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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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Erinnerungen sind für ihn damit verbunden.“
    Ambrosia dachte an den Tod ihres Vaters und fühlte eine Art Seelenverwandtschaft mit dem König. Dessen Vater war in Whitehall gehenkt worden. Charles war noch ein sehr junger Knabe gewesen, als er die Hinrichtung des damaligen Königs, seines Vaters, hatte mit ansehen müssen. Was hatte das wohl in der Seele des Kindes angerichtet? Welchen Einfluss mochte dieses Ereignis auf die Entwicklung zum Mann und König gehabt haben?
    Eine kleine Weile später wurden die Segel der Skull eingeholt und das Schiff von Newton sicher an seinen Ankerplatz gesteuert. Riordan griff nach Ambrosias Hand. „Da ich hier keine Banner und Fahnen sehen kann, nehme ich an, dass sich der König in Hampton Court aufhält.“
    „Musst du sofort zu ihm gehen?“
    „So bald wie möglich. Aber zuerst werde ich euch zu meinem Stadthaus bringen.“
    „Du hast ein Zuhause in London?“ Ambrosia fiel ein, dass Riordan noch niemals über seine Besitzverhältnisse gesprochen hatte. Außer Edwinas Getratsche, das Riordan als Wahrheit bestätigt hatte, wusste Ambrosia nichts über seine Vergangenheit. Er war für sie noch immer ein Mann, dessen Leben für sie größtenteils ein Geheimnis war.
    Doch dann blieb ihr keine Zeit mehr zu weiteren Fragen, denn nun begann bereits das Ausschiffen.
    An Land führte Riordan sie von dem Ruderboot, mit dem sie vom Ankerplatz der Skull hergebracht worden waren, zu einer geräumigen Kutsche, in der die ganze Gesellschaft Platz fand.
    Riordan reichte einem Boten mehrere versiegelte Schriftrollen sowie einige Münzen. Dann stieg er als Letzter in die Kutsche ein und nahm neben Ambrosia Platz.
    Auf ihrer Fahrt durch London konnten sich Ambrosia und ihre Lieben kaum sattsehen an den vielen verschiedenen und teilweise exotisch anmutenden Menschen, die die Straßen bevölkerten. Da gab es vornehme Kutschen, in denen Ladies in unbeschreiblich schönen Gewändern neben gleichermaßen gut gekleideten Gentlemen saßen. Straßenverkäufer priesen lautstark ihre Waren an. Bettler an fast jeder Straßenecke streckten die Hände aus nach Almosen von Geschäftsleuten, die größtenteils an ihnen vorbeieilten, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
    Ladenmädchen in langen dunklen Röcken und taillenkurzen Oberteilen sowie Dandies, die durch ihre glänzenden Beinkleider und mit bunten Federn geschmückten Hüte auffielen, dunkelhäutige Männer mit orientalischer Kopfbedeckung und ihre fremdartig anmutenden Begleiterinnen in eng anliegenden Kleidern aus kostbaren Stoffen sowie eine nicht überschaubare Anzahl von Besuchern aus aller Herren Länder trugen zu dem farbenfrohen Bild bei.
    „Ich war seit meiner Kindheit nicht mehr in London“, erklärte Miss Mellon etwas wehmütig. „Ich hatte ganz vergessen, wie wunderbar es hier ist.“
    „Ja.“ Mistress Coffey atmete tief ein. Sie genoss offenbar den Duft nach Tee und Gewürzen, die aus fernen Ländern in London eintrafen. „Und wie exotisch es ist.“
    „Ja, und schmutzig obendrein.“ Geoffrey zog angewidert die Nase kraus beim Anblick der unzähligen Menschen und Tiere, die teilweise die Straßen verstopften. Jeder versuchte, irgendwie voranzukommen.
    Ambrosia spürte den leichten Druck von Riordans Schulter an ihrer, und Verlangen durchströmte sie. Sie hatten bisher so schrecklich wenig Zeit füreinander gehabt. Aus diesem Gedanken heraus fragte sie: „Willst du King Charles morgen deine Aufwartung machen, oder willst du noch heute Abend zu ihm gehen?“
    „Heute Abend. Sobald ich ein ausgiebiges Bad genommen und mich umgezogen habe. Oder glaubst du, ich könnte so beim König vorstellig werden?“
    „Ich hoffe doch sehr, dass Sie sich umkleiden werden.“ Miss Mellon schaute Riordan tadelnd an. Riordans teilweise zerrissene Hose und sein Mantel, der voller Flecken war, gaben allerdings Anlass zur Kritik.
    Ambrosia sah, wie Riordan kurz lächelte, und wusste, dass er sich soeben einen kleinen Scherz erlaubt hatte. Jetzt rief er dem Mann auf dem Kutschbock zu, dieser möge in der Bond Street anhalten.
    Vor einem Geschäft kam die Kutsche zum Stillstand, und Riordan ging, begleitet von Geoffrey und Newton, in den Laden hinein. Eine Weile später kam ein junger Verkäufer heraus. Er trug mehrere Pakete unterschiedlicher Größe und verstaute sie im hinteren Teil der Kutsche.
    Als kurz darauf auch die drei Herren wieder auftauchten, grinsten sie wie kleine Jungen, denen ein vorzüglicher Streich gelungen war. Doch die einzige

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