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Historical Saison Band 06

Historical Saison Band 06

Titel: Historical Saison Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND ELIZABETH ROLLS NICOLA CORNICK
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kündigte Cassie mit eisigem Tonfall an, nachdem die Tür hinter ihnen geschlossen war. „Wir sind nicht kompromittiert, wir sind nicht verlobt, und wir werden auch gewiss nicht heiraten.“
    Peter schaute sie an. In ihren Augen blitzte Entrüstung auf, aber sie stand ganz gerade und unbewegt da. Ihre sinnlichen Lippen zitterten und verrieten, wie sie sich fühlte. Er empfand großes Mitleid mit ihr. Sie war sehr jung und unerfahren und war völlig unvermittelt in eine solche Situation geraten.
    Er wollte mit ihr reden, doch die Bibliothek mit ihrer bedrückenden Atmosphäre schien ihm nicht der richtige Ort dafür. Cassie würde ihn fortschicken, und er würde nie mehr eine Gelegenheit erhalten, sie davon zu überzeugen, dass er sie um ihrer selbst willen wollte und nicht wegen des Vermögens.
    „Nun?“, fragte Cassie unwillig und sichtlich abgeneigt, lange auf eine Antwort zu warten. „Wollen Sie sich dazu gar nicht äußern?“
    „Doch“, entgegnete Peter. „Möchten Sie mit mir ausreiten?“
    Cassie blickte ihn überrascht an und schien versucht, die Aufforderung anzunehmen. Dann stemmte sie die Arme in die Hüften und sah ihn misstrauisch an.
    „Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Haben Sie nicht verstanden, was ich gerade gesagt habe, Mylord? Ich würde es vorziehen, wenn Sie Lyndhurst Chase umgehend verließen. Und zwar jetzt sofort! Ist das klar?“
    Peter konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Glasklar, Miss Ward. In der Tat ist es unmöglich, Sie falsch zu verstehen.“
    Cassie wirkte irritiert. „Und warum sind Sie dann noch hier?“
    „Weil ich mit Ihnen sprechen möchte, und mir dieser Ort für diesen Zweck ungeeignet erscheint“, erklärte Peter. „Deswegen habe ich überlegt, ob Sie vielleicht mit mir ausreiten möchten. Es ist ein wunderschöner Herbsttag, und ich habe das Gefühl, unserer Bekanntschaft würde es guttun, wenn wir uns draußen unterhielten.“ Er machte ein paar Schritte in Richtung Fenster und kam dann wieder zu ihr zurück. Ihm war aufgefallen, dass Cassie ebenfalls einen sehnsüchtigen Blick nach draußen geworfen hatte.
    „Es geht nicht um das gute Wetter, Mylord.“
    Peter lächelte. „Verzeihen Sie, Miss Ward, aber worum geht es dann?“
    „Es geht darum, dass Sie mich gestern absichtlich kompromittieren wollten, Lord Townend“, sagte Cassie verärgert.
    Peter hatte mit diesem Vorwurf gerechnet. Er hatte angenommen, dass sie bereits mit aufgestauter Wut zum Frühstück gekommen war, eine Wut, die offenkundig jemand angestachelt hatte. Wahrscheinlich ihre Anstandsdame, die ihn vermutlich absichtlich als skrupellosen Verführer dargestellt hatte. Er erinnerte sich, dass Cassandra ihm erzählt hatte, Lady Margaret unterstütze William Lyndhurst-Flints Heiratsantrag. Und dann waren auch noch Lyndhurst-Flints bewusst provokante Kommentare beim Frühstück hinzugekommen. Die beiden würden jede Gelegenheit nutzen, seine Chancen bei Cassandra zu untergraben, und so wie es aussah, hatten sie damit längst begonnen.
    „Es ist ziemlich unfair von Ihnen, mich zu beschuldigen, Sie absichtlich kompromittiert zu haben“, erklärte er ruhig.
    „Ist es das?“ Cassie starrte ihn an. „Mir scheint, dieser Eindruck ist mehr als naheliegend. Ich habe Ihnen von meinen zweihunderttausend Pfund erzählt, und von diesem Moment an haben Sie mich mit aller Entschlossenheit verführen wollen.“
    Peter schüttelte den Kopf. „Das ist eine vollkommen abwegige Unterstellung.“
    Cassie wirkte verblüfft. „Wirklich? Also streiten Sie es ab?“
    „Natürlich“, erwiderte Peter. „Ich wollte Sie lange bevor Sie mir von Ihrem Geld erzählten verführen. Ich habe Sie vom ersten Augenblick, als ich Sie mit diesem lächerlichen Spruchband im Baum sitzen sah, begehrt.“ Er kam einen Schritt auf sie zu, sodass weniger als ein halber Meter sie trennte. Ihr Erstaunen und ihre widerwillige Neugierde blieben ihm nicht verborgen. „Sie sind ausgesprochen verführerisch, Miss Ward“, gestand er leise.
    „Sie sind unverschämt, Lord Townend!“, rief Cassie zornig.
    „Verzeihen Sie, wenn ich Sie verletzt habe“, bat Peter. „Ich habe gestern versprochen, Ihnen immer die Wahrheit zu erzählen, und ich habe mich penibel daran gehalten.“
    Cassie schnappte nach Luft. „Es gibt Anlässe, bei denen es besser ist, die Wahrheit für sich zu behalten oder sie zumindest etwas maßvoller zur Sprache zu bringen!“
    Peter lachte. „Es überrascht mich, Sie so reden zu hören, Miss Ward.

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