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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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in Cairn zurücklassen müsste, wenn Sie nicht bis zum Morgengrauen aufgetaucht wären. Aber ich war fest entschlossen, auf jeden Fall bis Sonnenaufgang zu warten und Ausschau zu halten.“ Und zu beten, fügte Newt im Stillen hinzu. In den vergangenen Stunden hatte er so viel und so eindringlich gebetet wie noch nie zuvor in seinem Leben.
    Jetzt war er unendlich dankbar, dass er nicht auf die Probe gestellt worden war, ob er tatsächlich den Mut aufgebracht hätte, ohne Riordan und Ambrosia loszufahren.
    Als sie die Skull erreichten, streckten sich ihnen viele Hände hilfreich entgegen. Und als im Hafen von wütenden Piraten die ersten Boote zu Wasser gelassen wurden, setzten Ambrosia und ihre Schwestern die Segel. Von hoch oben aus der Takelage heraus beobachteten sie, wie sich die Stadt Cairn allmählich in ein Flammenmeer verwandelte.

17. KAPITEL
    Ambrosia stand an der Reling der Skull und beobachtete das hektische Treiben an Land. Selbst aus der Entfernung war unschwer zu erkennen, dass die Piraten hin und her gerissen waren zwischen ihren widerstreitenden Gefühlen.
    Einerseits war es unbedingt erforderlich, gegen die Feuersbrunst anzukämpfen, die die Stadt in Schutt und Asche zu le gen drohte. Andererseits wollten sie die Diebe verfolgen, die ihnen ihr Schiff gestohlen hatten. Manche Seeleute hatten bereits kleine Ruderboote zu Wasser gelassen und die Verfolgung der Skull aufgenommen. Ihre Fackeln leuchteten über das Wasser und tauchten die Szenerie in ein unwirkliches Licht.
    Geoffrey nickte Riordan anerkennend zu. „Es war eine großartige Idee, die Stadt anzuzünden, mein Freund.“
    Riordan lächelte verkrampft. Die Schmerzen raubten ihm beinahe die Sinne. „Nicht mir gebührt das Lob, sondern deiner ältesten Enkelin. Ambrosia traf die Entscheidung ganz allein.“
    „Das hätte ich mir denken können.“ Der alte Lambert legte Ambrosia einen Arm um die Schultern und küsste sie auf die Schläfe. „Halbe Sachen hast du noch nie gemacht, stimmt’s, mein Mädchen? Und nun musst du uns erzählen, wo ihr gewesen seid und was alles passiert ist. Besonders interessiert mich, wie du an das Gold gekommen bist.“
    „Das will ich gern tun“, versicherte Ambrosia. Sie wandte sich Riordan zu und sah, dass er sich krampfhaft an der Reling festhielt, als befürchtete er, sich sonst nicht auf den Beinen halten zu können. „Aber zuerst müssen wir uns unbedingt um Riordans Verletzungen kümmern.“
    „Und um deine auch.“ Geoffrey berührte sacht die hässlichen roten Strangulierungsmahle an Ambrosias Hals. Sie zuckte zusammen. „Ja, darum kümmere ich mich auch“, versicherte sie.
    Geoffrey schaute Newton an. „Wir bringen sie nach unten in die Kapitänskajüte.“ Er machte eine abwehrende Handbewegung, als er sah, dass Ambrosia zu einem Widerspruch ansetzte, und lächelte sie liebevoll an. „Ich schlafe viel lieber in einer Hängematte, so wie früher als junger Kerl. Genauso fühle ich mich nämlich im Augenblick.“
    Er stützte Riordan auf dem Weg in das tiefer gelegene Deck, wo sich die Kabinen befanden. Er öffnete die Tür zu der Kajüte, die zuvor Eli Sledge gehört hatte, und trat dann zur Seite. „So, meine Lieben, ich überlasse euch nun euch selbst. Seht zu, dass ihr eure Wunden versorgt, und dann müsst ihr erst mal richtig ausschlafen.“
    Bevor Riordan und Ambrosia darauf etwas entgegnen konnten, hatte sich Geoffrey Lambert bereits zum Gehen gewandt. Dabei summte er ein Seefahrerlied vor sich hin, das er als Junge gelernt hatte.
    Riordan ließ sich auf die Koje sinken, wobei er Ambrosia mit sich zog. Besorgt fühlte sie seine Stirn. „Du glühst ja, Liebster. Und du brauchst etwas gegen deine Schmerzen.“
    „Nein, du bist das beste Opiat, das ich mir wünschen kann.“ Er umfasste ihr Gesicht. „Wenn ich nur daran denke, dass du alles aufs Spiel gesetzt hast, nur um zu mir zurückzukommen.“ Immer noch konnte er nicht glauben, was sie für ihn getan hatte. „Und dann, als ich dachte, ich hätte dich an das Untier verloren …“ Er verstummte und atmete tief durch.
    „Es hat mir fast das Herz zerrissen, zu sehen, wie du den Barbaren völlig schutzlos ausgeliefert warst. Ich weiß nicht, wie ich diesen Anblick ertragen habe. Ich wusste nur eines: dass ich dich retten musste oder bei dem Versuch sterben würde.“ Tief sah er ihr in die Augen. „Ambrosia, Geliebte, weißt du eigentlich, was für eine ungewöhnliche Frau du bist!“
    Er schwieg plötzlich, denn die Gefühle

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