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Historical Lords & Ladies Band 40

Historical Lords & Ladies Band 40

Titel: Historical Lords & Ladies Band 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Nichols , Anne Ashley
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zu sein. Der große und starke Mann bemühte sich zusammen mit den männlichen Passagieren nach Kräften, die Kutsche freizubekommen, was ihnen nach einigen Minuten auch gelang. Die Reisenden diskutierten darüber, ob sie es wagen sollten, sich dem Fahrzeug noch einmal anzuvertrauen.
    „Ich denke, es wird gehen, wenn wir langsam fahren“, sagte Gathercole. „Im nächsten Gasthof müssen wir anhalten, damit die nötigen Reparaturen ausgeführt werden können.“
    „Alles schön und gut, aber wer soll uns fahren? Ein einarmiger Kutscher oder der Kutschenbegleiter, der nicht ganz bei sich ist?“, fragte der Pfarrer.
    „Das werde ich erledigen“, erklärte der Captain.
    „Gütiger Himmel, ein weiterer Neuling“, rief die alte Dame. „Ich setze mich um alles in der Welt nicht noch einmal in das Ding.“
    „Dann sollten Sie mit uns fahren“, bot der zweite Kutscher an. „Wir haben noch zwei freie Plätze.“
    „Nehmen Sie diesen Idioten Bertie Billingsworth doch auch mit“, schlug Gathercole vor.
    Das Gepäck der alten Dame wurde umgeladen. Nachdem die neuen Passagiere eingestiegen waren, lenkte der Kutscher die Pferde um das beschädigte Fahrzeug herum und war mit seiner Kutsche wenig später hinter der nächsten Kurve verschwunden.
    „Helfen wir dem Kutschenbegleiter ins Wageninnere“, sagte Duncan. „Dann Sie, junger Mann.“ Er deutete auf einen Burschen, der vom Dach gefallen war und immer noch wie betäubt wirkte. „Sie auch, Mr Gathercole, falls es dem Reverend nichts ausmacht, für ein paar Meilen draußen zu sitzen.“
    „Ganz und gar nicht.“ Der Pfarrer kletterte aufs Dach und setzte sich neben die anderen Außenpassagiere, die inzwischen vollkommen nüchtern waren.
    Der Kutscher wehrte ab. „Ich bin noch nie in meiner eigenen Kutsche gefahren und werde jetzt nicht damit anfangen.“
    „Ihr Zustand erlaubt es Ihnen nicht, auf dem Bock zu sitzen. Aber wir verschwenden nur Zeit.“ Er wandte sich an den jungen Ehemann. „Würden Sie wohl Ihren Platz für kurze Zeit aufgeben?“
    „Selbstverständlich.“
    „Nein, nein, du darfst mich nicht allein lassen“, rief seine Frau und brach in Schluchzen aus.
    „Liebes, es sind doch nur ein paar Meilen“, versuchte er erfolglos, sie zu beruhigen.
    „Wenn ich gewusst hätte, wie es werden würde, hätte ich mich nie zu dieser Fahrt überreden lassen. Ich will zu meiner Mama.“
    „Und wie sollen wir Ihre Mama für Sie herbeischaffen, Madam?“, fragte Duncan, der die Geduld mit ihr verlor. „Genügt es nicht, dass Ihr Mann hier ist?“
    „Er ist nicht mein …“ Sie verstummte abrupt.
    „Lassen Sie ihn bei ihr bleiben“, mischte sich Helen ein, bevor sich die junge Dame zu weiteren Enthüllungen hinreißen ließ. „Ich werde auf dem Dach fahren.“
    „Seien Sie nicht töricht“, erwiderte Duncan. „Damen reisen nicht als Außenpassagiere.“
    „Ich schon. Haben Sie sich nicht gerade beklagt, dass wir Zeit verschwenden?“
    „Dann müssen Sie neben mir auf dem Bock sitzen. Wenigstens kann ich dann sicherstellen, dass Sie nicht hinunterfallen.“
    Der Kutscher brummte zwar weiterhin, weigerte sich jedoch aufgrund seiner starken Schmerzen nicht länger, einzusteigen. Die Tür wurde mit einem Stück Seil festgebunden. Duncan nahm Helen den Mantel ab und half ihr, auf den Bock zu klettern. Dann ergriff er die Zügel, sprang ebenfalls hinauf und setzte sich neben sie.
    „Sind alle bereit?“, fragte er, während er Helen den Mantel um die Schultern und die Decke des Kutschers über die Knie legte.
    „Ja“, ertönte es im Chor.
    „Dann also los.“ An Helen gewandt, sagte er: „Halten Sie sich an mir fest, wenn Sie sich nicht sicher fühlen.“
    Mit zweistündiger Verspätung verließen sie den Schauplatz des Geschehens.

4. KAPITEL
    E s wundert mich, dass sich Mr Gathercole nicht heftiger gesträubt hat“, sagte Helen, während sich die Pferde langsam in Bewegung setzten. „Obwohl die Kutsche durch die Schuld eines Amateurs beinahe umgestürzt wäre, hat er Ihnen die Zügel überlassen.“
    Duncan lachte. „In der Welt der Kutscher bin ich als sicherer Fahrer bekannt.“
    „Heißt das etwa, dass Sie schon genauso wie der junge Bursche gehandelt haben?“
    „Ich habe bereits mit einigen der besten Kutscher auf dem Bock gesessen, die mich gefragt haben, ob ich fahren wollte.“
    „Ein Hinweis darauf, dass sie für eine Bestechung zugänglich waren.“
    „Ja, aber kein Passagier dürfte jemals darunter gelitten

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