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Historical Lords & Ladies Band 39

Historical Lords & Ladies Band 39

Titel: Historical Lords & Ladies Band 39 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens , Nicola Cornick
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vielleicht auf diese Art herauszufinden, warum er nicht zog. Immerhin hatte sie schon festgestellt, dass es kein Vogelnest war, das ihn verstopfte.
    „Um Himmels willen, Kind, was tust du da?“, hörte sie plötzlich eine Stimme hinter sich.
    Sie fuhr herum – und erbleichte. Niemand anders als Lady Marguerite Exton stand in der Tür. „Oh!“ Jemima biss sich auf die Unterlippe, riss sich zusammen und trat von der Feuerstelle zurück. Sie stellte den Besen beiseite, wischte sich die Hände an der Schürze ab und knickste. Glücklicherweise hatte sie sich nicht sehr schmutzig gemacht. Aber sie befürchtete zu Recht, dass ihr Häubchen und ihre Wangen ein paar Rußflecken abbekommen hatten.
    „Guten Morgen, Madam. Bitte verzeihen Sie meinen Aufzug. Wir haben einen Schornsteinfeger bestellt, und vor seinem Eintreffen wollte ich den Rauchabzug gern selbst einer kurzen Inspektion unterziehen.“
    „Wie ungewöhnlich!“ Die alte Dame sah in ihrem braun gestreiften Seidenkleid aus, als sei sie gerade einem Modemagazin entstiegen. Sie trug ein elegantes Hütchen, und in der Hand hielt sie einen ebenfalls braun gestreiften Sonnenschirm.
    Neben ihr kam Jemima sich wie Aschenbrödel vor. Verlegen band sie sich die Schürze ab.
    Es war Letty, die die Situation rettete. Sie stürzte auf Jemima zu und schloss sie in die Arme. „Ich habe mich so darauf gefreut, Sie wiederzusehen! Und nun treffe ich Sie bei der Arbeit an. Meine Güte, Robert benimmt sich wirklich wie ein Sklaventreiber. Sie sind doch kaum einen Monat verheiratet, und schon lässt er Sie schuften wie eine …“ Sie unterbrach sich, ehe sie etwas Verletzendes sagen konnte. „Tatsächlich haben wir wirklich schockierende Dinge über ihn gehört!“
    „Letty!“, meinte ihre Großmutter tadelnd. Dann wandte sie sich wieder Jemima zu.
    „Meine Liebe, ich war der Ansicht, eure Flitterwochen würden nun vorbei sein. Und wie ich sehe, hatte ich recht. Keine traute Zweisamkeit mehr! Es wundert mich allerdings, dass ihr euch nicht entschlossen habt, endlich Kontakt zu euren Nachbarn aufzunehmen. Himmel, nach einem Monat allein auf Delaval müsst ihr es doch leid sein, immer nur miteinander reden zu können. Selbst wenn man verliebt ist, hat man irgendwann das Bedürfnis, unter Menschen zu kommen. Ihr hättet wenigstens Letty und mir einen Besuch abstatten können! Wo ist Robert überhaupt?“
    „Draußen. Er kümmert sich sehr gewissenhaft um das Anwesen. Wie Sie sicher wissen, Lady Marguerite, gibt es auf Delaval mehr als genug Arbeit für einen verantwortungsbewussten Landbesitzer. Deshalb haben Robert und ich auch bei Weitem nicht so viel Zeit für uns gehabt, wie Sie vermuten. Wie auch immer“, Jemima lächelte freundlich, „ich werde jemanden losschicken, um ihn zu holen. Und für uns werde ich erst einmal Erfrischungen kommen lassen.“ Sie griff nach dem Klingelzug und läutete.
    Bis eines der Hausmädchen mit dem Teetablett erschien, ließ sich die alte Dame darüber aus, wie unpassend es für einen Earl sei, auf den Feldern zu arbeiten. Letty machte ein amüsiertes Gesicht und warf Jemima verschwörerische Blicke zu. Trotzdem war die junge Hausherrin erleichtert, als Lady Marguerite das Thema wechselte und sich lobend über die Pflaumentörtchen äußerte, die man ihr vorgesetzt hatte.
    „Die Köchin wird sich freuen, das zu hören“, meinte Jemima, obwohl tatsächlich niemand anders als sie selber die Törtchen gebacken hatte. Aber Küchenarbeit war in den Augen der alten Dame gewiss keine passende Beschäftigung für eine Countess.
    „Wir wollten uns noch einmal vergewissern, dass Sie und Robert auch wirklich an meinen Ball in der nächsten Woche teilnehmen“, meldete sich Letty zu Wort. „Sie haben die Einladung doch erhalten? Ich würde mich so freuen, wenn Sie dabei sein könnten. Und für Sie und Robert wäre es eine gute Gelegenheit, Bekanntschaften zu schließen oder auch aufzufrischen.“
    Jemima, die Letty bereits ins Herz geschlossen hatte, hätte ihrer neuen Freundin gern die Freude gemacht. Andererseits fürchtete sie sich sehr davor, bei einer Gesellschaft auf Menschen zu stoßen, die sie vielleicht von früher kannten. Wie peinlich, wenn sie beispielsweise einem der Gäste von Anne Selbornes Hochzeit begegnete!
    Sie schluckte. „Es tut mir so leid, Letty, ich wäre sehr, sehr gern gekommen. Aber ich fürchte, ich habe absolut nichts anzuziehen. Und um in Cheltenham noch ein Ballkleid in Auftrag zu geben, ist es sicher schon zu

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