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Historical Lords & Ladies Band 38

Historical Lords & Ladies Band 38

Titel: Historical Lords & Ladies Band 38 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Paula Marshall
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„Ja, natürlich, Mylord“, erwiderte sie atemlos. Mit einem strahlenden Lächeln legte sie ihre Hand in seine.
    „Freunde.“

10. KAPITEL
    S ind Sie sicher, Mylord, dass Onkel Jasper Weiß hatte?“ Sarah musterte die Elfenbeinfiguren auf dem Schachbrett, deren Position ihre unausweichliche Niederlage ankündigten. „Seit ich seinen Platz eingenommen habe, habe ich in kurzer Folge eine Figur nach der anderen verloren.“
    Wie zum Beweis machte Ravensdene mit dem Läufer einen Zug, den er schon früher geplant haben musste.
    Sie blickte ihn an. „Sie sagten doch, Sie seien aus der Übung.“
    Er grinste ungerührt. „Es kommt alles wieder.“
    „Tatsächlich?“, murrte sie. „Und ich scheine es verlernt zu haben.“
    Sie überlegte lange, bevor sie den Bauern ein Feld vorrückte.
    „Sie haben im Gegensatz zu mir noch die Königin, Miss Lynley.“
    „Ein schwacher Trost, da nicht ich sie Ihnen abgenommen habe. Ich wünschte, Onkel Jasper hätte weiterspielen können.“ Sarah ertappte sich dabei, wie sie fasziniert seine kräftigen, wohlgeformten Hände betrachtete. Sie konnten erstaunlich sanft sein, zeugten von Zurückhaltung und Selbstbeherrschung.
    „Sie sind am Zug, Miss Lynley.“
    „Oh!“ Mit hochrotem Kopf schreckte sie auf. Wie kam sie nur auf solche Gedanken? Kein Wunder, dass sie verlor. „Sie haben also den König bewegt, Mylord.“ Eine intelligente Feststellung, denn eigentlich hätte sie seinen Zug beobachtet haben müssen.
    „Ihre Königin hat ihn bedroht, Miss Lynley.“
    „Mir scheint, Sir, Sie sind nicht mehr zu schlagen.“ Sarah seufzte. Sie war machtlos gegen den seltsamen Schauer, der ihr immer dann über den Rücken lief, wenn Ravensdenes mit dieser einschmeichelnden Stimme sprach.
    „Nicht ganz“, entgegnete er leise. „Eigentlich ist der König ziemlich wehrlos. Er kann nur abwarten, bis sich eine Gelegenheit bietet, die Königin zu erobern.“
    „Falls sie ihm nicht zuvorkommt.“ Wie gebannt sah Sarah ihm in die Augen. Sie hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen, dabei sprachen sie doch nur über Schachtaktiken? Oder nicht? Bei Ravensdene konnte man nie wissen. Viele Gemeinplätze, die er von sich gab, hatten offensichtlich eine tiefere Bedeutung.
    „Das Spiel birgt nun einmal Risiken“, stellte er fest und beobachtete interessiert, wie sie besagte Königin unbesonnen quer über das Brett bewegte. „Ein ungewöhnlicher Zug, Miss Lynley. Haben Sie den Springer dort nicht gesehen?“
    „Oh nein!“, rief sie enttäuscht, als er einen ungedeckten Turm schlug. „Das ist nicht nett, Sir.“
    „Ich weiß.“ Seine Augen funkelten mutwillig. „Was jetzt, Miss Lynley?“
    Sie musste über seine triumphierende Miene lachen. „Weiß gibt sich geschlagen, Mylord. Die Königin ist meine letzte wichtige Figur, und die wäre bald ausweglos umzingelt. Wie soll ich das nur Onkel Jasper beibringen?“
    Das spöttische Lachen verschwand, als er die weiße Königin neben den schwarzen König stellte. „Vielleicht waren Sie durch Ihre Besorgnis um Ihren Onkel abgelenkt“, schlug er vor. „Ist es ungewöhnlich, dass er sich nachmittags zurückzieht?“
    „Nein.“ Sarah war froh, dass Ravensdene ihre Zerstreutheit so interpretierte. Plötzlich fiel ihr auf, dass ihr Onkel in guter Verfassung gewesen zu sein schien, als er vorgab, sich nach einer unruhigen Nacht geschwächt zu fühlen und ein wenig ausruhen zu müssen.
    Ravensdenes lässige Haltung machte sie nervös. Er hatte es offensichtlich nicht eilig, das Gut zu verlassen, obwohl weder Gastgeber noch Anstandsdame zugegen waren.
    „Es kommt oft vor, dass Onkel Jasper eine unruhige Nacht verbringt“, erklärte sie und fügte reumütig hinzu: „Ich hätte bis vor Kurzem nicht gedacht, dass meine Zukunft ihm schlaflose Nächte bereiten könnte.“
    Den Blick auf den schwarzen König und die weiße Königin gerichtet, meinte er bedächtig: „Manchmal ist eine Meinung so festgefahren, dass man, wie man so schön sagt, den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Es bedarf dann eines heilsamen Schocks, um Alternativen zu erkennen.“
    Ein Schock? Davon hatte sie in letzter Zeit reichlich erlebt.
    „Man hat mir kürzlich deutlich zu verstehen gegeben, dass Onkel Jasper Gewissheit braucht.“ Sie legte eine erwartungsvolle Pause ein und fuhr dann, als Ravensdene nur amüsiert den Kopf hob, fort: „Es ist wohl besser, wenn ich Ihnen den eigentlichen Grund für meine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben verrate.“
    Er sah

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