Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)
würde.
„Wie Sie wünschen, Jane“, brachte er knapp hervor. „Schließlich ist es, seit wir uns kennen, Ihr Ziel, mir aus dem Weg zu gehen, nicht wahr?“
Glaubt er das wirklich? fragte Jane sich verwundert. Glaubte er wirklich, dass sie jemals wieder seine Seite verlassen würde, wenn sie die Wahl hätte?
Sie liebte diesen Mann. Sie liebte ihn, wenn er Hawk St Claire war, und auch, wenn er der Duke of Stourbridge war.
Und genau das war das Problem.
Wäre er nur Hawk St Claire, bestünde vielleicht die, wenn auch geringe, Hoffnung, dass er irgendwann ihre Liebe erwidern könnte. Aber der Duke of Stourbridge musste eine Frau zur Gattin nehmen, die ihm in Stellung und Herkunft ebenbürtig war. Sie, die nicht einmal wusste, wer ihr wahrer Vater war, genügte in keiner Weise seinen hohen Anforderungen.
Mühsam zwang sie sich zu einem spöttischen Lächeln. „So ist es. Lassen Sie sich nicht länger von mir aufhalten.“
Er funkelte sie wütend an. „Schicken Sie mich gefälligst nicht in diesem verächtlichen Ton fort, Jane!“
Ein Lachen entfuhr ihr, obwohl ihr nach Weinen zumute war. „Verzeihen Sie bitte, Euer Gnaden.“ Sie knickste übertrieben tief. „Einen Augenblick lang glaubte ich doch tatsächlich, Sie hätten es ernst gemeint, als Sie sagten, Sie sähen in mir keine Bedienstete.“
Am liebsten hätte Hawk sie geschüttelt oder sie übers Knie gelegt und ordentlich versohlt.
Aber mehr noch als das wollte er sie in die Arme nehmen und lieben, wirklich lieben dieses Mal, sie ganz nehmen, sich tief in ihr verlieren, bis sie beide vom Sog der Leidenschaft mitgerissen wurden.
Da er es aber nicht wagte, sie zu berühren, weil er wusste, er würde sie dann wirklich lieben, drehte er sich abrupt um und schritt entschlossen aus dem Gartenhäuschen – fort von Jane und fort von der Versuchung, die sie bedeutete.
Jane wartete gerade lange genug, um sicherzugehen, dass der Duke wirklich gegangen war, bevor sie sich auf die Chaiselongue warf, während Tränen der Verzweiflung ihr über die Wangen liefen. Jetzt hatte sie Hawk, abgeschreckt von ihrem schamlosen Benehmen, gewiss für immer verloren.
12. KAPITEL
K ommen Sie herein, Jane, und schließen Sie bitte die Tür hinter sich.“
Am Tag nach der Abendgesellschaft hatte Jane allein im Salon gesessen und ein spätes Frühstück zu sich genommen, als eins der Mädchen ihr mitteilte, dass der Duke sie sofort in der Bibliothek sehen wollte. Sie war noch so lange im Salon sitzen geblieben, bis sie ihre Tasse Tee ausgetrunken hatte, und hatte unruhig überlegt, warum Hawk schon so bald nach ihrem hitzigen Streit gestern Abend wieder mit ihr sprechen wollte.
Vielleicht wollte er sie auffordern, seinen Haushalt zu verlassen? Sofort? In dem Fall wäre er zu demselben Schluss gekommen wie sie während ihrer vielen schlaflosen Stunden.
Der Ton seiner Stimme – eindeutig der kalte, herrische Ton des Duke of Stourbridge – genügte, um sie gehorsam eintreten zu lassen. So leise sie konnte, schloss sie die Tür hinter sich.
Der hochgewachsene, herrische Mann, der korrekt gekleidet vor dem Fenster stand, die Hände hinter dem unbeugsamen Rücken verschränkt, hatte nicht mehr die geringste Ähnlichkeit mit dem verwegenen Liebhaber von gestern Abend, dessen Kleidung in Unordnung geraten war und dem die dunklen Locken in die Stirn fielen.
Innig hoffte Jane, dass auch an ihr nichts mehr an die halb nackte Frau mit dem zerzausten Haar erinnerte, die er in unbeschreibliche Ekstase versetzt hatte!
Sie hob fragend die Augenbrauen, als er sie nur stumm ansah. „Ich bin eingetreten, Sir, und ich habe die Tür hinter mir geschlossen …“
„Ich warne Sie, Jane“, sagte er mit offensichtlich nur mühsam unterdrückter Wut. „Es ist besser für Sie, mich heute Morgen nicht zu verärgern.“
Ihre unschuldig aufgerissenen Augen schienen ihn verspotten zu wollen. „Indem ich tue, worum Sie mich baten?“
„Jetzt ist nicht der richtige Moment für Scherze“, wies er sie zurecht.
„Nein?“ Sie ging so anmutig sie konnte zu einem der Sessel, die neben dem Kamin standen, setzte sich und strich ordentlich ihren Rock glatt, bevor sie die Hände sittsam auf den Knien verschränkte und den Kopf hob. „Wofür ist es denn der richtige Moment, Euer Gnaden?“
Nur mit großer Anstrengung gelang es Hawk, nicht zu ihr hinüberzugehen, sie aus dem Sessel zu reißen und zu schütteln, bis sie Vernunft annahm. Wie er schon geahnt hatte, war die letzte Nacht die
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