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Historical Lords & Ladies Band 39

Historical Lords & Ladies Band 39

Titel: Historical Lords & Ladies Band 39 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens , Nicola Cornick
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Kutsche!“
    Die Mädchen reagierten nicht. Jemima stand wie betäubt. Das kleinere der Mädchen war ihrem Bruder Jack wie aus dem Gesicht geschnitten. Es musste Tilly sein, seine Tochter!
    In diesem Moment stolperte das andere Kind und wäre wohl unter die Hufe der Kutschpferde geraten, wenn Jemima nicht aus ihrer Erstarrung erwacht wäre und es gerade noch rechtzeitig zu fassen bekommen hätte.
    Die Mutter hatte einen Schrei ausgestoßen und war auf sie und das kleine Mädchen zugelaufen. Nun fing sie an, sich aufgeregt zu bedanken. Jemima jedoch brachte kein Wort über die Lippen. Tilly sah so gesund und glücklich aus. Es war wunderbar!
    Nein, es war entsetzlich! Letty hatte die Ähnlichkeit zwischen Jemima und dem Kind bemerkt und blickte schockiert zwischen ihnen hin und her. Schlimmer noch war, dass in diesem Augenblick Robert mit Augusta und Bertie Pershore am anderen Ende der Straße auftauchte.
    Jemima spürte, wie ihr übel wurde. „Es ist alles in Ordnung“, sagte sie zu der Frau, die noch immer auf sie einredete.
    Diese schenkte ihr ein zittriges Lächeln, schickte die Kinder ins Haus und wollte gerade selbst hineingehen, als ein Gentleman auf der Schwelle auftauchte. „Sie wollen aufbrechen, Euer Gnaden?“, sprach sie ihn an. „Dann vielen Dank für Ihren Besuch und auf Wiedersehen!“
    Der Gentleman verabschiedete sich von der Frau und trat auf die Straße hinaus. Es war niemand anders als Tillys Vormund, der Duke of Merlin.
    Bestimmt würde er sie erkennen! Jemima wurde schwarz vor Augen.
    „Ist Ihnen nicht gut, Madam?“ Der Duke war mit einem Schritt bei ihr und legte ihr stützend die Hand unter den Ellbogen.
    Jemima zwang sich, ihn anzuschauen. Ja, er hatte sie erkannt.
    „Guten Tag, Miss Jewell“, sagte er. Seine Stimme klang plötzlich frostig. „Welche Überraschung, Sie hier zu sehen!“
    Vermutlich wäre er ohne ein weiteres Wort gegangen, wenn Jemima sich nicht in Begleitung von Letty Exton befunden hätte. Misstrauisch ließ er den Blick zwischen den beiden Frauen hin und her wandern. Hatte die Londoner Schornsteinfegertochter sich womöglich mit einer Lüge Zutritt zu Miss Extons Heim verschafft?
    „Onkel Merlin!“, rief Letty in diesem Moment aus. „Wie schön, Sie zu treffen! Ich hoffe, Sie erfreuen sich bester Gesundheit?“
    „Ja, danke, Liebes, mir geht es gut.“ Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Duke, das aber sofort verblasste, als Letty fortfuhr: „Wie es scheint, kennen Sie meine Begleiterin bereits. Allerdings ist sie nicht mehr Miss Jewell, sondern Lady Selborne.“
    Der Duke nahm diese Neuigkeit äußerlich erstaunlich gelassen auf. „Meinen Glückwunsch, Mylady.“
    Schweigen senkte sich über die kleine Gruppe. Niemand schien zu wissen, wie das Gespräch fortgesetzt oder beendet werden könnte. Schließlich meinte Letty zögernd: „Möchten Sie mit Lady Selborne unter vier Augen sprechen, Onkel?“
    „Das sollte ich wohl …“, antwortete der Duke bedächtig. „Allerdings nicht hier und jetzt. Wir ziehen bereits viel zu viel Aufmerksamkeit auf uns.“
    Tatsächlich näherten sich nicht nur Bertie Pershore sowie Robert und seine Cousine Augusta, sondern auch verschiedene andere zweifellos neugierige Passanten.
    Erstaunlicherweise war es Augusta, die dem Ganzen einen Anstrich von Normalität verlieh. „Guten Tag, Euer Gnaden.“ Sie knickste. „Welche Freude und Ehre, Sie zu treffen!“
    Leider machte sie die Wirkung ihrer Worte sogleich wieder zunichte, als sie, zu Jemima gewandt, fortfuhr: „Ich wusste gar nicht, dass Sie Verwandte in Burford haben, Lady Selborne.“ Auch ihr war also die Ähnlichkeit zwischen Tilly und Jemima aufgefallen.
    Jemima wusste nicht, wie sie die Situation retten sollte. Hilfe suchend schaute sie zu ihrem Gatten hin. Doch Robert musterte sie mit eisigem Blick.
    „Robert, es ist lange her, dass wir uns gesehen haben. Und wie es scheint, haben wir einiges miteinander zu besprechen“, meinte der Duke. „Ist es dir recht, wenn ich dir morgen einen Besuch abstatte?“
    „Es wird mir eine Ehre sein, Sie willkommen zu heißen“, gab der Earl zurück.
    „Auf Wiedersehen, meine Damen, meine Herren!“ Der Duke nickte in die Runde und machte sich mit weit ausholenden Schritten auf den Weg.
    „Gehen wir!“, forderte Robert die anderen auf. „Großmutter wartet sicherlich schon auf uns.“ Damit reichte er Jemima, ohne auch nur den geringsten Anflug von Freundlichkeit, den Arm.
    Himmel, wie sehr wünschte sie in diesem

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