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Historical Saison Band 06

Historical Saison Band 06

Titel: Historical Saison Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND ELIZABETH ROLLS NICOLA CORNICK
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küssen. Es gab nicht den kleinsten Hinweis, dass er ihr den Kuss gegen ihren Willen geraubt hätte. Sie hatte ihn aus freien Stücken geküsst.
    „Anthony? Ist alles in Ordnung mit dir?“
    Er blinzelte. John schaute ihn beunruhigt an.
    „Entschuldige, John. Du hast wie immer recht. Es wird Zeit, dass ich in dieser Sache etwas unternehme.“
    Johns Miene hellte sich auf. „Da bin ich aber erleichtert. Wenn ich irgendetwas für dich tun kann …“ Er sprach den Satz nicht zu Ende.
    Als er Johns Hand auf seiner Schulter spürte, sagte Anthony: „Da ist etwas … Egal wie ich mich entscheide … nun … was auch immer dabei herauskommt, ihr werdet mich doch unterstützen, du und Sarah?“
    Wieder verzog John das Gesicht. „Ich nehme das von eben zurück“, erwiderte er grimmig. „Nicht einmal Marcus ist ein so großer Narr wie du! Natürlich unterstützen wir dich! Ich werde allerdings Sarah besser nicht erzählen, dass du allen Ernstes nachgefragt hast. Ich zögere vielleicht, dir für diese dumme Frage eine Tracht Prügel zu versetzen, aber ich bezweifle, dass Sarah zögern würde, dir eine Ohrfeige zu verpassen! Verflucht, Mann! Löse endlich dein Problem und überwinde diese alte Geschichte. Lebe dein Leben und setze deinen eigenen Erben in die Welt.“
    Anthony schluckte schwer und schwieg. Er war mit dem Problem in der letzten Nacht von Angesicht zu Angesicht konfrontiert worden und hätte es lösen können. Es gab keinen großen Handlungsspielraum. Es konnte nur eine Wahl getroffen werden.

2. KAPITEL
    Beim Frühstück fragte sich Georgie, wann Anthony von seinem Ausritt zurückkehren würde. Es hatte ihn noch niemand am Tisch zu Gesicht bekommen, und sogar Lady Townend äußerte darüber ihre Verwunderung.
    Mr Sinclair und Miss Devereaux schienen zu sehr miteinander beschäftigt zu sein, um sich Gedanken über ihren umherreitenden Gastgeber zu machen. Unablässig sahen sie einander tief in die Augen und lächelten verliebt.
    Immerhin war es Georgie gelungen, wieder zu ihrem eigenen Bett zurückzuschleichen, ohne von jemandem bemerkt zu werden. Und da Miss Lyndhurst nichts gesagt hatte, nahm sie an, dass ihre nächtliche Abwesenheit unentdeckt geblieben war.
    Sie stocherte ohne Appetit auf ihrem Frühstücksteller herum. Die Bilder der entsetzlichen Nacht verschwammen vor ihren Augen. Nur Anthonys Anblick, als sie sein Bett in der Morgendämmerung verlassen hatte, hatte sich ganz deutlich in ihre Netzhaut eingebrannt. Er hatte fest geschlafen, Wut und Härte waren aus seinem Gesicht verschwunden, und sein muskulöser Körper wirkte entspannt.
    Wenigstens hatte sie noch ein letztes Mal an seiner Seite gelegen.
    Sie wünschte, sie hätte es gewagt, seine Wange zu streicheln, bevor sie das Bett verließ, aber sie hatte im letzten Moment ihre ausgestreckten Finger zurückgezogen. Tränen traten ihr in die Augen, und sie blinzelte dagegen an.
    „Essen Sie, Mädchen!“ Miss Lyndhurst starrte sie an. „Verflixt, Kindchen. Ich habe drei Jahre gebraucht, um ein wenig Fleisch auf Ihre Knochen zu bekommen, und ich werde nicht zulassen, dass Sie das bisschen direkt wieder verlieren. So schlecht ist Anthonys Köchin wahrhaftig nicht. An ihren Speisen hätte auch eine kleinliche Hausherrin nichts auszusetzen.“
    Errötend stammelte sie eine Entschuldigung und beteuerte, dass das Frühstück wirklich ausgezeichnet und sie lediglich mit den Gedanken woanders gewesen sei.
    Miss Lyndhurst musterte sie skeptisch und schnaubte unwillig, ließ es aber gnädigerweise dabei bewenden.
    Als Georgie es das nächste Mal wagte, vom Teller aufzuschauen, bemerkte sie, dass Mr Sinclair sie interessiert beobachtete, wie er es bereits am Vorabend getan hatte. Sein Blick hatte etwas Durchdringendes, und ein seltsames Lächeln umspielte seinen Mund. Sie senkte den Kopf und starrte wieder auf den Teller. Er konnte es nicht wissen. Das war unmöglich! Niemand aus Anthonys Familie hatte sie jemals getroffen, abgesehen von Mr Lyndhurst-Flint, und der hatte sie bislang keines Blickes für würdig befunden. Warum hörte Mr Sinclair also nicht auf, sie zu betrachten?
    Wenn Anthony bloß einwilligte, dass sie ihre Ehe so unbemerkt beendeten, dass Miss Lyndhurst niemals erfuhr, was für eine Schlange sie an ihrer Brust genährt hatte. Ansonsten stehe ich ohne Referenzen da, dachte Georgie bekümmert. Denn obwohl Miss Lyndhurst nicht an gehässigen Kommentaren sparte, empfand sie eine beachtliche Zuneigung für ihren Großneffen. Außerdem

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