Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Saison Band 06

Historical Saison Band 06

Titel: Historical Saison Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND ELIZABETH ROLLS NICOLA CORNICK
Vom Netzwerk:
seinen Armen lag, aber …
    Hector schüttelte die nasse Mähne und bespritzte sein Gesicht.
    „Danke, Hector“, sagte Peter, dessen hitzige Stimmung sofort ein wenig abkühlte. „Das habe ich gebraucht.“
    Das Dorf Lynd wirkte verlassen, das Wirtshaus mit dem Namen „Angel’s Arms“ hatte geschlossen. Peter befreite eine Hand, um fest gegen die Tür zu klopfen, und war erleichtert, als er wenig später aus dem Inneren die schlurfenden Schritte eines Hausbewohners vernahm. Die stämmige Person mit den dicken kurzen Armen, die alsbald die Tür öffnete, stellte sich als Besitzer des Gasthauses heraus. Der Wirt warf einen Blick auf das bewusstlose Mädchen und tat erschrocken einen Schritt nach vorn.
    „Miss Cassandra! Was haben Sie mit ihr gemacht, Sir?“
    Peter war keineswegs überrascht, die Bestätigung zu erhalten, dass es sich bei der jungen Dame in seinen Armen um die ihm zugedachte Braut handelte. Auch wenn diese nicht der Beschreibung seines Vaters entsprach. Allerdings verärgerte ihn die ungerechte Anschuldigung.
    „Ich habe Miss Ward nach einem Unfall auf der Straße gerettet“, erwiderte er gereizt, bevor er, mit seinem Schützling in den Armen, aus dem Sattel stieg. „Seien Sie doch bitte so gut, kümmern Sie sich um mein Pferd, und holen Sie so schnell wie möglich einen Arzt, der nach der Dame sieht. Außerdem möchte ich, dass Sie jemanden nach Lyndhurst Chase schicken und die Wirtin rufen, damit sie uns den Salon zeigt.“
    Den Gastwirt schienen so viele Befehle auf einmal durcheinander zu bringen. „Entschuldigen Sie bitte, aber was von all dem soll ich zuerst erledigen? Ich bin derzeit allein hier, denn meine Frau besucht ihre Schwester in Barrington, und mein Sohn ist auf einem Botengang nach Watchstone und …“
    Um die Angelegenheit zu beschleunigen, unterbrach ihn Peter: „Bringen Sie mein Pferd in den Stall. Den Salon finde ich schon allein. Und anschließend holen Sie sofort den Doktor.“
    „Jawohl, Mylord“, erwiderte der Gastwirt, der inzwischen Peters Pferd, seine Erscheinung und sein Auftreten fachmännisch eingestuft hatte und sein Verhalten ihm gegenüber entsprechend änderte.
    Das Gasthaus war klein, und Peter hatte keinerlei Schwierigkeiten, den winzigen Salon zu finden. Ein Kaminfeuer brannte gegen die kühle Nässe des Tages an, und eine beinahe erdrückende Wärme erfüllte den Raum. Er legte die junge Frau auf ein breites, vormals rotes Sofa, das für einen einfachen Landgasthof beinahe luxuriös wirkte. Dann schob er ihr ein Kissen unter den Nacken und lockerte seine steif gewordenen Arme. Er musste ein Fenster öffnen oder sie würden beide bald anfangen zu dampfen, während ihre Kleidung trocknete.
    Der Wirt kam gerade herein, als Peter an den Fenstern rüttelte, die sich nicht öffnen ließen.
    „Sie klemmen, Mylord“, erläuterte der Wirt entschuldigend. „In dieser Jahreszeit kommt der Regen oft von den Hügeln her, und das Holz verzieht sich.“
    „Verstehe“, sagte Peter. Er ging rasch wieder zu Cassie und ergriff ihre schlaff herabhängende Rechte. Sie atmete normal, und ihr Gesicht hatte wieder Farbe angenommen, doch nach wie vor rührte sie sich nicht. Nur ihre Finger glitten zwischen seine und hielten seine linke Hand fest. Peter spürte, wie Sorge und Zärtlichkeit von ihm Besitz ergriffen – ein neuartiges und befremdliches Gefühl.
    „Wo bleibt der Arzt?“, fragte er ungeduldig und blickte über die Schulter.
    „Ich habe mich sofort darum gekümmert, Mylord.“ Der Wirt rieb sich nervös mit den Handballen über die Hose. „Ich habe einen der Burschen aus dem Dorf losgeschickt. Er macht sich direkt nach Lyndhurst Chase auf, sobald er Dr. Nightingale gefunden hat.“ Beunruhigt musterte er die reglos daliegende Gestalt. „Benötigen Sie vielleicht heißes Wasser und ein Stärkungsmittel für die junge Dame, Mylord. Sie ist gestürzt, oder?“
    Peter sah ihn an. „Sie fiel von einem Baum.“
    „Aha.“ Der Gastwirt wirkte nicht überrascht, als ob es in der Gegend von Lynd das Normalste von der Welt sei, dass Miss Ward von einem Baum fiel. Wahrscheinlich ist es tatsächlich normal, vermutete Peter. Der Wirt schien ihn noch immer ein wenig argwöhnisch zu mustern, als ob ihm etwas Unbehagen bereitete.
    „Ich nehme an, Sie waren auf dem Weg zu Major Lyndhursts House Party, Mylord?“, erkundigte er sich.
    „Das ist richtig“, bestätigte Peter.
    Der Gastwirt atmete auf. „Aha. Aber Sie sind nicht Viscount Townend?“
    Peter runzelte

Weitere Kostenlose Bücher