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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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viel ernster und gefährlicher als deine.“
    „Das kommt daher, dass du mit ihm viel vorsichtiger umgegangen bist als mit mir.“
    „Ja, weil er schließlich gefährliche Schusswunden davongetragen hat.“
    Bethany verzichtete darauf, dieses Gespräch fortzuführen. „Erzähl mir doch, Winnie, wie du und die anderen überhaupt hierhergekommen seid.“
    „Mit größter Beschämung muss ich gestehen, dass Newt ein kleines Boot aus dem Hafen von Land’s End gestohlen hat. Aber er hat versprochen, es so schnell wie möglich wieder zurückzubringen.“
    „Erinnert mich daran, dass ich dem alten Gauner für den Diebstahl meinen Dank ausspreche.“ Kane richtete sich auf und setzte die Füße auf den Boden. Einen Moment blieb er reglos sitzen, um den Schwindel, der ihn erfasste, zu überwinden.
    „Was hast du vor?“, wollte Bethany wissen.
    „Ich gehe hinauf an Deck.“
    „Dann begleite ich dich.“ Sie stellte sich neben ihn und legte ihm einen Arm um die Taille, um ihn zu stützen. Langsamen Schrittes verließen sie die Kabine.
    „Sagt doch bitte Mistress Coffey, dass ich in Kürze oben sein werde, um sie zu erlösen“, rief Winnie hinter ihnen her.
    „Erlösen?“ Bethany und Kane blieben stehen und wandten sich zu Miss Mellon um. „Erlösen wovon?“
    Die alte Kinderfrau schenkte ihnen ein bezauberndes Lächeln. „Sie erklärte sich dazu bereit, unseren Gefangenen in Schach zu halten, während ich mich um eure Verletzungen kümmerte.“
    Kane lächelte Bethany liebevoll an. „Ich muss schon sagen, Miss Lambert, Sie stammen aus einer überaus interessanten Familie.“
    „Ja, Mylord, beinahe so interessant wie Ihre eigene.“
    „Also wechselten Newton und ich uns beim Rudern ab“, erzählte Geoffrey Lambert. Er stand am Ruder und steuerte die Un daunted durch die Untiefen zurück zum Land. Newton selbst saß hoch oben in der Takelage, hielt Ausschau nach besonders gefährlichen Felsen und rief seine Warnungen, wann immer das Schiff aufzulaufen drohte.
    „Das war eine ziemlich große Sache, wenn man bedenkt, wie hoch die Wellen heute Nacht sind“, erwiderte Kane mit großem Respekt vor der Leistung der beiden alten Männer.
    „Nicht annähernd so schwierig wie das, was Sie getan haben, Mylord. Ich war in meiner Jugend ein ziemlich guter Schwimmer, bezweifle jedoch, dass ich so weit oder so schnell hätte schwimmen können, wie Sie es heute getan haben.“
    „Es ist erstaunlich, wozu ein Mensch fähig ist, wenn das Leben eines besonderen Menschen in Gefahr ist.“ Kane stützte sich schwer auf die Reling. Die Strapazen der vergangenen Stunden, besonders seine schweren Verletzungen, forderten ihren Tribut. Er fühlte sich müde und schwach. Dankbar nahm er wahr, dass Bethany ihn immer noch mit aller Kraft, die sie aufzubringen vermochte, festhielt.
    Er warf einen Blick auf Oswald, der mit so vielen Seilen gefesselt worden war, dass man zehn Männer damit hätte außer Gefecht setzen können. Mistress Coffey und Miss Mellon hielten geladene Pistolen auf ihn gerichtet.
    „Ich finde, die beiden Damen brauchen ihn nicht zu bewachen“, bemerkte Kane halblaut. „Oswald hat doch nicht die geringste Chance zu entkommen.“
    „Die Mädels haben einfach großen Spaß daran, Ihrem Vetter mit den Waffen vor der Nase herumzufuchteln“, entgegnete Geoffrey. „Und um ganz ehrlich zu sein: Auch ich freue mich diebisch, dass der Kerl sich nicht rühren kann.“ Er warf seiner Enkelin einen vielsagenden Blick zu. „So viel Spaß hatte ich seit unserem letzten Abenteuer nicht mehr, meine Kleine.“
    „Spaß?“ Kane sah fragend zwischen Großvater und Enkeltochter hin und her. Die beiden tauschten soeben ein wissendes, übereinstimmendes Lächeln.
    „Ja, es handelt sich um eine Familientradition“, erläuterte Bethany.
    „Aha. Nun, da wir gerade von Tradition sprechen …“ Kane räusperte sich. „Bethany, würdest du die Freundlichkeit haben, dich unter Deck zu begeben, während ich kurz mit deinem Großvater unter vier Augen spreche?“
    „Nein, ich würde lieber hier bei euch bleiben und hören, was …“ Sie verstummte, als sie sah, wie Geoffrey plötzlich unwillig die Stirn runzelte. „Na gut“, sagte sie schnell, „aber ich verstehe nicht, warum ich verschwinden soll.“
    „Tu es einfach“, erwiderte ihr Großvater ungewöhnlich kurz und bestimmt.
    Als sich Bethany wenig später an den Stufen zum Unterdeck noch einmal zu den beiden Männern umdrehte, waren diese bereits in ein Gespräch

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