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Historical Lords & Ladies Band 40

Historical Lords & Ladies Band 40

Titel: Historical Lords & Ladies Band 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Nichols , Anne Ashley
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ich haben im gleichen Augenblick gemerkt, dass wir uns ineinander verliebt haben. Mir war sehr heiß, und er führte mich auf die Terrasse hinaus. Wir haben uns unterhalten, worüber weiß ich nicht mehr. Anschließend hat Tom einen Namen auf meiner Tanzkarte durchgestrichen und den entsprechenden Walzer mit mir getanzt. Papa und Mama waren so wütend, dass sie mir verboten, Tom wiederzusehen.“
    „Sie haben sich nicht an das Verbot gehalten.“
    „Es gelang mir, ihn im Haus von Bekannten zu treffen. Tom ärgerte sich, dass Papa uns unser Glück vorenthielt, und bat ihn um ein Gespräch. Was die beiden zueinander sagten, weiß ich nicht. Tom verließ das Haus, ohne mich zu informieren, und ich wurde eine Woche lang in meinem Zimmer eingeschlossen. Erst als ich versprach, brav zu sein, durfte ich es wieder verlassen.“
    „Vermutlich waren Sie nicht brav.“
    „Ich habe Tom in einem Brief gebeten, sich spätabends im Garten mit mir zu treffen. Papa hat uns von seinem Fenster aus gesehen. Er ist mit einem Jagdgewehr nach unten gelaufen, hat es aber zum Glück nicht benutzt. Tom entkam durch einen Sprung über die Gartenmauer. Am nächsten Tag schickte mich Papa in unser Landhaus in Norfolk.“
    „Und Tom ist Ihnen gefolgt?“
    „Er hat unser Haus beobachtet und meiner Zofe Jenny einen Brief für mich gegeben. Darin schrieb er, er liebe mich und könne nicht ohne mich leben. Wenn meine Eltern das nicht einsähen, würde er mich entführen, damit wir heimlich heiraten könnten.“
    „Also haben Sie beschlossen, nach Gretna Green zu fahren.“
    „Ja. Tom hat einen Wagen gemietet und in der Gasse hinter unserem Haus auf mich gewartet. Der Eigentümer wollte den Wagen in Northampton abholen, wo wir in die öffentliche Kutsche umsteigen sollten. Ich dachte, es wäre ein wundervolles romantisches Abenteuer, doch ich hatte mich geirrt. Mir war nicht klar, dass das Reisen in einer öffentlichen Kutsche inmitten der vielen zum Teil vulgären Leute so schrecklich wäre. Und als wir dann noch von der Straße abkamen … Ich dachte, ich würde als Strafe für meinen Ungehorsam sterben“, setzte Dorothy erschauernd hinzu.
    „Wir hatten alle Angst“, warf Helen ein.
    „Aber Tom hat mich eine hasenherzige Zuckerpuppe genannt. So grob war er noch nie zu mir. Jetzt weiß ich nicht mehr, ob er mich wirklich liebt.“
    „Mancher sagt in der Aufregung Dinge, die er nicht wirklich meint“, erklärte Helen. „Er wollte Ihnen bestimmt nicht wehtun.“
    „Ich vermisse Mama und möchte wieder nach Hause.“ Dorothy schaute sich angewidert im Zimmer um. „Fast wünschte ich mir, dass Papa uns einholen würde.“
    „Meinen Sie, dass er Ihnen folgt?“
    „Ja, und er wird sehr, sehr böse sein. Ich weiß nicht, was schlimmer ist, sein oder Toms Zorn. Falls Tom genug von mir hat, bin ich ruiniert.“ Ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen.
    Helen unterdrückte die Bemerkung, dass es besser gewesen wäre, wenn Dorothy sich darüber früher Gedanken gemacht hätte. Stattdessen bot sie an, ihr beim Auskleiden zu helfen.
    „Wenn ich doch nur so ruhig bleiben könnte wie Sie“, sagte Dorothy, die aus ihrem Kleid schlüpfte und in Hemd und Unterrock dastand. „Nichts scheint Sie aus der Fassung zu bringen. Wie Sie sich um die Verletzten gekümmert haben! Das hätte ich nicht gekonnt. Beim Anblick von Blut wird mir schlecht.“
    „Das meiste davon stammte von der Kuh. Und ich habe nichts Außergewöhnliches getan. Soll ich ein anderes Kleid für Sie suchen?“ Helen öffnete Dorothys Reisetasche und holte ein Spitzennachthemd, ein Paar Satinschuhe, zwei Unterröcke und ein Kleid aus rosa Gaze mit einer Satinschleife heraus, dessen Rock Rosenknospen zierten. Da es achtlos in die Tasche gestopft worden war, war es völlig zerknittert und nicht tragbar. „Ist das alles, was Sie dabeihaben?“
    „Ich sagte Ihnen doch, dass ich noch nie gepackt habe.“
    „Dann werde ich dieses ausbürsten.“ Helen nahm das Kleid, das auf dem Boden lag. „Waschen Sie sich, dann werden Sie sich besser fühlen.“
    Dorothy gehorchte. „Waren Sie die Zofe einer Dame?“, fragte sie, während sie sich abtrocknete.
    „Gütiger Himmel, nein“, erwiderte Helen. „Wie kommen Sie auf diesen Gedanken?“
    „Sie scheinen immer zu wissen, was zu tun ist.“
    „Dazu genügt ein bisschen gesunder Menschenverstand.“
    „Es tut mir leid, dass ich so hilflos bin.“
    „Das ist nicht Ihre Schuld. Trotzdem sollten Sie sich ein bisschen mehr

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