Historical Platin Band 04
sich an seine Schultern. Ihre Beine umfassten ihn fester, und sie wand sich unter ihm mit dem ganzen Feuer ihrer Leidenschaft. Sie schrie laut auf, ihr Körper spannte sich ganz fest an, und dann schickte sie Einar auf den Weg zur Erfüllung.
Erschöpft zog er sich nach einer Weile zurück. „Habe ich …“
Mit einem kleinen, betörenden Lächeln auf den Lippen blickte sie ihn an. „Nicht sehr – mein Gatte.“ Ihre Miene wurde wieder ernst. „Einar, würdest du mich auch geheiratet haben, wenn Svend das nicht befohlen hätte?“
Er starrte an die Decke. „Würdest du Ull geheiratet haben?“
„Beantworte meine Frage.“
Er drehte sich auf die Seite und spielte mit ihren dunklen Locken. „Wirst du eines von diesen ewig fragenden, nörgelnden Eheweibern sein?“
„Ich möchte es wirklich wissen, Einar“, sagte sie leise.
„Ich weiß es nicht“, antwortete er aufrichtig und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Meine Erfahrungen mit der Ehe waren nicht angenehm. Ich hegte nicht den Wunsch, das alles noch einmal durchzumachen. Würdest du Ull geheiratet haben, wenn ich mich geweigert hätte?“
Sie seufzte leise. „Es wäre selbst gegenüber einem Mann wie Ull nicht recht gewesen, ihn zu heiraten, wenn das Herz einem anderen gehört.“
Er zog sie zu sich heran, sodass ihr weicher, warmer Körper über seinem lag. „Habe ich dein Herz, Meradyce?“
Der Ausdruck in ihren Augen gab ihm die Antwort.
Plötzlich spürte Einar, dass sie nicht mehr allein waren.
12. KAPITEL
Mit einer raschen Bewegung schob Einar Meradyce beiseite, setzte sich hoch und blickte sich um.
„Was gibt es?“, wollte sie wissen.
Eine kleine Bewegung erregte Einars Aufmerksamkeit. „Adelar?“
Der Junge trat hervor.
„Was willst du hier?“, fragte Einar und zog sich dabei seine Hose an.
Der Junge stürzte auf den großen Wikinger zu; in seiner Hand blitzte eine Messerschneide auf. Einar packte den Knaben mühelos und stürzte mit ihm zusammen zu Boden, wo Adelar seine Gegenwehr heftigst fortsetzte.
Eilig hüllte sich Meradyce in eine der Felldecken und lief zu ihnen. „Lass ihn aufstehen.“
Einar gab den Jungen frei, und Adelar erhob sich zitternd. Immer wieder schaute er zwischen Einar und Meradyce hin und her.
„Adelar, weshalb hast du das getan?“, fragte sie streng.
Der Junge ließ die Schultern hängen und starrte stumm auf den Fußboden.
„Adelar, antworte mir!“
Stolz hob der Knabe den Kopf. „Falls er dich verletzt hat, bringe ich ihn um!“
Meradyce schüttelte den Kopf. „Einar würde mir nie etwas Böses tun – genauso wenig wie du.“
Er blickte sie verwundert an. „Du willst ihn doch gar nicht als deinen Ehegatten, oder?“, fragte er drängend.
„Doch, das will ich“, antwortete sie.
„Er ist doch ein Wikinger!“
„Ich weiß“, entgegnete sie leise.
Einar beobachtete die beiden, und langsam dämmerte ihm das Verständnis. Der Junge sah in ihr nicht eine zweite Mutter, sondern eine Geliebte! Einar bewunderte Meradyce’ Klugheit, denn sie behandelte den Burschen nicht wie ein irregeleitetes Kind, sondern wie einen eifersüchtigen Mann. Umso tiefer empfand Einar für sie, obwohl er dies vor wenigen Augenblicken noch für unmöglich gehalten hätte.
„Komm mit mir“, sagte er und zog sich seine Tunika an. Adelar machte den Eindruck, als wollte er das sofort ablehnen, doch Einars Worte besaßen die Macht eines Befehls. Der Junge gehorchte.
Einar führte ihn aus dem Haus, durch das Dorf und zu dem Feld, auf dem gewöhnlich die Kampfübungen der Krieger stattfanden. Die Luft war frostig, wenn auch nicht unerträglich. Einar war für die Kälte sogar dankbar, denn sie schärfte seine gesättigten Sinne.
Er ließ sich auf einem großen Stein nieder und bedeutete dem Jungen, sich neben ihn zu setzen, was dieser auch tat.
„Deine Gefühle und dein Geschmack, was Frauen angeht, machen dir alle Ehre“, sagte er. „Doch Meradyce ist zu alt für dich.“
Adelar warf ihm einen flüchtigen und ziemlich skeptischen Seitenblick zu.
„Du bist jung. Die besten Jahre deines Lebens liegen noch vor dir. Für dich wird es noch viele Frauen geben, bis du die Richtige gefunden hast.“
„So siehst du das vielleicht. Ich muss es nicht unbedingt auch so sehen.“
Anscheinend wird das hier schwieriger als angenommen, dachte Einar. „Warum willst du Meradyce?“
„Das muss ich dir nicht beantworten.“
„Dann will ich das für dich tun: Weil sie
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