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Historical Lords & Ladies Band 38

Historical Lords & Ladies Band 38

Titel: Historical Lords & Ladies Band 38 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Paula Marshall
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sollte. Er wollte sie trösten, spürte aber, dass sie dann ihre Beherrschung vollends verlieren würde. Er wollte sie auf die Arme nehmen, sie in ihr Bett bringen. Doch das war ausgeschlossen. Er hätte gern den nächstbesten Gegenstand mit seinen Fäusten bearbeitet, wusste jedoch genau, was das bei ihr auslösen würde.
    Sarah ließ ihm gar keine Chance, etwas zu unternehmen. Kaum war ihr Kleid zugeknöpft, floh sie auch schon zur Tür. „Ich muss gehen“, stammelte sie. „Mrs Winwick … Menüs …“
    Die Tür schlug hinter ihr zu.
    „Verdammt!“ Nick drehte sich und fegte den Kaminsims leer. Kandelaber, Vasen und diverse Figurinen flogen krachend gegen den Schreibtisch. So konnte er seine Aggressionen zumindest teilweise abbauen.
    Er schlug mit beiden Fäusten heftig auf den Sims und starrte zu Boden. Was hatte Sarah nur mit ihm gemacht? Nie zuvor hatte er dermaßen die Beherrschung verloren.
    Die Tür wurde geöffnet.
    Nick wandte sich so rasch um, dass der Ankömmling wie erstarrt stehen blieb. Dann fiel dessen Blick auf die Verwüstung, und er runzelte missbilligend die Stirn.
    „Das hat nichts zu bedeuten“, behauptete Nick rasch. „Was wollen Sie, Figgins?“
    Der Bursche schloss vorsichtig die Tür hinter sich. „Ich dachte mir, Sie würden sich gern einige Hufspuren anschauen, Mylord“, meinte er. „Aber wenn ich ungelegen komme …“
    „Nein.“ Nick ging zu dem kleinen Tisch nahe der Tür und griff nach der Brandykaraffe, wohl wissend, dass die Lösung seiner Probleme nicht im Alkohol zu finden war. Geräuschvoll stellte er die Karaffe wieder zurück und dreht sich um. Er konnte sich ebenso gut von Figgins ablenken lassen. Sarah brauchte Zeit. Und er ebenfalls.
    „Was für Spuren?“, fragte er. „Hufabdrücke gibt es überall, zumindest wenn die Reitknechte ihre Arbeit ordentlich verrichten.“
    Figgins ignorierte diesen Einwurf. „Nicht solche Spuren, Mylord“, sagte er. „Der junge Peake hat sie im Sumpfstück jenseits des Sees entdeckt. Ganz schön viele. Nur gut, dass er mir die Stelle zeigte. Ein Pferd hat meines Erachtens ziemlich lange dort gestanden. Es gibt einige alte Bäume dort, die gute Deckung bieten. Ein hübscher Ort, um das Haus zu beobachten. Man hat anscheinend versucht, die Spuren zu verwischen. Aber Sie wissen ja, wie das bei dem Boden ist, Mylord. Macht man es nicht richtig, kommen die Abdrücke wieder zum Vorschein, sobald Feuchtigkeit einsickert. Vier nette kleine Pfützen in Hufeisenform.“
    „Irgendwelche Spuren, die wegführen?“
    „Ich habe keine gesehen“, antwortete Figgins. „Der Boden in der Nähe trocknet schneller. Ich glaube, der Mann ritt nach Süden.“ Er zögerte. „In Richtung von Sir Lynleys Gut.“
    „Oder zur Küste.“
    Figgins zuckte die Schultern.
    „Gut, Figgins, wir werden die Küste entlangreiten und dann den Weg zurückverfolgen. Mal sehen, was wir finden. Sie haben richtig gehandelt. Aber ich verstehe nicht, warum jemand dieses Haus beobachten sollte, wenn der Köder immer noch in London ist.“
    „Ein früherer Auftrag vielleicht?“
    Nick schüttelte den Kopf. „Das bezweifle ich. Ich war zwölf Jahre nicht in England, und nur wenige hochgestellte Männer wussten über mich Bescheid …“ Er verstummte. Devenham hatte einige Wochen zuvor genau das Gleiche gesagt. „Außerdem sind die Männer, nach denen wir suchen, in hohen Positionen und schlau genug, eine Falle zu riechen und erst mögliche Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Ich habe die Minister gewarnt, aber man kann ebenso gut zu einer Wand reden. Also los, Figgins.“
    „Jawohl, Sir. Kommt es wirklich nicht ungelegen? Ich habe nun mal …“
    „Figgins, halten Sie den Mund.“
    „Jawohl, Sir. Aber er ist bestimmt nicht am helllichten Tag dort. Die kleine Lady sah übrigens ein wenig verstört aus, als ich ihr in der Halle begegnete, und …“
    „Figgins!“
    „Wie? Ach so. Ich vergaß. Ihre kleine Ladyschaft. Tut mir leid, Mylord.“
    Sarah lief in ihrem Schlafzimmer ruhelos hin und her. Wie hatte sie sich nur so gehen lassen können? Und das am helllichten Tag! In der Bibliothek! Sie war entsetzt.
    Wenngleich sie vom Verstand her angemessen schockiert war, spürte jedoch ihr verräterischer Körper immer noch die unglaublichen Empfindungen, die Nicks Hände und sein Mund ausgelöst hatten. Und es hatte ihr gefallen.
    Sarah sank auf einen Stuhl und schlug die Hände vors Gesicht. Er hatte ihren halb entblößten Körper betrachtet, sie berührt, geküsst

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