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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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kühlen Griff der Pistole spürte.
    „Zurück, oder ich schieße!“ Ihr Herz klopfte zum Zerspringen, als sie die Waffe auf Oswald gerichtet hielt.
    Völlig überrascht hielt er mitten in der Bewegung inne und blickte sie an. „Hast du jemals einen Schuss abgegeben, meine Süße?“
    „Viele Male.“ Bethany erwartete, dass Oswald die Hände hochheben und sich ergeben würde. Stattdessen jedoch warf er den Kopf zurück und brach in schallendes Gelächter aus.
    Warum lachte er?
    „Aber dann weißt du doch auch, dass man aus einer Pistole nur feuern kann, wenn man sie zuvor mit frischem Schießpulver gefüllt hat.“
    Bethany sah auf die Waffe in ihren Händen, und plötzlich wurde ihr eiskalt. Sie hatte einen verheerenden Fehler gemacht. Oswald hatte das Pulver verbraucht, als er auf Kane schoss!
    Jetzt kam er näher, die Fäuste erhoben. „Es wird mir Spaß machen, dein wunderschönes Gesicht so zuzurichten, dass nicht einmal mehr deine eigene Familie dich erkennen könnte. Und dann, wenn du mich anflehst, dich zu töten, um deine Qual zu beenden, werde ich dich nehmen wie die räudige Wildkatze, die du bist.“
    Bethanys Sinne waren aufs Äußerste angespannt, während sie auf den ersten Hieb wartete.
    In diesem Moment wurde die Kabinentür eingetreten, und Kane stand auf der Schwelle.
    „Kane!“ Bethany traute ihren Augen nicht. „Du lebst?“
    Oswald wirbelte herum und sah seinen Vetter, der sich mit Mühe am Türrahmen festhielt. Langsam breitete sich ein teuflisches Lächeln auf seinen Zügen aus. „Schau dich nur an. Du bist ja so schwach, dass du dich kaum auf den Beinen halten kannst. Bist du gekommen, um zuzusehen? Das ist auch das Einzige, was du noch tun kannst, Kane. Komm doch herein. Du bist gerade im richtigen Augenblick erschienen. Ich werde dich so lange am Leben lassen, bis ich meinen Spaß mit diesem Weib hatte.“
    „Und was willst du mit den anderen machen?“
    „Den anderen …?“
    Oswald blieben die restlichen Worte im Hals stecken, als Kane einen Schritt zur Seite trat und hinter ihm Geoffrey Lambert und Newton auftauchten, beide mit gezücktem Schwert. Darcy erschien ebenfalls. Sie hielt ein blinkendes Messer in der Hand, und rechts und links von ihr schoben sich jetzt auch Mistress Coffey sowie Miss Mellon vor, schussbereite Pistolen in den Händen haltend.
    „Ich will ihn lebend“, stieß Kane heiser hervor.
    „Sehr wohl, Mylord.“
    Newton begann, Oswald an Händen und Füßen zu fesseln, während ihm die anderen mit gespannter Aufmerksamkeit dabei zusahen.
    Mit einem durchdringenden Aufschrei stürzte Bethany zu Kane hin, der gerade langsam zu Boden sank. Die Tränen strömten ihr über die Wangen, als sie ihn in die Arme nahm und mit aller Kraft festhielt. „Kane, bitte, du musst durchhalten. Liebster, du darfst jetzt nicht sterben nach allem, was wir gemeinsam durchgestanden haben. Bitte, Kane, ich flehe dich an, verlass mich nicht!“
    „Sie haben viel Glück gehabt, Mylord“, stellte Miss Mellon fest, als sie Kane die letzten Verbände anlegte. „Der Kerl hat Ihre wichtigsten Körperteile nicht getroffen.“
    Bethany trat neben der Koje unruhig von einem Fuß auf den anderen. Sie war nicht dazu zu bewegen, Kane auch nur einen Moment aus den Augen zu lassen.
    „Danke, Winnie.“ Kane schaute sie an. „Hast du etwas dagegen, wenn ich dich ab jetzt auch Winnie nenne?“
    „Nein, durchaus nicht, Mylord. Das ist nun mal mein Name, und nachdem ich Sie jetzt in nahezu unbekleidetem Zustand kenne, ist es durchaus gerechtfertigt, mich beim Vornamen zu nennen.“
    Kane lächelte trotz seiner Schmerzen. „Dann gewöhnst du dich am besten schnell daran, mich im Gegenzug auch bei meinem Vornamen zu nennen.“
    „Nein, das könnte ich niemals. Das schickt sich nicht.“ Winnie drehte sich um, sodass ihr seine Belustigung entging. Sie musterte Bethany eindringlich. „Jetzt ist es an der Zeit, deine Wunden in Augenschein zu nehmen, mein Kind.“
    Bethany machte eine abwehrende Handbewegung. „Ach was, Winnie, sie sind nicht der Rede wert.“
    „Nicht der Rede wert?“, wiederholte Winnie gedehnt. „Nun, lass mich das lieber selbst beurteilen. Komm her.“
    Kanes Lächeln vertiefte sich, als Bethany widerstrebend zu dem Tisch ging, auf dem Winnie ihre Utensilien ausgebreitet hatte. Sie zog hörbar die Luft ein, als die Kinderfrau die Schnittwunden säuberte.
    „Du stellst dich bei diesen kleinen Verletzungen ja schlimmer an als Seine Lordschaft. Dabei sind seine Wunden

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