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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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habe“, forderte sie ihn auf.
    „Ihr müsst denselben Weg wie die Lehnsherrin beschreiten“, antwortete er eindringlich. „Reicht Eure Beschwerde beim Heiligen Konzilium ein und überzeugt es von der Unrechtmäßigkeit Eurer Ehe. Und dann, sobald Ihr frei seid, könnt Ihr Abstand davon nehmen, Euch einer Ordensgemeinschaft anschließen zu wollen. Da Ihr gesegneten Leibes seid, wird man Euch auch diesen Dispens erteilen.“
    „Ich staune, Bruder Anselm, wie genau Ihr Euch bereits alles zurechtgelegt habt“, erwiderte Mellisynt bedächtig.
    Er fühlte sich ermutigt und äußerte stolz: „Ja, Madame! Nachdem ich erfahren hatte, dass Euer Gemahl unter dem Vorwurf des Verrates an seinem Landesherrn festgenommen worden war, habe ich mich an Seine Eminenz gewandt, der mich daraufhin wissen ließ, er werde sich mit Eurem Fall befassen.“
    „ Parbleu !“, brauste Pierre auf. „Ich bitte Euch, Madame, hört nicht auf diesen Pfaffen! Er handelt nur in seinem Interesse und dem des seinem Orden angeschlossenen Konvents.“
    Mellisynt schaute zwischen dem erbosten Hauptmann und dem unbehaglich von einem Fuß auf den andern tretenden Mönch hin und her und überlegte, was sie für sich und den Gatten gewinnen würde, wenn sie dem Rat des Priesters folgte. Nach längerem Schweigen sagte sie mit bebender Stimme: „Holt mir das Schreiben des Bischofs, Pater Anselm. Und schickt den Schreiber zu mir.“
    Fragend schaute Jerome sie an.
    Sie wartete, bis der Kappellan sich entfernt hatte, und sagte, während sie lächelnd die verdutzten Männer ansah: „Seid unbesorgt, Messieurs. Ich weiß genau, was ich tue.“
    „Ihr zögert nicht, dem an Euch gerichteten Ansinnen zu folgen?“, fragte Isabeau scharf.
    „Nein!“, antwortete Roger entschieden. „Madame d’Edgemoor hat sich Hilfe suchend an mich gewandt, und ich werde sie nicht im Stich lassen.“
    „Dazu sehe ich keine Notwendigkeit, Sire“, entgegnete Isabeau erbost. Es ärgerte sie, dass er kaum zwei Monate nach der Vermählung gewillt war, sie zu verlassen, nur weil Dame Mellisynt ihn zu sich gerufen hatte. „Madame d’Edgemoor hat sicherlich stark übertrieben. Gewiss sind ihr Gemahl und der Grandseigneur auch ohne Eure Einmischung imstande, ihre Differenzen beizulegen.“
    „Mir scheint, Ihr habt die Gefährlichkeit der Lage, in der Dame Mellisynt sich befindet, nicht richtig erfasst, Madame!“, erwiderte Roger verärgert. „Monsieur Richard befindet sich im Verlies, weil Seine Hoheit ihm Hochverrat vorwirft. Wird er dessen für schuldig befunden, verurteilt das Gericht ihn zum Tode. Dann werden alle seine Lehen eingezogen. Es muss verhindert werden, dass er vor das Hochgericht gestellt wird. Dame Mellysint hat mich um meinen Beistand ersucht, und ich werde ihn ihr nicht verweigern.“
    „Mir ist es gleich, wessen d’Edgemoor bezichtigt wird!“, erregte sich Isabeau. „Indes lässt es mich nicht unbeteiligt, dass Ihr zu ihr wollt, da Ihr stets Gefallen an ihr fandet.“
    „ Parbleu !“, fluchte Roger kopfschüttelnd. „Sie ist die Gattin meines Kampfgefährten.“
    „Und sehr hübsch und verlockend!“, äußerte Isabeau eifersüchtig.
    „Bei Weitem nicht so wie du, mein Schatz“, sagte er trocken.
    Es befriedigte sie zu hören, dass er sie reizvoll fand. Sie schenkte ihm ein gewinnendes Lächeln und hoffte, ihn so weit betören zu können, dass er von der Absicht, Dame Mellisynt aufzusuchen, Abstand nahm. Sie war nicht willens, ihn ziehen zu sehen und auf seine Nähe verzichten zu müssen. In der kurzen Zeit ihrer Ehe hatte sie erlebt, was es bedeutete, mit einem so feurigen, hingebungsvollen Mann vermählt zu sein, der ihre Minneglut aufs Höchste anzufachen verstand. Zudem sah sie nicht ein, dass sie Rücksicht auf Madame d’Edgemoor nehmen sollte.
    „Bitte, bleib!“, flehte sie den Gatten an. „Du hast oft genug für Monsieur le Duc in den Krieg gehen müssen. Es ist nicht erforderlich, dass du jetzt auch noch für die Belange eines Mannes eintrittst, der selbst seine Probleme verschuldet hat.“
    „Es ist müßig, dass Ihr Euch anstrengt, mich umzustimmen“, entgegnete Roger entschieden. „Ich lasse mich auch nicht von Eurem Lächeln und Eurem Charme beeinflussen. Weiber, die ihre Sinnlichkeit einsetzen, um etwas zu erreichen, sei es in einer Schenke oder auf dem Brautlager, sind Dirnen, und ich möchte nicht das Gefühl haben, mit einer solchen verheiratet zu sein. Ich rate Euch, Madame, Euch das gut einzuprägen!“ Er verneigte sich

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