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Historical Saison Band 06

Historical Saison Band 06

Titel: Historical Saison Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND ELIZABETH ROLLS NICOLA CORNICK
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lange im Bett zu verweilen, mehr mit den Freuden zu tun hatte, die ihm seine junge Frau bereitete, als mit der Bequemlichkeit. Für ihn dagegen hielt das Bett nichts Verlockendes bereit. Unter all den schlaflosen Nächten der letzten vier Jahre stellte die letzte Nacht die Krönung dar. Er war erst kurz vor der Dämmerung eingenickt und wenig später wieder wach geworden, als sich die Tür hinter seiner Frau schloss. Wenn er ihre Unruhe während der ganzen Nacht in Betracht zog, war es ihr ohne Zweifel kaum besser ergangen als ihm.
    John legte den Kopf zur Seite und musterte ihn. „Es geht mich ja nichts an, Anthony, aber …“ Er zögerte, den Satz zu Ende zu sprechen, und sah ihn fragend an. „Es geht um William …“
    Anthony senkte den Kopf. Es war ungewöhnlich für John, dass er für William ein Anliegen vortrug.
    „Schau, Anthony, es ist verdammt schwer für mich, das zu sagen … Ich komme mir vor, als ob ich ihm in den Rücken fiele … Ich weiß ja nicht, was du vorhast und will es auch, verflucht noch einmal, gar nicht wissen. Es geht mich nichts an! Aber falls du tatsächlich in Betracht ziehst, meinen Bruder zu deinem Erben zu erklären, solltest du es gründlich überdenken.“ Er schaute Anthony ernst an und fuhr fort: „Und ich will das Lyndhurst-Erbe nicht, also …“
    „Daran habe ich nie gezweifelt“, knurrte Anthony ungehalten. „Ich will bloß …“
    „Ich weiß schon“, unterbrach ihn John. „Du willst nur sichergehen, dass dein Eigentum in guten Händen ist und vernünftig verwaltet wird. Nun, dann muss ich dir auf den Kopf zusagen, dass William nicht der richtige Mann ist.“ Er wurde rot. „Hör zu, ich weiß, dass dir Williams Schicksal immer besonders am Herzen gelegen hat. Ihr seid beide jüngere Söhne und so weiter, hattet beide keine Aussichten auf ein nennenswertes Erbe … Alles schön und gut. Aber du solltest dir einmal vor Augen führen, wie unterschiedlich ihr beide seid! Du bist zur Armee gegangen, hast etwas aus deinem Leben gemacht, und schließlich hast du nach dem Tod deines Bruders das Erbe deines Vaters sorgsam verwaltet und vermehrt.“ Er holte tief Luft. „William hat nie dergleichen getan. Er hat es stets vermieden, sich auf irgendetwas festzulegen. Mein Vater und ich haben ihm beide mehrfach angeboten, ihm ein Offizierspatent zu kaufen oder ihm eine Laufbahn in der Kirche zu ermöglichen …“
    An dieser Stelle konnte Anthony ein lautes Auflachen nicht unterdrücken, und John schaute ihn gequält an.
    „Oh, schon gut! Ich weiß, dass mein Bruder einen skandalösen Geistlichen abgegeben hätte. Aber er sollte einfach etwas machen! Er hat nicht das geringste Verantwortungsgefühl und, um ganz deutlich zu werden … er hat sich jahrelang Geld geliehen, indem er angab, als mein Erbe eingesetzt zu werden.“
    John hielt sein unruhig werdendes Pferd zurück und fügte hinzu: „Anthony, egal was William dir erzählt hat, ich habe ihm in den letzten Jahren eine sehr großzügige Unterstützung zuteil werden lassen und das, obwohl er seit meiner Heirat mit Sarah und der Geburt unserer Söhne nicht länger mein Erbe ist. Außerdem habe ich immer wieder seine hohen Schulden beglichen. Ich will und kann das nicht ewig tun und habe ihm das zu verstehen gegeben. Künftig möchte ich meine eigenen Kinder gut versorgt wissen.“
    Anthony nickte. „Du denkst, dass William sich ganz darauf verlässt, mein Erbe anzutreten?“
    John nickte. „Ja. Ich weiß, dass du entsetzt warst, als dein Bruder starb. Und mir ist klar, dass du nichts weniger wolltest, als das Erbe zu verwalten. Aber glaube mir, Hartley war sehr glücklich und erleichtert darüber, dass du es getan hast. Er wusste, dass er dir vertrauen konnte. Und da ist noch etwas anderes … dieser Streit zwischen Marcus und Frobisher – was hat William dir darüber erzählt?“
    Anthony verzog das Gesicht. „Nicht viel. Er hat nur sehr widerwillig davon gesprochen. Ich habe aus seinen Worten lediglich entnehmen können, dass etwas Beleidigendes über meine Heirat geäußert wurde.“
    John blickte ihn ernst an. „William hat dich glauben gemacht, dass Marcus etwas gesagt hat, oder nicht?“
    „Ja.“
    John fluchte. „Du Narr! Frobisher hat die beleidigende Bemerkung gemacht. Und Marcus – der ein noch größerer Narr ist als du, wenn das überhaupt möglich ist – ist deshalb derartig in Wut geraten! Zumindest ist mir das so berichtet worden. Um Himmels willen, Anthony! Denkst du allen Ernstes, Marcus

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