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Historical Saison Band 06

Historical Saison Band 06

Titel: Historical Saison Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND ELIZABETH ROLLS NICOLA CORNICK
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hatte. „Ich stelle fest, dass dieses ungestüme Mädchen nach ihrer Heirat noch schlimmer geworden ist als vorher.“ Sie drehte sich zu Peter Townend um. „Ich schlage vor, dass Sie ein bisschen besser auf sie aufpassen.“
    Townend verschluckte sich fast an seinem Champagner.
    Der arme Peter! Marcus empfand allmählich Mitleid mit ihm. Hatte er irgendeine Ahnung, in was für eine Familie er durch die Heirat hineingeraten war? Marcus lächelte Amy an und drückte sie fest an sich. Voller Sehnsucht blickte sie zu ihm auf. Es brauchte keine Worte.
    Und es brauchte kein Publikum.
    Marcus beschloss, ein Ablenkungsmanöver einzuleiten. „Da wir jetzt sowohl eine Hochzeit als auch eine Verlobung zu feiern haben, sollten wir sicherstellen, dass Anthony tatsächlich ein prächtiges Feuerwerk veranstaltet und es nicht wie bisher bei einer bloßen Ankündigung belässt. Bestimmt gelingt es dir, Anthony zu überreden, Tante Harriet. Schließlich hört er auf niemanden so wie auf dich.“
    Großtante Harriet starrte Marcus lange an. Dann begann sie zu kichern. „Jetzt geht schon, ihr zwei. Nimm dein liebes Mädchen mit hinaus in den Garten. Ich verspreche dir, dass ausnahmsweise niemand aus diesem Haus euch zuschaut.“
    – ENDE –

Elizabeth Rolls
    Das Geständnis der verlorenen Braut

1. KAPITEL
    Es kostete Anthony den letzten Rest an Selbstbeherrschung, die Tür zum Gesellschaftszimmer nicht laut hinter sich zuzuschlagen. Dieses verfluchte Frauenzimmer! Zur Hölle mit ihr! Dachte sie, dass sie ihm endlos ausweichen konnte? Den Teufel würde sie tun!
    Die Wut kochte in ihm hoch, während er seine Blicke durch das Vestibül schweifen ließ, als würde sie dadurch vor ihm erscheinen. Er schnaubte vor Zorn. Ha! Sie muss doch wissen, dass ich ihr auf den Fersen bin. Nun, wenn sie wirklich glaubte, dass Großtante Harriet ihr diesmal wieder als Zufluchtsort diente, irrte sie sich gewaltig.
    Er merkte, dass Stella ihn erwartungsvoll anblickte und munter mit dem Schwanz wedelte. Seine Hündin ging eindeutig davon aus, dass er mit ihr einen Spaziergang machen würde. Verärgert stellte Anthony fest, dass er sich selbst ausgetrickst hatte – jetzt war er gezwungen, wenigstens kurz mit ihr bis zu den Ställen zu gehen. Dadurch gewinnt diese Frau die nötige Zeit, um sich aus dem Staub zu machen!
    Er fasste Stella sanft am Halsband. „Jetzt aber vorwärts, mein altes Mädchen. Wir haben es eilig.“
    Eine halbe Stunde später stand Anthony in der dunklen Kuppel und kam zu dem Ergebnis, dass sie sich nicht mehr im Haus befand. Gott allein wusste, was das Personal gedacht hatte, als er in die unteren Gefilde des Küchentrakts und der Kellerräume gestiegen war, aber es war ihm völlig gleichgültig. Nach all dem Wirbel, den Marcus’ Auftauchen verursacht hatte, wunderte die Bediensteten vermutlich gar nichts mehr. Er hoffte es zumindest, denn so wie es aussah, konnten sie sich noch auf einiges gefasst machen.
    Er trat durch die Tür auf die Aussichtsplattform und schaute sich um. Tagsüber war es dank des sonnigen Herbstwetters noch sehr milde, aber abends merkte man, dass es rasch abkühlte und früher dunkel wurde. Wenn sie das Haus verlassen hatte … Mit einem Mal ergriff ihn eine tiefe Beklommenheit, als er hinaus über den See in Richtung der dichten Wälder blickte. Der Mann, der dort irgendwo herumlungerte, war noch immer nicht gefasst worden. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, und er stieß ein paar Flüche aus, bei denen Großtante Harriet vermutlich das Herz stillgestanden hätte. Dann stürmte er hinunter in sein Schlafzimmer. Er musste die Schuhe wechseln und sich am besten feste Stiefel anziehen, sonst hatte Timms guten Grund, ihm böse zu sein. Er wusste noch nicht, wo er sie da draußen suchen sollte, aber die Sorge trieb ihn dazu, sofort etwas zu unternehmen. Rasch lief er nach unten.
    Trotz der Dunkelheit, die in seinem Schlafzimmer herrschte, durchschritt Anthony zielstrebig den Raum bis zum Kamin, wo Kerzen und die Zunderbüchse bereitstanden. Als das Licht aufflackerte, sagte eine ruhige Stimme: „Suchst du nach mir?“
    Anthony schnellte herum. Dort stand sie, neben dem breiten Bett. Und ihm war, als ob sich die Welt auf ein Paar haselnussfarbene Augen reduzierte, die ihn herausfordernd aus einem blassen Gesicht anblickten.
    Sie hatte sich also direkt in die Höhle des Löwen gewagt. Er starrte sie an und nahm jedes Detail an ihr wahr – das schimmernde dunkle Haar, von dem sich lockige

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