Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)
miteinander verbracht, und dass sie ausgerechnet das eine Mal, da sie endlich allein waren, miteinander stritten, war unerträglich. „Und wenn ich dich darum bitten würde?“
„Es ist zu spät für Bitten, Mylord! Wie ich schon sagte, ich werde genau das tun, was ich für richtig halte.“
Jetzt riss ihm endgültig der Geduldsfaden. „Dein Vater hätte dich über das Knie legen sollen, als du noch ein Kind warst.“
„Mein Vater war der beste, freundlichste Mensch auf Erden.“ Ihr Ton machte mehr als deutlich, dass sie das über ihn nicht sagen konnte. „Die bloße Vorstellung, sein Kind körperlich zu züchtigen, wäre ihm zuwider gewesen. Und wenn er am Leben wäre, hätte er dich allein für den Gedanken windelweich geschlagen!“
Lucian hätte fast über ihre Behauptung gelacht, der so friedliebende, gute Mensch, der ihr Vater angeblich gewesen war, könnte ihn windelweich schlagen wollen, aber ihre Schönheit lenkte ihn zu sehr ab. Wie wundervoll sie in ihrer Wut aussah!
Seufzend schüttelte er den Kopf. „Ich habe doch nicht andeuten wollen, dass ich selbst dich übers Knie legen wollte …“
„Das will ich dir auch nicht raten“, unterbrach sie ihn, die Hände zu Fäusten geballt. „Es würde dir schon bald sehr leidtun!“
Wieder seufzte er. War es denn unmöglich, ein Gespräch mit Grace zu führen, ohne dass sie sich entweder stritten oder übereinander herfielen? Und wenn es schon das eine oder das andere sein musste, dann zog er wirklich Letzteres vor!
Je mehr er allerdings darüber nachdachte, desto mehr gefiel ihm der Gedanke. Wie unglaublich aufregend Grace auf seinen Knien aussehen würde, das schöne Gesicht hochrot vor Erregung, während er ihr hübsches Gesäß streichelte, sanft natürlich, nicht strafend. Ganz besonders dann, wenn sie keinen Faden mehr am Leib hatte, die Brüste dicht vor seinen gierigen Augen, ihr ganzer Leib warm und willig … Der Himmel mochte ihm beistehen, aber wenn er Grace nicht bald ganz in Besitz nehmen konnte, würde er gewiss den Verstand verlieren!
„Der Letzte, der mich auf diese Art herauszufordern wagte, verbrachte danach eine ganze Weile im Bett und kurierte ein paar gebrochene Rippen und ein recht zerschrammtes Kinn!“
Grace erkannte an seinem kalten Tonfall, dass Lucian kurz davor war, die Geduld zu verlieren. Und sie wusste, dass sie eigentlich keinen Grund hatte, mit ihm zu streiten. Natürlich störte es sie, dass er glaubte, ihr etwas verbieten zu können, aber vor allem ging ihr nicht aus dem Sinn, dass sie vor nur wenigen Minuten wieder in seinen Armen gelegen hatte. Und das nur allzu willig. Wäre Francis Wynter nicht dazwischengekommen, würde sie vielleicht in diesem Moment auf der weichen braunen Erde unter den Bäumen liegen und Lucian sehr viel mehr erlauben als nur einen Kuss. Als er davon gesprochen hatte, sie übers Knie zu legen, hatte das eine Hitze zwischen ihren Beinen entfacht, die sie einfach nicht unterdrücken konnte.
Und so ging es wirklich nicht weiter. Vor allem, da es noch immer ihre Absicht war, die Verlobung bei der ersten Gelegenheit zu lösen, konnte es wirklich nicht so weitergehen!
Sie lächelte verächtlich. „Wie typisch für einen Mann, zu glauben, er könne jede Meinungsverschiedenheit mit körperlicher oder sonstiger Strafe aus der Welt schaffen.“
„Ich kann dir aber versprechen, dass du die Art körperlicher Strafe, die ich für dich im Sinn habe, sehr genießen würdest.“ Sein Blick ruhte mit einem rätselhaften Ausdruck auf ihr.
Sie hob trotzig das Kinn. „Und wie typisch anzunehmen, dass eine Frau sich von solchen leeren Drohungen einschüchtern lässt!“
„Oh, es sind ganz und gar keine leeren Drohungen.“ Seine Stimme klang sanft, und dennoch lief Grace ein Schauer über den Rücken. „Es sind Versprechen, die ich einzulösen gedenke, wenn du nicht aufhörst, jedes meiner Worte und jede meiner Handlungen infrage zu stellen.“
Sie ließ nicht nach. „Ich glaube nicht, dass du mir Gewalt antun könntest, Lucian.“
Ein spöttisches Lächeln lag auf seinen Lippen. „Du hast mir durchaus nicht den Eindruck vermittelt, dass ich Gewalt anwenden müsste.“
Nein, da hatte er wohl recht. Eher im Gegenteil. Allerdings hätte er das nicht erwähnt, wenn er ein Gentleman wäre!
„Ich bin keine deiner Wirtshausmägde oder Dirnen, die du auf diese vertrauliche Weise ansprechen kannst“, sagte sie stolz.
Er hob die dunklen Augenbrauen. „Eine meiner Wirtshausmägde und
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