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Historical Lords & Ladies Band 40

Historical Lords & Ladies Band 40

Titel: Historical Lords & Ladies Band 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Nichols , Anne Ashley
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Unfall hat mich völlig durcheinandergebracht und Zweifel in mir erweckt. Die sind vergessen. Ich möchte Tom so schnell wie möglich heiraten. Wenn Sie sich für den Mann, den Sie lieben, mit Unbequemlichkeiten abfinden können, vermag ich das auch.“
    Duncan sog so hörbar den Atem ein, dass die beiden jungen Frauen ihn anblickten. Es gab also jemanden. Miss Sadler hatte dem Mädchen anvertraut, dass sie sich mit einem Liebhaber treffen würde.
    „Wenn mich die Damen entschuldigen wollen. Ich muss Vorkehrungen für unsere Weiterfahrt treffen“, sagte er, drehte sich auf dem Absatz um und verließ den Raum. Er hatte vor, ein Pferd zu mieten oder ins nächste Dorf zu gehen, um festzustellen, ob es eine Kutsche gab, die irgendwohin fuhr – nur weg von der jungen Frau mit den großen, strahlenden Augen, die zuerst seinen Beschützerinstinkt geweckt und ihm dann eine unerträgliche Enttäuschung bereitet hatte.
    „Ich muss Tom sofort finden“, erklärte Dorothy. „Haben Sie ihn irgendwo gesehen?“
    „Der Captain hat sich draußen mit ihm unterhalten.“
    „Würden Sie mir wohl helfen, ihn zu suchen? Ich hoffe nur, dass er nicht verschwunden ist.“
    „Natürlich ist er nicht verschwunden“, versicherte Helen schärfer als beabsichtigt. Der Captain musste sich über irgendetwas geärgert haben, oder warum sonst war er so abrupt gegangen? Er hatte keine Lust gehabt, sich in die Sache hineinziehen zu lassen, war aber recht heiter gegangen, um mit Tom zu reden. Wie mochte das Gespräch verlaufen sein, das einen solchen Wandel herbeigeführt hatte?
    Was hatte Dorothy gesagt? „Wenn Sie sich für jemanden, den Sie lieben, mit Unbequemlichkeiten abfinden …?“ Wie war sie nur auf diese Idee verfallen? Helen wünschte sich, dass Dorothy diesen Satz nicht geäußert hätte.
    Sie stand auf und folgte dem Mädchen auf den Hof. Von den beiden Männern war keine Spur zu entdecken. Einer der Stallknechte berichtete Dorothy auf Befragen, dass der junge Gentleman die Straße entlang gegangen sei.
    „War er allein?“, erkundigte sich Helen.
    „Ja. Ich denke, er wollte spazieren gehen, bis die Kutsche fertig ist.“
    Dorothy, die das nicht glaubte, klagte sofort, dass Tom sie verlassen hätte. Helen versuchte, sie zu trösten. „Kommen Sie ins Haus, vielleicht ist er dort“, sagte sie und legte ihr den Arm um die Schultern. Insgeheim überlegte sie, was sie tun sollte, wenn der junge Mann tatsächlich nicht wieder auftauchte. Sie konnte Dorothy nicht allein lassen, verfügte aber auch nicht über die notwendigen Geldmittel, um ein paar Übernachtungen zu bezahlen, während sie auf Mr Carstairs warteten.

5. KAPITEL
    T om war auch im Inneren des Hauses nicht zu finden. Daraufhin fing Dorothy laut zu schluchzen an. „Was soll ich nur tun?“, jammerte sie ein um das andere Mal. „Was soll ich tun?“
    „Als Erstes sollten Sie mit dem Weinen aufhören, Miss Carstairs“, schlug Duncan vor, der von draußen hereingekommen war.
    Helens Augenausdruck verriet, wie sehr sie sich freute, ihn wiederzusehen.
    „Was ist es denn diesmal?“, fragte er bemüht, seiner Stimme einen gebührend ernsthaften Ton zu verleihen.
    Dorothy brachte keine zusammenhängenden Worte heraus, sodass Helen die Sachlage erklären musste. „Ich weiß nicht, was Sie zu Mr Thurborn gesagt haben, aber anscheinend haben Sie ihn vertrieben, anstatt ihm seine Verantwortung vor Augen zu halten.“
    „Ich habe nichts dergleichen getan.“ Duncan war nur bis zur Stalltür gekommen, wo er seinen Entschluss aufgegeben hatte. Er konnte Helen nicht allein lassen, auch wenn irgendwo noch so viele Liebhaber auf sie warteten. Da sie ständig mit Problemen beschäftigt war – seien es die eigenen oder die anderer Leute –, war ohnehin fraglich, ob sie jemals ans Ziel ihrer Reise gelangen würde.
    Obwohl es für ihn wichtig war, sein Zuhause so schnell wie möglich zu erreichen, musste er bei ihr bleiben, um ihr zu helfen. Das lag nicht nur an seinem angeborenen Sinn für Ritterlichkeit, es war mehr. Sie hielt ihn gefangen wie ein Magnet, von dem er sich nicht loszureißen vermochte. Doch wohin sollte das führen? Ihm war klar, dass er seinen schwer erkämpften Seelenfrieden aufs Spiel setzte.
    „Falls der Narr nicht den Mut hat, für seine Handlungsweise einzustehen, ist das nicht meine Schuld“, sagte er.
    „So dürfen Sie nicht über Tom reden“, rief Dorothy. „Ich liebe ihn. Er ist ein guter, freundlicher Mann.“
    „Und wo ist der gute,

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