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Historical Mylady Spezial Band 2

Historical Mylady Spezial Band 2

Titel: Historical Mylady Spezial Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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unverblümte Art hinzu.
    Gerade diese nüchterne Sachlichkeit ihrer Cousine hatte Juliet in den letzten eineinhalb Jahren gesellschaftlicher Verbannung sehr geholfen. Sie lächelte ihr zu. „Es waren tatsächlich gute neun Monate nach dem Tod seiner Frau. Und vor zwölf Jahren war die Gesellschaft auch nicht sehr entgegenkommend, als eine schlichte Miss Juliet Chatterton den Kriegshelden Admiral Lord Edward Boyd, Earl of Crestwood, Mitglied des Oberhauses und Berater des Kriegsministeriums, heiratete. Ich konnte Dolly Bancroft gut verstehen, und so schien es mir nur selbstverständlich, ihr meine Freundschaft anzubieten und ihr so den Eintritt in die Gesellschaft ein wenig zu erleichtern.“
    Juliet war erst achtzehn gewesen, als sie einen dreißig Jahre älteren Mann heiratete. Ihre Eltern hatten die Heirat eingefädelt, und sie war mit der naiven Erwartung lebenslangen Glücks in die Ehe gegangen. Wie es wohl auch nicht anders zu erwarten gewesen war von einem so jungen, unerfahrenen Mädchen.
    Schon bald hatte sie jedoch erfahren müssen, dass ihrem Mann nicht viel an ihrem Glück lag und er im eigenen Heim nicht der Mensch war, den seine Bekannten und Freunde, ja, das ganze Königreich, so bewunderten.
    Ihr einziger Trost war, dass ihre Eltern ihre katastrophale Ehe nicht mehr hatten erleben müssen. Die beiden waren nur wenige Monate nach ihrer Hochzeit mit dem Earl bei einem Bootsunfall ertrunken.
    Doch vor sechs Jahren war ihre Cousine Helena, damals erst sechzehn Jahre alt, aus Frankreich geflohen und zu ihr gekommen. Juliet hatte sie sogleich als Gesellschafterin aufgenommen, und Helena hatte ihr seitdem ihr unglückliches Leben ein wenig leichter gemacht. Crestwood war, wie es schien, zu feige gewesen, seine Grausamkeit vor einem Zeugen voll auszuleben.
    „Du musst der Countess erlauben, auch etwas für dich zu tun, Cousine.“ Wieder einmal war Helena diejenige, die praktisch dachte. „Du bist immer noch viel zu jung und zu schön, um dein Leben auf dem Land zu verschwenden!“
    „Ich versichere dir, ich habe keineswegs die Absicht, mich schon zur Ruhe zu setzen, liebe Helena!“ Juliet lächelte amüsiert.
    Mit ihren dreißig Jahren, das wusste sie, war sie nicht mehr in der Blüte der Jugend, die einst Crestwoods Aufmerksamkeit erregt hatte. Inzwischen war sie eine reife Frau, und nicht nur an Jahren. Die Zeit als Crestwoods Ehefrau hatte unauslöschbare Spuren bei ihr hinterlassen.
    Glücklicherweise hatte sie ihm keine Kinder geschenkt, die die gefühllose, unversöhnliche Natur ihres Vaters hätten erben können. So war ihr Leib zwar weiblicher und kurviger geworden, doch noch immer schlank. Das schimmernde dunkle Haar hatte sie locker hochgesteckt, sodass einige vorwitzige Strähnen ihr in den Nacken und die Schläfen fielen, wie es zurzeit Mode war. Auch ihre Haut war noch immer zart und faltenlos wie eh und je.
    Und doch entdeckte sie im Spiegel oft einen Hauch von Traurigkeit in ihren grünen Augen, und sie lächelte sehr viel seltener als damals, während ihrer ersten Saison vor zwölf Jahren. Bevor ihr die über zehn Jahre andauernde Ehe mit dem eiskalten Earl of Crestwood jene mädchenhafte Freude am Leben genommen hatte.
    „Dennoch werde ich nie wieder heiraten“, schloss sie heftig.
    „Das hat ja auch niemand vorgeschlagen, Dummerchen.“ Helena beugte sich vor und drückte ihre Hände, die Juliet fest ineinander verschränkt hatte. „Zwei Wochen auf Banford Park, wo du dich behutsam wieder der guten Gesellschaft näherst, bedeuten nicht, dass du einen Heiratsantrag annehmen sollst.“
    Beinahe hatte Juliet sich schon mit dem Gedanken angefreundet, zwei Wochen in der Gesellschaft von Dolly Bancrofts ‚wenigen ausgewählten Freunden‘ zu verbringen, doch diese Bemerkung weckte wieder ihren inneren Widerstand. „Ebenso wenig wie anders geartete Anträge“, erklärte sie, da sie nur zu genau wusste, welch skandalöses Verhalten einige Mitglieder des ton während solcher Sommergesellschaften an den Tag legten. Offenbar wurde allgemein gebilligt, dass ein Mann die Nächte im Bett einer beliebigen Dame verbrachte statt bei seiner eigenen Frau.
    Helena schüttelte den Kopf. „Ich bin davon überzeugt, Lady Bancroft möchte dir lediglich deine Freundlichkeit von damals vergelten, genau wie sie es in ihrem Brief schreibt.“
    Wie sehr wünschte Juliet, sie könnte ebenso sicher sein. An Dollys guter Absicht zweifelte sie natürlich nicht. Sie hatte sie als freundlich und warmherzig in

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