Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)
ruhig hervor. „Es gibt doch gewiss keinen Grund, weswegen ich nicht sowohl das Mündel des Dukes wie die Gesellschafterin Lady Arabellas sein könnte, oder?“
„Ganz und gar nicht“, räumte er ein. „Doch weder das eine noch das andere sagt mir, wer Sie wirklich sind.“ Sein attraktives Gesicht war jetzt ganz ernst, und er schaute mit derselben Intensität auf sie herab, die Jane schon bei Tisch so befremdlich gefunden hatte.
Sie zwang sich, seinem Blick standzuhalten, und lächelte ein wenig bedauernd. „Ich bin niemand, Mylord.“
„Lediglich bei Ihrem Namen scheinen sich die beiden einig zu sein. Jane Smith.“
Jane nickte ungehalten. Der Duke hatte sie vor dem Charme und den Verführungskünsten des Earls gewarnt; viel irritierender hingegen fand sie die Beharrlichkeit, mit der er ihr persönliche Fragen stellte.
Doch der Earl schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid, dass ich Ihnen widersprechen muss, aber eine liebende Mutter mit dem Familiennamen Smith würde ihr Kind doch niemals Jane nennen.“
„Dann hat sie mich vielleicht nicht geliebt!“ Ohne es zu wissen, hatte der Earl einen empfindlichen Nerv bei ihr getroffen. Jane versuchte noch immer, mit dem fertigzuwerden, was sie kürzlich über ihre Herkunft erfahren hatte. „Sie starb bei meiner Geburt“, erklärte sie tonlos, als der Earl sie noch immer nachdenklich betrachtete.
Seine Miene wurde sofort betroffen. „Bitte vergeben Sie mir, wenn ich Sie verletzt habe, Jane.“ Er seufzte. „Auch meine Frau und unser Kind starben vor vielen Jahren“, fügte er leise hinzu.
Das schien vieles zu erklären. Jane war sofort zutiefst bewegt von seinem Schicksal. „Sie haben mich nicht verletzt, Mylord“, versicherte sie ihm.
„Sie dürfen mich Justin nennen, Jane.“
„Das möchte ich lieber nicht, Mylord“, entgegnete sie fest.
Er lachte amüsiert. „Sie halten nicht viel von der Heuchelei, die die Welt des ton ausmacht, nicht wahr?“
Vielleicht lag das daran, dass sie nicht zu dieser Welt gehörte. Sie war nichts weiter als ein Eindringling und wurde nur geduldet, weil der Duke of Stourbridge es so entschieden hatte.
„Das ist nun schon das zweite Mal, dass Sie so geringschätzig über die Gesellschaft reden, Mylord.“
Er lächelte freudlos. „Das liegt daran, dass ich sie wirklich sehr gering schätze.“
„Aber warum?“
Statt einer Antwort zuckte er nur mit den Schultern. „Sie würden den Grund für meinen Zynismus nicht verstehen, Jane.“
„Wenn Sie aber versuchen, ihn mir zu erklären?“
Die Ernsthaftigkeit, mit der sie die Bitte vorbrachte, schien ihn zu belustigen. „Dass man über seine Vergangenheit spricht, macht sie nicht weniger schmerzlich. Ebenso wenig lässt es den ton jene vergangenen Unbesonnenheiten verzeihen“, fügte er verbittert hinzu.
„Nicht einmal, wenn man sie ehrlich bereuen würde?“
„Aber gerade da liegt das Problem, meine Liebe. Denn sehen Sie, ich bereue sie ja gar nicht.“
„Dann können Sie auch keine Vergebung erwarten.“
Ein Lachen entfuhr ihm. „Sind die Dinge für Sie immer schwarz oder weiß?“
Sie nickte. „Mein Vater – ein Pfarrer – hat mich zur Ehrlichkeit erzogen, wie ich hoffe.“
„In der Tat“, meinte er trocken. „Dieser Mangel an Verschlagenheit und Arglist ist sehr ungewöhnlich für eine Frau, wie ich erfahren musste, Jane. Noch dazu, wenn sie so jung ist wie Sie.“
„Ach, meinen Sie, Mylord?“, fragte sie verärgert.
„Ja, das meine ich.“ Er lächelte spöttisch. „Aber vielleicht sind Sie ja nur deswegen so ehrlich, weil Ihnen nichts daran liegt, meine Countess zu werden.“
Sie schnappte nach Luft. „Ganz gewiss liegt mir nichts daran, Sir!“
Wieder lachte er anerkennend. „Dann faszinieren Sie mich sogar noch mehr, Jane!“
„Ich versichere Ihnen, das war nicht meine Absicht“, erklärte sie bestimmt.
„Genau aus dem Grund finde ich Sie so interessant.“
Unwillkürlich wich sie einen Schritt zurück. „Flirten Sie etwa mit mir, Mylord?“
„Seltsamerweise … nein, Jane“, sagte er ernst. „Aus irgendeinem Grund erwecken Sie in mir eher den Wunsch, Sie zu beschützen. So etwas habe ich nicht mehr empfunden, seit …“ Er brach ab und senkte den Blick. „Warum das wohl so ist?“
„Ich weiß es nicht, Mylord.“ Dieses rätselhafte Gespräch ermüdete sie. Aber noch ärgerlicher fand sie, dass der Duke einige Meter entfernt stand und sie missbilligend beobachtete. Als fürchtete er, sie könne jeden Moment
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