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Historical Lords & Ladies Band 38

Historical Lords & Ladies Band 38

Titel: Historical Lords & Ladies Band 38 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Paula Marshall
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verdächtig, doch sie leben in Küstennähe. Außerdem würde unsere Anwesenheit Figgins Gelegenheit geben, sich in den Ställen umzuhören.“
    „Zumal die Familien der Kutscher und Knechte auch von der See leben“, ergänzte Sarah sachlich. „Aber du hast mich missverstanden, Nick. Es geht nicht darum, dass ich nicht hingehen möchte … Das Problem ist, ich tanze keinen Walzer.“
    „Das ist alles? Mach dir darüber keine Gedanken. Du darfst sowieso nur mit mir tanzen.“
    Die unerwartete Antwort verschlug Sarah beinahe die Sprache. „Du verstehst immer noch nicht …“ Als er aufblickte, lag ein Glitzern in seinen Augen, das sie verstummen ließ.
    „Man nennt das Egoismus“, erklärte er leise, „gewöhn dich daran.“
    Sarah traute ihren Ohren kaum. So etwas sagte ein Mann, der sie in den vergangenen zwei Tagen wie eine Schwester behandelt hatte? Ihr anfänglicher Ärger steigerte sich zu echtem Zorn.
    „Meinetwegen brauchst du keine Gefühlsausbrüche zu bekommen, Mylord“, stellte sie hochmütig fest und machte auf dem Absatz kehrt. „Hättest du mich ausreden lassen, wüsstest du jetzt, dass ich keinen Walzer tanze, weil ich es nie gelernt habe. Und jetzt entschuldige mich bitte, ich … Nick!“
    Die Tür, die sie soeben geöffnet hatte, wurde geräuschvoll zugeschlagen. Sarah schrie überrascht auf. Ihr Mann versperrte ihr den Weg. Seine Augen funkelten gefährlich.
    Dann entspannte sich seine Miene. „Schau mich nicht so ängstlich an, mein Schatz. Es tut mir leid, dass ich meine Frustration an dir ausgelassen habe.“ Er streichelte ihre Wange. „Bist du immer noch nicht überzeugt, dass ich dir um keinen Preis wehtun würde?“
    „Frustration?“, wiederholte sie misstrauisch. Seine letzte Frage würde sie erst beantworten, wenn sie wusste, warum er frustriert war.
    „Ja.“ Er schien zu zögern, deutete jedoch dann mit dem Kopf auf die Korrespondenz. „Ich habe gerade aus London erfahren, dass bisher niemand den Köder geschluckt hat.“
    „Oh.“
    „‚Oh‘ ist so ungefähr das einzige, was man dazu sagen kann. Und da sich keiner der hiesigen Bewohner verdächtig gemacht hat, treten wir auf der Stelle. Das ist keine Entschuldigung, aber …“ Er ließ die Hand sinken. „Kannst du mir vergeben?“
    „Nun …“ Sarah betrachtete die Hand, die sie so zärtlich berührt hatte. Ihr Puls raste. Sie hatte eine kühne Idee. „Vielleicht können wir einen Pakt schließen?“
    Er zog amüsiert eine Braue hoch. „Einverstanden, Kleines.“
    „Ich vergebe dir, wenn du mir den Walzer beibringst.“ Gleich darauf fragte sie sich, ob sie noch bei Verstand war.
    „Abgemacht.“ Er nickte, bevor sie ihr Angebot zurückziehen konnte. Lächelnd reichte er ihr die Hand und verbeugte sich.
    „Jetzt?“, rief sie erstaunt.
    „Warum nicht? Darf ich bitten, Mylady?“
    Sarah lächelte strahlend und reichte ihm, wie sie es bei anderen beobachtet hatte, ihre linke Hand. „Mit Vergnügen, Mylord.“
    Ihre Unbeschwertheit verflog indes, als Nick seinen linken Arm um ihre Taille legte und sie an sich zog. Er führte ihre linke Hand mit seiner rechten in Kopfhöhe. Sie fühlte sich in dieser Haltung verwundbar und zitterte leicht.
    „Möchtest du eine Melodie summen?“, fragte er, ohne von ihrem besorgniserregenden Nervenzustand Notiz zu nehmen. „Oder sollen wir nur die Schritte üben?“
    „Nur die Schritte“, wisperte Sarah. Sie wurde rot, wusste jedoch nicht, warum.
    „Wenn du dich entspannen würdest, ginge es leichter“, riet er leise. „Ich werde dich zu nichts verleiten, zu dem du nicht bereit bist.“ Ihr blieb keine Zeit, den tieferen Sinn dieser Bemerkung zu ergründen. „Fertig?“
    Eh sie sich’s versah, wurde sie auch schon herumgewirbelt und mit einer Flut von Befehlen überschüttet, dass ihr beinah schwindlig wurde. Sie musste achtgeben, nicht über ihre eigenen Füße zu stolpern. Die Bücher an den Wänden zogen an ihr vorbei. Verlegenheit konnte nicht aufkommen, wenn der Gatte einen durch den Raum wirbelte und mit der Stimme eines Sergeanten bei der Parade Kommandos wie „Eins, zwei, drei – links!“, „Rechts!“ oder „Kehrt!“ ausstieß.
    Als sie einige Minuten später zum Stehen kamen, rang Sarah nach Atem. In ihrem Kopf drehte sich alles, doch die Grundschritte des Walzers hatte sie sich eingeprägt.
    „Na, wie hat es dir gefallen?“, fragte Nick ohne das geringste Zeichen von Anstrengung.
    „Sehr … sehr aufregend.“ Atemlos lehnte sie sich an ihn,

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