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Historical Lords & Ladies Band 39

Historical Lords & Ladies Band 39

Titel: Historical Lords & Ladies Band 39 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens , Nicola Cornick
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zu Jemima hinüber, wodurch die Pfauenfedern an ihrem Hut zu wippen begannen. „Finden Sie es da nicht langweilig auf dem Lande? Ich nehme an, Sie werden Robert überreden, die Saison mit Ihnen in der Stadt zu verbringen.“
    „Wohl kaum.“ Jemima ließ den Blick unauffällig von Augusta zu Letty wandern, die in ihrem einfachen blauen Musselinkleid bezaubernd aussah. „Robert hat so viele Pläne für Delaval, dass er sicher noch eine Weile unabkömmlich sein wird.“
    „Wie schade … Während der Saison lernt man immer so viele interessante Menschen kennen.“
    „Ach, ich denke, dass wir auf Lettys Geburtstagsball Gelegenheit finden werden, neue Bekanntschaften zu schließen.“
    Augusta, die viel zu protzig für einen Einkaufsbummel in einem kleinen Ort wie Burford gekleidet war, runzelte die Stirn. „Dem Duke of Merlin sind Sie noch nicht begegnet? Oder seinem Sohn, diesem attraktiven Junggesellen?“
    „Der junge Merlin ist seit einigen Monaten verheiratet“, stellte Letty klar. „Vielleicht gelingt es dir ja, die Freundschaft seiner Gattin zu erringen. Sie ist schließlich eine Marchioness, was immerhin mehr hermacht als eine Countess, nicht wahr?“
    Jemima unterdrückte ein Lachen. Wer hätte gedacht, dass die sanfte Letty so bissig sein konnte? Offensichtlich verspürte sie eine tiefe Abneigung gegen Augusta.
    Tatsächlich vertraute die junge Dame Jemima später, als sie die Hauptstraße von Burford entlangschlenderten, an, dass sie sich schämte, weil sie Augusta gegenüber so boshaft gewesen war. „Aber ich muss gestehen, dass es mir schwerfällt, ihr gegenüber freundlich zu sein. Sie versucht überall Unruhe zu stiften. Sie schmeichelt denen, von deren Bekanntschaft sie sich Vorteile erhofft, und benimmt sich allen anderen gegenüber hinterhältig.“
    Das entsprach genau dem Eindruck, denn auch Jemima von Roberts Cousine gewonnen hatte. Sie war daher erleichtert gewesen, als Augusta sich entschieden hatte, den Nachmittag in Burford mit Robert und Mr Pershore zu verbringen.
    So hatten Letty und sie Gelegenheit, ungestört miteinander zu plaudern. Sie waren erstaunlich schnell Freundinnen geworden und konnten über Dinge sprechen, die sie vor anderen niemals erwähnt hätten. So sagte Jemima jetzt ohne Scheu: „In der Schule habe ich Mädchen kennengelernt, die sich ganz ähnlich wie Augusta verhalten haben. Allerdings befand ich mich damals nicht in der Position, die sie hätte bewegen können, um meine Freundschaft zu buhlen.“
    Letty lachte. „Wo bist du zur Schule gegangen? Ich habe ein Internat in Bath besucht. Himmel, es war so langweilig!“
    „Oh! Ich war auf Mrs Montagus Schule in Strawberry Hill.“ Sie selber wäre nie auf die Idee gekommen, ihren Aufenthalt dort als langweilig zu bezeichnen. Aber natürlich war es für sie als Tochter eines Schornsteinfegers auch etwas ganz Besonderes gewesen, eine solche Schulbildung zu erhalten.
    „Es heißt, dass Mrs Montagus Schülerinnen richtige Blaustrümpfe sind!“, rief Letty aus. „Du musst furchtbar viel gelernt haben.“
    „Nun, ein Blaustrumpf bin ich ganz gewiss nicht. Und es gibt sicher eine Menge Dinge, über die du mehr weißt als ich. Ballroben zum Beispiel! Du musst mir unbedingt bei der Auswahl meines Kleides helfen!“
    Sie betraten Madame Belindas Geschäft und ließen sich einige Modelle zeigen, bei denen nur noch Kleinigkeiten geändert werden mussten, damit sie der neuen Besitzerin passten. Mit Lettys Unterstützung wählte Jemima eine bezaubernde Creation und einen dazu passenden mit Silberfäden durchzogenen Seidenschal aus. Außerdem entschied sie sich für ein elegantes Dinnerkleid. Mehr jedoch wollte sie trotz Lettys Drängen nicht kaufen. Schließlich brauchte Robert jeden Penny, um Delaval wieder zu einem ertragreichen Besitz zu machen, auf dem auch die Pächterfamilien leben konnten, ohne Hunger und Kälte fürchten zu müssen.
    Gut gelaunt verließen die beiden jungen Damen den Laden und machten sich auf den Weg zum Gasthof „Zum lustigen Lamm“, wo sie sich mit den anderen treffen wollten. Sie bogen in eine Nebenstraße ein, die von hübschen Cottages gesäumt wurde. Plötzlich ging die Tür eines der kleinen Häuser auf, und zwei Mädchen stürmten heraus. Sie zankten sich lautstark um eine Puppe, die eines der Mädchen fest umklammert hielt.
    Dann erschien eine Frau in der Tür. Sie trug einen Säugling auf dem Arm. „Hört auf!“, rief sie den streitenden Kindern zu. Und dann: „Vorsicht, eine

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