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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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Geheimnisse angehört hatte, war er von einem beinahe überwältigenden Mitgefühl für sie überfallen worden … bis sie dann von einem anderen Mann gesprochen hatte. Da war er so eifersüchtig geworden, als wäre Nissa wiederauferstanden.
    Immer wenn er in den darauffolgenden beiden Wochen Ull oder einen der anderen Männer mit Met, Bier oder anderen Geschenken, die zweifellos für die Sachsenfrau bestimmt waren, zum Haus seiner Mutter gehen sah, redete er sich ein, dass ihm das völlig gleichgültig sei. Er selbst würde ihr keine Geschenke mehr machen. Er wollte nicht einmal mehr mit ihr sprechen. Er wollte sie einfach nicht mehr zur Kenntnis nehmen.
    An den meisten Tagen ließ er sich von dem jungen Adelar begleiten, wenn er auf die Jagd, zum Fischen oder zu seinen Schießübungen ging. Er tat das nur, weil er den Jungen mochte und dieser anscheinend gern mit ihm zusammen war. Falls Adelar zufällig einmal Meradyce erwähnte, nun, das war unwichtig.
    Es bereitete Adelar Freude, Einars Gefährte zu sein. Erstens hatte ihn dessen Gleichgültigkeit davon überzeugt, dass der große Wikinger nicht den Wunsch hegte, Meradyce zu heiraten, und zweitens war Einar ein großer Krieger und ein guter Lehrer. Adelar konnte von ihm sehr viel über die Jagd, über das Kämpfen und über das Volk der Wikinger lernen.
    Adelar erzählte seinem Gefährten dafür viel über seinen Vater, den größten Herrn im ganzen Sachsenland. Er warnte Einar mit listiger Miene, dass die Wikinger es sich lieber ganz genau überlegen sollten, bevor sie noch einmal in das Land der Sachsen einfielen.
    Einar nickte offensichtlich beeindruckt, sodass Adelar ihm noch mehr erzählte. Er sprach von seiner Siedlung; da er jedoch für sein Alter sehr klug und vorsichtig war, erwähnte er weder die geheimen Höhlen noch die Menschen, die mit seinem Volk verbündet waren.
    Eines Tages nahm Einar, den wie üblich seine beiden riesigen Doggen begleiteten, Adelar mit sich, um ihm zu zeigen, wie ein Wikingerschiff gebaut wurde. Sie gingen zusammen zu einer großen Halle, die sich nahe beim Fjordufer dicht bei den Schiffsanlegern befand. Diese Halle war das größte Bauwerk, das Adelar je gesehen hatte, und am meisten staunte er über die ungewöhnliche Reihe von Stützpfosten, die sich an der Außenseite befanden und mit dem Dach verbunden waren.
    Einar bemerkte, wohin der Junge schaute. „Wenn wir die Stützen außen anbringen, bleibt drinnen mehr Platz für das Schiff“, erläuterte er.
    Das leuchtete Adelar ein. Zusammen betraten sie die große Halle; schon blieb der Junge wieder stehen und bestaunte das Spantengerippe eines gewaltigen Langschiffs, dessen geschwungen hochgezogener Vorsteven die Form eines Drachens besaß. Adelar bekam es mit der Angst zu tun, denn er musste an seine erste Begegnung mit einem solchen Schiff denken.
    Er besiegte sein Unbehagen jedoch, als ihm klar wurde, dass solche Schiffe die wirksamsten Waffen waren, über die die seekundigen Wikinger verfügten, und er beschloss, sich diese Konstruktion hier ganz genau anzusehen und so viel wie möglich darüber zu lernen, damit er auf den Tag vorbereitet war, an dem er die sächsische Küste zu bewachen hatte.
    Wenn das hier im Bau befindliche Schiff fertig war, würde es noch größer sein als das Kriegsschiff, das im Hafen lag. Es wies den für alle Wikingerschiffe typischen geringen Tiefgang und die elegante schmale Bauweise auf, die ihm große Wendigkeit und noch größere Geschwindigkeit ermöglichen würden.
    „Adelar“, stellte Einar vor, „dies ist Björn, der beste Schiffsbauer der Welt.“
    Der alte Mann, der auf sie zukam, nickte zum Gruß und sprach dann langsam und gemessen wie jemand, der viel nachdachte und wenig redete.
    „Er versicherte mir, dass das Schiff im Frühling fertig sein wird“, sagte Einar zu Adelar. „Björn muss es ja wissen. Er hat schon Schiffe gebaut, als er noch jünger war als du.“
    „Unterweist er auch andere Leute?“, erkundigte sich Adelar arglos.
    „In einigen Dingen ja, obwohl ein guter Schiffsbauer ständig neue Methoden austüftelt.“ Einar tippte sich auf die Brust. „Das meiste davon muss aus dem Herzen kommen. Björn meint immer, er wüsste es einfach, wenn irgendetwas nicht ganz stimmt.“
    „Aha“, sagte Adelar nur, während Einar dichter an den Neubau herantrat.
    Überall in der großen Halle arbeiteten die Männer an dem gewaltigen Schiff. Einige von ihnen schnitten lange Holzstämme zu Planken zurecht, die in

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