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Historical Lords & Ladies Band 38

Historical Lords & Ladies Band 38

Titel: Historical Lords & Ladies Band 38 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Paula Marshall
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hätte nicht so schlimm ausgehen müssen, wäre dem Verantwortlichen nicht eine falsche Information übermittelt worden.“
    „Eine Information? Sie erwähnten schon früher etwas in der Art.“
    „Ja.“ Er sah kurz zu ihr hinüber. „Beide Vorfälle liegen Jahre auseinander und stehen in keinem Zusammenhang, aber ich möchte, dass Sie verstehen. Eine Information in den falschen Händen kann für Hunderte Männer den Tod bedeuten. Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass militärische Pläne oder die Korrespondenz zwischen Wellington und dem Außenministerium nicht an Unbefugte geraten.“
    „Ihre Aufgabe?“
    „Nun, zumindest bis vor sechs Monaten.“ Er lachte kurz auf. „Ich war auch recht gut im Beschaffen von Informationen. Sie sollten wissen, Miss Lynley, dass der Gentleman, über dessen Antrag sie nachdenken, ein Spion war.“
    Glaubte er, das würde sie stören? Im Gegenteil, stellte Sarah schockiert fest. Dass er gefährlich war, hatte sie bereits gemerkt. Nun wusste sie, dass er, um an Informationen heranzukommen, möglicherweise Dinge getan hatte, die ihr Albträume bereiten würden. Sie wusste aber auch, dass er nie gedankenlos Gewalt angewandt hatte. Er war ein Ehrenmann mit tief verwurzeltem Sinn für Rechtschaffenheit, an dem so etwas nicht spurlos vorübergehen würde, auch wenn er dadurch Leben gerettet hatte.
    „Sie müssen sehr einsam gewesen sein“, sagte sie weich, „und es war bestimmt gefährlich.“
    Überraschung flackerte in seinen Augen auf, dann waren sie wieder kühl und wachsam. „Wenn man jung ist, hat die Gefahr einen besonderen Reiz“, erwiderte er gleichmütig. „Aber zurück zum Thema: Mit Napoleons Gefangennahme im letzten Jahr endete zwar der Krieg, doch das heißt nicht, dass die übrigen Aktivitäten ruhen. Nach dem Tod meines Bruders war ich noch sechs Monate auf dem Kontinent.“
    „Und jetzt, da Napoleon wieder in Frankreich ist?“
    „Die Person, die seinerzeit die Informationen über den Kanal brachte, könnte es wieder tun.“
    „Ein Verräter“, flüsterte sie. „Das meinten Sie also. Sie sind in Comberford, um ihn aufzuhalten?“
    „Ja.“
    „Kein Wunder, dass Ihnen die ganze Aufmerksamkeit lästig ist …“
    „Genau. Allerdings bin ich zugegebenermaßen nicht ganz unschuldig daran. Ich hätte meine Mutter nicht mitbringen dürfen. Doch wie ich Dev schon sagte, es sollte realistisch wirken.“
    „Lord Devenham weiß Bescheid?“
    „Ja, auch Figgins, mein Bursche. Und nun Sie, Miss Lynley.“
    Sie wünschte, er würde sie wieder Sarah nennen. „Nun, Mylord, sie können sich meiner Verschwiegenheit sicher sein. Und was Ihren Antrag betrifft …“ Sie atmete tief durch. „Ich habe beschlossen, ihn anzunehmen.“
    Er beobachtete sie eine Weile und fragte dann mit rauer Stimme: „Für England?“
    „Haben Sie mir nicht deshalb den Antrag gemacht?“, konterte sie.
    „Ich gebe zu, dass ich vor meiner Ankunft in Comberford nicht an Heirat dachte. Aber es gibt noch andere Gründe, Sarah. Mein Besitz braucht eine Herrin, und die Aussicht, bei jedem Besuch in der Stadt die Mütter heiratsfähiger Töchter abwehren zu müssen, ist nicht gerade verlockend. Da erscheint mir eine Ehe zwischen Freunden die angenehmere Lösung.“
    Eine Ehe zwischen Freunden.
    Sarah hatte erwartet, erleichtert zu sein. Stattdessen war sie enttäuscht. „Nun, ich würde auch nicht nur aus Patriotismus heiraten“, entgegnete sie gefasst. „Falls Sie wirklich eine Hausherrin und Freundin suchen, Sir, wäre ich glücklich, diese Position einzunehmen. Es gibt nur …“
    „Was?“
    „Onkel Jasper, Sir. Ich möchte ihn jetzt noch nicht verlassen, sehe aber ein, dass Sie dringend eine Frau brauchen. Nun, ich denke, eine Verlobung … wenn die Zeitungen sie bekannt geben …“
    „Sarah …“ Ein schuldbewusstes Lächeln lag auf seinen Lippen. „Ich muss Ihnen etwas gestehen. Ihr Onkel gab mir bereits die Erlaubnis, mit Ihnen zu sprechen und …“
    „Wusste ich’s doch!“, rief sie. „Als Onkel Jasper … Aber ich habe Sie unterbrochen, Mylord. Bitte, fahren Sie fort.“ Sarah ließ sich auf den Stuhl sinken und wartet auf das, was noch kommen würde.
    „Ich wollte gerade sagen, dass Onkel Jasper unsere Heirat kaum abwarten kann. Sie soll unmittelbar nach Ablauf der Aufgebotszeit stattfinden, in drei Wochen also.“
    „In drei Wochen!“ Sarah war entsetzt. „Ich kann doch nicht …“
    „Natürlich nichts Großartiges“, fuhr Ravensdene fort, ohne ihren

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