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Historical Lords & Ladies Band 39

Historical Lords & Ladies Band 39

Titel: Historical Lords & Ladies Band 39 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens , Nicola Cornick
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ihrem musikalischen Talent zu unterhalten. Ich glaube, das ist kein Anlass, bei dem Sie sich wohlfühlen werden.“
    Ihre letzte Bemerkung verärgerte ihn. Er war erstaunt, wie sehr er sich ärgerte, und hatte Mühe, die Verstimmung zu unterdrücken. Er setzte eine höfliche Miene auf, harrte geduldig neben Antonia aus und ließ das eingetretene Schweigen sich hinziehen.
    Schließlich sah sie ihn argwöhnisch an.
    Er hielt ihrem Blick stand, lächelte charmant und sagte: „Ich hoffe, Sie werden sich heute Abend gut amüsieren, meine Liebe.“
    Flüchtig schaute sie ihm prüfend in die Augen, neigte dann steif den Kopf und erwiderte: „Ich hoffe, Sie haben ebenfalls einen unterhaltsamen Abend, Sir.“ Hocherhobenen Hauptes wandte sie sich ab und schritt die Ehrentreppe hinauf.
    Philip sah ihr hinterher und sagte sich, er sei zu alt, um das Eis zu durchbrechen, mit dem sie sich umgeben hatte. Er zog es vor, auf Tauwetter zu warten.

9. KAPITEL
    H inter der Stiefmutter und Geoffrey stieg Philip mit Antonia die Prunktreppe in Lady Caldecotts Palais hinauf und ließ grimmig den Blick über die Menschenmenge schweifen. Die Stimmung zwischen ihm und Antonia war immer noch frostig. Seit Beginn der Nachsaison hatte er sie zu zwei verhältnismäßig kleinen Empfängen begleitet, bei denen die Anwesenden mehr damit befasst gewesen waren, sich die im Sommer erlebten Ereignisse zu erzählen, statt sich mit neuem Klatsch zu befassen. Lady Caldecotts Ball war die erste große Festlichkeit der Nachsaison.
    Noch war man nicht ins obere Vestibül gelangt, doch mindestens drei Herren hatten Antonia, die äußerlich heiter, aber zweifellos verkrampft neben Philip stand, bereits zur Kenntnis genommen. Selbst auf die Entfernung hin konnte er den lüsternen Glanz in den Augen der Männer erkennen. Er musste Antonia nicht anschauen, um zu wissen, dass sie in der Abendrobe aus goldfarbenem, perlenbesticktem Atlas, eine weitere von Madame Lafarges Kreationen, hinreißend aussah. Unwillkürlich wurde sein Blick dennoch von dem ihr Dekolleté schmückenden Collier aus braunweißen Achaten, Rosenquarzen und Rubinen angezogen, das ihrer Tante gehörte und sich wundervoll von ihrer hellen Haut abhob.
    Sie schaute ihn kühl distanziert an und sagte: „Es ist schrecklich voll. Hoffentlich hat meine Tante keine Schwierigkeiten.“
    Philip blickte zur Stiefmutter, die sich schwer auf den Arm des Neffen stützte, und erwiderte beschwichtigend: „Ich glaube, Sie werden feststellen, dass Ihre Tante aus härterem Holz gemacht ist, als Sie denken.“
    Antonia hoffte, er möge recht haben. Das Gedrängel auf der Treppe war beängstigend. Sie erlebte einen solchen Ansturm der Gäste zum ersten Mal. „Ich glaube, das nennt man ein Gewühl, nicht wahr?“, fragte sie, schaute Philip an und war überrascht, weil sein Gesicht einen blasierten, irgendwie feindseligen Ausdruck hatte, der jedoch schwand, als er sie ansah.
    „Ja“, antwortete er und unterdrückte den Wunsch, sie an sich zu ziehen. „Jede Gastgeberin freut sich, wenn möglichst viele Leute ihre Einladungen annehmen. Meiner Meinung nach ist Lady Caldecott jedoch beim Versenden der Einladungen über das Ziel hinausgeschossen. Der Ballsaal hier ist nicht sehr groß.“
    Nach der etwa eine halbe Stunde später erfolgten Begrüßung durch die Dame des Hauses stellte Antonia fest, dass Philips Beschreibung des Ballsaales der Wahrheit entsprach.
    Eingezwängt zwischen den Menschen, stieß Henrietta den Neffen in die Seite und sagte: „Irgendwo müssen drei oder vier Sofas stehen. Siehst du sie, Geoffrey?“
    Er reckte sich, konnte die Sitzgelegenheiten jedoch nicht sehen.
    „Sie sind links“, antwortete Philip an seiner Stelle.
    „Gut!“, äußerte Henrietta zufrieden. „Da werden meine Freundinnen sich versammeln. Begleite mich dorthin, Geoffrey, und dann kannst du dich unter die Gäste mischen. Und ihr beide müsst gut auf euch achtgeben. In diesem Gewühl finden wir uns nicht wieder. Ihr könnt mich abholen, wenn es Zeit wird, nach Haus zu fahren.“
    Philip hob die Brauen, machte jedoch keine Einwände. Er verneigte sich und erwiderte: „Wie du willst.“
    Einen Moment später hatte Antonia die Tante aus den Augen verloren. Neugierig schaute sie sich um. Die Damen trugen kostbare Balltoiletten, und die Herren waren in formeller Abendgarderobe. Die Gäste waren in lebhafte Unterhaltungen vertieft. Einige Gentlemen nickten Philip und Antonia zu, und mit kühlem Lächeln neigte sie leicht

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