Historical Lords & Ladies Band 38
während die Wände allmählich wieder ihren angestammten Platz einnahmen.
„Das ist natürlich nur eine Art, Walzer zu tanzen“, fuhr er fort. Er legte seinen Arm mit leichtem Druck um ihre Taille und drehte sie zu sich. „In Wien tanzen einige Leute den Walzer so.“
Der Abstand zwischen ihnen betrug knapp ein Zoll. Ihre linke Hand lag jetzt auf seiner Brust. Sein Herz schlug kräftig und gleichmäßig. Er atmet nicht einmal schwer, stellte sie fest. „Wie schockierend“, flüsterte sie.
Sein mutwilliges Lächeln löste ein angenehmes Prickeln in ihrer Magengegend aus. Die Bibliothek war ihr auf einmal zu klein. Und Nick kam ihr viel zu groß, zu stark, zu nah vor.
„Nicht für uns“, erinnerte er sie, „wir sind verheiratet. Wie fühlst du dich?“
Sarah schluckte. „Klein“, sagte sie zaghaft.
„Du bist klein“, sagte er mit unglaublich tiefer, einschmeichelnder Stimme. „Sehr klein. Sehr zart. Sehr empfindsam.“ Er strich mit seinem Daumen sacht über ihre Unterlippe, bevor er sich mit seinen Mund näherte. „Und deshalb werde ich sehr, sehr behutsam sein.“
Sarah bebte vor Erregung, als Nicks Mund ihre Lippen streifte. Er würde sie küssen. Endlich! Ihr Herz schlug schneller. Sie stieß einen kleinen sehnsüchtigen Seufzer aus, öffnete instinktiv ihre Lippen und klammerte sich Halt suchend an seine starken Schultern.
Er hielt sie so fest an sich gepresst, dass der leise Laut, den er ausstieß, als seine Zunge ihre Lippen kostete, ihren ganzen Körper vibrieren ließ. Sie zitterte, ihre Kräfte verließen sie, als Nick langsam ihren Mund in Besitz nahm. Sie fühlte sich schwach und matt, doch gleichzeitig lebendiger denn je.
Sie erwiderte seinen Kuss, unbewusst, wie betäubt von ihren Empfindungen, bis sie ihn so heiß küsste, sich so fest an ihn schmiegte, dass sie jeden einzelnen harten Muskel seines Körpers spürte.
Jeden einzelnen harten Muskel …
Sein Verlangen war unverkennbar. Ihr Atem ging schwer. Als er es bemerkte, brach er den Kuss ab, nahm sie auf die Arme und trug sie zu einem Sessel, der groß genug für sie beide war. Er wiegte sie auf seinem Schoß und legte ihren Kopf an seine Schulter.
„Scht, Kleines.“ Seine Stimme klang weich und heiser. „Besser so?“
Sarah nickte. Sie konnte ihr Zittern nicht unterdrücken. Er bedeutete Gefahr, Sicherheit, Schrecken, Aufregung. Seine offenkundige Erregung brachte ihre Zweifel und Ängste zurück, und doch …
Herrgott, sie wusste selbst nicht, was sie wollte. Ihre Hände gehorchten ihr nicht mehr. Sie streichelten Nicks stahlharte Muskeln und erkundeten seinen Körper.
„Es ist gut, mein Schatz. Beruhige dich. Du hast anscheinend gemerkt, was Küssen bei mir auslöst.“ Er lachte heiser. „Unmöglich, es nicht zu fühlen. Aber hab keine Angst, ich möchte dich nur küssen … dich berühren … Gestattest du es, Sarah?“
„Das ist alles?“, flüsterte sie kaum hörbar. Sie sollte Nein sagen und weglaufen. Er würde sie gehen lassen. Dessen war sie sich ebenso sicher, wie sie sein Herz dumpf gegen ihre Brust schlagen fühlte.
„Das ist alles“, wiederholte er. „So ist es besser, du wirst sehen. Ich werde dich nicht erschrecken.“
„Nick, ich weiß nicht, ob ich erschreckt bin. Zumindest …“ Verlegen barg sie ihr Gesicht an seiner Schulter. „Ich weiß nicht mehr, was ich fühle. Ich weiß gar nichts mehr.“
Er legte seine Hand unter ihr Kinn und zwang sie sanft, ihn anzuschauen. Sie erbebte, als sie das lodernde Feuer in seinen Augen bemerkte. „Möchtest du es herausfinden?“
Vergeblich suchte Sarah nach den richtigen Worten. Sie legte ihre Finger auf seinen Mund, als fände sie dort die Antwort auf bisher unbekannte Gefühle und Sehnsüchte. Kraft und Sanftheit, Brutalität und Zärtlichkeit – sie hätte nie gedacht, dies alles in einem einzigen Mann vereint zu finden. Aber jetzt …
„Ja“, wisperte sie scheu.
Stöhnend zog er sie näher. Seine Lippen berührten die zarte Haut unter ihrem Ohr.
Die Liebkosung traf Sarah völlig unerwartet. Sie schmiegte sich an ihn. Ihre Augen waren geschlossen, als er ihr Kinn und ihren Hals mit zärtlichen Küssen bedeckte. Er drehte sich leicht und bettete sie gegen die hohe Armlehne des Sessels.
Seine Zunge berührte kurz die heftig pochende Ader an ihrem Hals, bevor sein Mund tiefer wanderte. Ihr Körper verriet sie. Sie seufzte – aus Protest oder vor Lust, sie wusste es nicht.
„Ja“, raunte er und sah sie an, „entspann dich, meine
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