Historical Mylady Spezial Band 2
wieder das junge Mädchen, das sie gewesen war, als Crestwood sie damals zur Frau nahm.
Es gibt viele Arten, überlegte Sebastian finster, wie ein Mann eine Frau misshandeln kann, nicht nur mit den Fäusten …
„Du möchtest mit mir in einem Boot auf den See hinausfahren?“, wiederholte Juliet verblüfft Sebastians Vorschlag, wie sie den Rest des Vormittags verbringen könnten. Den Rest, da es bereits auf die Mittagszeit zuging.
Juliet war ein wenig verwirrt gewesen, als sie früh am Morgen aufgewacht und Sebastian St Claire neben sich im Bett entdeckt hatte. Noch beunruhigender war die Erinnerung daran gewesen, wie sie mitten in der Nacht von seinen Liebkosungen erwacht war und zum zweiten Mal unendliche Befriedigung gefunden hatte!
Auch wenn er sich für seine Unterhaltung mit Dolly nicht entschuldigt hatte, in der vergangenen Nacht hatte er so viel mehr für sie getan. Zum ersten Mal hatte sie erfahren und zur Gänze verstanden, was es hieß, eine Frau zu sein und die Zärtlichkeiten eines Mannes zu genießen.
Sebastian hatte bäuchlings neben ihr im Bett geschlafen, als sie später erwacht war, und einige Minuten lang hatte sie sich einfach nur damit beschäftigt, ihn zu bewundern. Die feinen Gesichtszüge wirkten eher entschlossen als hart oder unerbittlich, und auch der oft so spöttisch verzogene Mund erschien jetzt im Schlaf viel sanfter. Die breiten Schultern verlockten dazu, sie zu berühren, und sie hatte der Versuchung nicht widerstehen können, die Fingerspitzen leicht über den muskulösen Rücken gleiten zu lassen.
Nach ihrem gestrigen Gespräch mit Dolly Bancroft hatte Juliet sich gefragt, wie es sein mochte, sich einen Liebhaber zu nehmen. Jetzt wusste sie es. Es war unglaublich schön. Sogar befreiend, wie sie erkannte, als ihre Liebkosungen langsam immer kühner wurden.
Sebastian hatte die Augen geöffnet und die sinnlichen Lippen zu einem verführerischen Lächeln verzogen. „Noch einmal?“
„Ja“, hatte sie entzückt geseufzt. Es gab keinen Grund, sich noch vor Sebastian zu verstellen. Er kannte ihren Leib so viel besser als sie selbst, wie sollte sie also noch Scheu vor ihm empfinden?
Und so hatten sie noch eine genussvolle Stunde zusammen verbracht, bevor Juliet ihn daran hatte erinnern müssen, dass ihre Zofe bald erscheinen würde, um ihr das Frühstück zu bringen und beim Ankleiden zu helfen. Sebastian hatte nur lachend erklärt, dass er sie eben wieder ausziehen müsste, wenn er zurückkam, sie dann schnell auf die Lippen geküsst, war aus dem Bett geklettert und über den Balkon in sein eigenes Schlafzimmer zurückgekehrt.
Keine Minute zu früh, da gleich darauf Helena angeklopft hatte und mit dem Frühstückstablett in Händen eingetreten war. Ganz offensichtlich hatte ihre Cousine keinen Moment damit gerechnet, Juliet könnte nicht allein sein.
Dass sie die Nacht im Bett mit Sebastian St Claire verbracht hatte und von ihm in die Freuden des sinnlichen Vergnügens eingeführt worden war, konnte Juliet ihrer Cousine noch nicht anvertrauen. Zunächst wollte sie das Wissen darum ganz für sich genießen – noch sollte es ein Geheimnis sein, das nur sie und Sebastian kannten.
Und nachdem Helena fort war, war Juliet noch in den Genuss von Sebastians Rückkehr gekommen. Wie versprochen hatte er sie aus dem Kleid geschält, in das Helena ihr geholfen hatte, und sich gleich darauf selbst entkleidet …
Jetzt, eine Stunde später, hatte er ihr die Bootsfahrt vorgeschlagen.
„Das Haus wird für den Ball heute Abend vorbereitet. Ich kann den ganzen Wirbel nicht ertragen, der immer mit solchen Dingen einhergeht“, erklärte er, während er sich die Schaftstiefel anzog. Er trug bereits die blassblaue Weste über dem schneeweißen Hemd, und sein Krawattentuch war zu einem vollkommenen Knoten gebunden. Die dunkelblaue Jacke lag auf dem Stuhl, über den Sebastian sie vor einer Stunde geworfen hatte, bevor er sich zu Juliet ins Bett gelegt hatte.
Er hatte es unbeschreiblich genossen, Juliet die vergangenen zwölf Stunden zu verwöhnen. Der Ausdruck des Erstaunens in ihren herrlichen grünen Augen, als könnte sie immer noch nicht glauben, was mit ihr geschah, ihre kleinen Lustschreie, wenn sie den Gipfel der Leidenschaft erreichte, hatten auch ihm größte Befriedigung verschafft.
Ein leises Lachen entfuhr ihr, während sie ihr Haar vor dem Spiegel frisierte. „Alle Männer sind doch gleich.“
Sofort richtete er sich auf. „Ich hoffe sehr, dass du das nicht mehr
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