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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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diesem Moment kam Endredi herein. Sie begann zu lächeln, doch dann sah sie Einar, der Betha noch auf dem Schoß hielt, und da wurde sie so rot wie Olvas Wolle.
    „O Endredi, da bist du ja! Hast du ein paar schöne Salzheringe bekommen?“, erkundigte sich Olva munter.
    Einar stellte Betha sanft auf den Boden und erhob sich. Das Hündchen, glücklich befreit von den Liebkosungen seines kleinen Frauchens, rannte im Haus herum und beschnüffelte alles. Einar, dessen Gesichtsausdruck hart und streng geworden war, nickte ihnen noch einmal zu und ging dann zur Tür hinaus.
    Wieder einmal hatte er seine Tochter keines Wortes gewürdigt. Meradyce hatte den Kummer in den Augen des Mädchens gesehen, und diesmal wollte sie nicht dazu schweigen. Sie folgte Einar nach.
    Die Nacht war schon angebrochen, und den Geräuschen nach zu urteilen, die aus Svends Halle drangen, befanden sich schon die meisten Krieger dort drinnen. Draußen sah sie niemanden außer Einar, und der betrat jetzt gerade sein Haus. Entschlossen folgte sie ihm und trat dann ebenfalls ein.
    Einar hatte eine Lampe angezündet und wollte sich gerade seiner Tunika entledigen, als er bemerkte, dass er nicht mehr allein war.
    „Was zum …“ Er starrte sie einen Moment lang an und zog sich dann erst seine Tunika aus, bevor er wieder sprach. „Was willst du?“
    „Ich will wissen, weshalb du Endredi übergehst.“
    Langsam wandte er sich um. Seine nackte Brust glänzte im flackernden Licht der Öllampe, und sein blondes Haar berührte seine breiten Schultern. Das Licht zeichnete tiefe Schatten auf sein Gesicht, sodass seine Augen kaum zu erkennen waren. „Wie ich mich verhalte, geht dich nichts an.“
    „Du tust ihr weh, weißt du. Sie hat dich sehr gern.“
    Er schleuderte seine Tunika von sich, griff nach einem Weinschlauch und zog den Stöpsel heraus.
    „Ich nehme an, du machst sie für den Tod deiner Gemahlin verantwortlich, doch daran ist Endredi nicht schuld“, erklärte Meradyce. „Du lässt sie für etwas leiden, das sie nicht zu verhindern vermochte.“
    Einar trank erst einmal. „Du scheinst ja sehr sicher zu sein, dass du das alles richtig siehst“, stellte er dann gelassen fest.
    Meradyce trat einen Schritt weiter auf ihn zu. Ihre Sorge um Endredis Seelenheil war stärker als jedes andere Gefühl. „Ich habe so etwas schon einmal erlebt, als eine Mutter im Kindbett gestorben war.“
    „Weißt du eigentlich, wie sehr ich Endredis Mutter liebte?“
    Meradyce vertrieb einen Anflug von Eifersucht. „Wahrscheinlich fällt es dir sehr schwer, doch könntest du nicht wenigstens einmal mit Endredi reden?“
    Einar rückte näher heran. „Es fällt mir nicht nur schwer – es ist für mich eine Qual, auch nur in ihrer Nähe zu sein.“
    „Ich möchte dich darum bitten. Endredi zuliebe!“ Inzwischen stand er dicht vor Meradyce, und endlich konnte sie in dem schwachen Licht seine Augen ganz genau sehen.
    „Du verstehst überhaupt nichts“, sagte er.
    Weil er das so bitter ausgesprochen hatte, konnte Meradyce ihn nur stumm ansehen, während er ihr seinerseits ebenfalls in die Augen blickte. „Zu dem Zeitpunkt, als Endredi geboren wurde, hasste ich ihre Mutter bereits.“
    „Was?“
    „Endredi ist nicht mein Kind.“
    „Du … du musst sie doch aufgenommen haben.“ Meradyce war völlig verwirrt. Ein Wikingerkrieger würde doch sicherlich kein Kind anerkennen, das er nicht für das seine hielt!
    Er lachte hart. „Vor ihrem Tod teilte mir meine Gattin mit, dass ihr Kind nicht von mir stammte, doch Nissa log so oft, wie andere Leute essen. Ich konnte nicht sicher sein, dass dies nicht auch wieder eine Lüge war. Es hätte ihr ähnlich gesehen, mich zu …“ Er wandte sich ab.
    „Dich zu verletzen?“
    „Ja.“
    „Weshalb?“
    Er zuckte die Schultern. „Weshalb versucht eine Frau, ihren Ehegatten zu verletzen?“
    „Weil er sie zuerst verletzt hat.“
    Er fuhr zu ihr herum. „Du bist so davon überzeugt, alles ganz genau zu wissen, Sachsenfrau! Nun, diesmal irrst du dich. Ich habe nichts getan, was sie hätte verletzen können. Ich habe sie geliebt – zu sehr. Und zu spät habe ich erkannt, was sie wirklich war. Sie war eine Hure! Sie ging mit jedem Mann, der sie nur zweimal angeschaut hatte. Mich hat sie nur geheiratet, weil ich der Sohn des Häuptlings war und weil die anderen Frauen sie darum beneideten. Und weil noch mehr Männer sie dann begehrten.“
    Meradyce hörte ihm den Schmerz deutlich an, und das griff ihr ans Herz. „Das

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