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Historical Lords & Ladies Band 39

Historical Lords & Ladies Band 39

Titel: Historical Lords & Ladies Band 39 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens , Nicola Cornick
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sich mir verpflichtet fühlen.“
    „Ich habe es nicht als Pflicht empfunden, Ihnen das Walzertanzen beizubringen“, entgegnete er irritiert. Im Gegenteil, es war eine angenehme Abwechslung gewesen, die er nach diesem Vormittag vermisst hatte. „Und es ist offenkundig, dass Sie noch weitere Unterrichtsstunden brauchen.“ Der überraschte Blick, den Antonia ihm zuwarf, tröstete ihn ein wenig. „Wir fangen morgen wieder mit dem Üben an“, fuhr er fort. „Aber von diesem Problem abgesehen, muss ich Sie darauf hinweisen, dass ich nicht blind bin.“
    Verständnislos sah sie ihn an.
    „Ich habe Sie gut unterrichtet, und Sie waren eine gelehrige Schülerin. Ihre Verkrampfung ist nicht allein auf die Unsicherheit beim Tanzen zurückzuführen. Woran liegt sie? Hat jemand etwas geäußert oder getan, das Sie aus der Fassung brachte?“
    Der eindringliche Ton, in dem Philip die Fragen gestellt hatte, ließ Antonia erkennen, dass es nicht klug sein würde, Ausflüchte zu machen. Sie atmete beruhigend durch und gestand zögernd: „Ich stelle fest, dass es mir sehr schwer fällt, die richtige Distanz zu wahren.“
    „Meine Haltung beim Walzer war korrekt“, erwiderte Philip stirnrunzelnd. „Ich weiß, was sich gehört, und würde in der Öffentlichkeit nie die Grenzen überschreiten.“
    „Das meinte ich nicht“, murmelte Antonia beklommen.
    „Und was haben Sie gemeint?“
    „Sie wissen sehr gut, worauf ich mich bezogen habe“, antwortete sie unwirsch. „Und es hilft mir nicht, wenn Sie sich über mich lustig machen.“ Brüsk wandte sie sich ab und schlenderte zur Balustrade.
    Mit verengten Augen schaute Philip ihr einen Moment hinterher, folgte ihr dann und blieb neben ihr stehen. Sie hatte die Hände verschränkt und starrte in die Dunkelheit. „Ich entsinne mich, dass wir schon einmal über dieses Thema geredet haben“, sagte er. „Natürlich schmeichelt es mir, dass Sie mich für allwissend halten. Ich gestehe jedoch, dass mir das, was für Sie auf der Hand zu liegen scheint, sehr häufig nicht klar ist.“
    Zögernd drehte Antonia sich zu ihm um und sah ihm in die Augen. Der Ausdruck in ihnen beruhigte sie. „Ich finde das Erlebnis, mit Ihnen Walzer zu tanzen, so verunsichernd, dass ich … kurzum, ich bin nicht sicher, dass mir kein Fauxpas unterläuft.“
    „Beim Walzer?“
    Antonia nickte.
    Philip schmunzelte, hielt sich jedoch vor, dass er ihr Verhalten nicht immer richtig interpretierte. „Ich nehme an“, erwiderte er leichthin, „dass Sie diese Befürchtung nicht hätten, würden Sie mit jemand anderem Walzer tanzen.“
    „Natürlich nicht“, bestätigte Antonia und furchte die Stirn. „Ich hatte gedachte, ich wäre der Situation gewachsen, aber …“ Mit hilfloser Geste hielt sie inne.
    Philip ergriff ihre Hand und wartete, bis Antonia ihn ansah. Dann hob er ihre Hand zum Kuss an die Lippen, hielt sie danach fest und sah Antonia in die weit geöffneten Augen. „Geoffrey hat mir erzählt“, sagte er spröde, „Sie hätten ihm geraten, mir bedingungslos zu vertrauen. Haben Sie Vertrauen zu mir?“
    „Ja“, flüsterte Antonia.
    „Dann ist jetzt Zeit für Ihre nächste Unterrichtsstunde“, befand er und legte ihr die rechte Hand auf die Taille. „Stellen Sie sich vor, wir seien in meinem Ballsaal, und Geoffrey spielt zum Tanz auf.“
    „Ich kann die Geigen hören.“
    „Er hat Freunde mitgebracht, die ihm helfen.“
    Antonia schmunzelte.
    Philip ergriff ihre rechte Hand und wollte mit ihr tanzen.
    „Aber doch nicht hier, Sir!“
    „Vertrauen Sie mir.“
    Er begann zu tanzen und sagte: „Schließen Sie die Augen, stellen Sie sich vor, wir seien bei mir zu Haus und außer Geoffrey, seinen Freunden und uns sei niemand anwesend.“
    Antonia wusste genau, wo sie sich befand. Die kühle Nachtluft fächelte ihr Gesicht und Schultern. Sie machte die Augen zu, wurde gekonnt von Philip geführt und entspannte sich. Aus dem Ballsaal drang gedämpft Gelächter, Stimmengewirr und Musik. Schwungvoll drehte Philip sich mit ihr, und das berauschende Gefühl, das sich schon beim ersten Mal eingestellt hatte, erfasste sie erneut. Sie war nicht imstande, sich dagegen zu wehren, und genoss den Tanz.
    Philip betrachtete sie, lächelte und sagte nach einem Weilchen: „Machen Sie die Augen auf.“
    Sie öffnete sie, bemerkte seine zufriedene Miene und sah im gleichen Augenblick andere Paare auf dem Altan tanzen.
    „Mir scheint, wir haben eine neue Mode eingeführt.“
    „Es sieht so aus.“
    Die

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