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Historical Saison Band 08

Historical Saison Band 08

Titel: Historical Saison Band 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Ashley
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zurückzukehren, wenn sie Phoebe beim Ankleiden geholfen hatte.
    „Du siehst bemerkenswert hübsch aus, Nichte“, stellte sie zu Beth’ Verblüffung fest und bat sie, auf der Bettkante Platz zu nehmen. „Dieses Reitkostüm betont deine schlanke Figur äußerst vorteilhaft. Aus Paris, nehme ich an? Wie das prächtige Ballkleid, das du gestern Abend getragen hast?“
    „Nein, Tante, dieses Kostüm hat die Schneiderin in Markham angefertigt. Eine tüchtige Frau, die auch eine große Auswahl an modischen Stoffen bereithält.“
    „Tatsächlich?“ Lady Barfield musterte das stilvolle Ensemble eingehend. „Wenn wir heute in die Stadt fahren, werde ich Lady Chalford bitten, dass sie mir das Atelier dieser Schneiderin zeigt. Dieses Dunkelblau steht dir ausgezeichnet, Bethany. Vielleicht kaufe ich einen ähnlichen Stoff für Phoebe. Sie braucht ein neues Reitkostüm. Ihr altes wirkt etwas abgetragen.“
    „Aber heute wird es sicher seinen Zweck erfüllen?“
    Verwundert hob Lady Barfield die Brauen. „Das Reitkleid haben wir gar nicht eingepackt, meine Liebe. Es war nicht vorgesehen, dass sie hier ausreitet. Außerdem sitzt sie im Gegensatz zu dir ohnehin nicht sehr sicher im Sattel und geht viel lieber mit dem jungen Napier spazieren. Und es bringt sie aus der Ruhe, wenn sie mit fremden Leuten reiten soll. Dann neigt sie zu Unfällen, und ich will nicht, dass sie sich verletzt.“
    „Natürlich nicht.“
    Verwundert fragte sich Beth, mit welchem anderen weiblichen Gast der Baronet und sie selber ausreiten würden. Dann erkundigte sie sich, warum die Tante sie zu sprechen wünsche, und fand ihre Ahnung bestätigt.
    „Wenn ich auch nicht mit dir schimpfen möchte, Liebes“, beteuerte Lady Barfield, nachdem sie darauf hingewiesen hatte, welche Folgen das Tanzen des Walzers in der Öffentlichkeit für eine junge Dame haben konnte, „so will ich dir doch einen Rat geben. Als deine Verwandte darf ich das nicht versäumen. Sonst würde ich meine Pflicht vernachlässigen. Auf dem Tanzparkett weißt du dich ebenso gut zu bewegen wie bei der Jagd, und du zeigst eine erstaunliche Grazie. Gewiss, jetzt bist du kein Kind mehr und durchaus fähig, deine eigenen Entscheidungen zu treffen. Aber da du unverheiratet bist, musst du die Regeln der Schicklichkeit beachten.“ Eifrig ergriff sie die Hand ihrer Nichte. „Daher hoffe ich inständig, dass du uns in der nächsten Saison nach London begleiten und debütieren wirst.“
    Beth brachte es nicht übers Herz, die Tante zu enttäuschen. Offenkundig hatte sie ihr die Abwesenheit bei Eugenies Verlobungsfest verziehen, und das gute Einvernehmen sollte nicht erneut gestört werden. Trotzdem stellte Beth ihren Standpunkt klar. „Ich fahre gern mit euch nach London, eure Gesellschaft und die Sehenswürdigkeiten genießen. Aber ich suche keinen Ehemann.“
    „Unsinn, mein Mädchen! Du bist eine außergewöhnlich hübsche junge Frau. Gestern Abend sah ich, wie viele Gentlemen dir bewundernde Blicke zuwarfen. Übrigens auch der Gastgeber …“
    „Sicher meinst du, er hat meinen mutigen Entschluss bewundert, mit ihm Walzer zu tanzen.“ Beth stand auf. „Und da ich mir seine Gunst nicht verscherzen will, wenn ich seine Pferde zu lange stehen lasse, muss ich mich nun verabschieden. Aber vielleicht möchtest du an einem der nächsten Tage mit Phoebe zum Tee nach Ashworth House kommen, bevor ihr abreist?“
    Sie gab ihrer Tante einen Kuss auf die Wange, eilte aus dem Schlafzimmer und die Treppe hinab. In der Halle wurde sie von Philip erwartet, der ihr sein liebenswürdiges Lächeln schenkte.
    „Musstest du dir eine Strafpredigt anhören? Wegen unseres Walzers?“
    „Nun ja, meine Tante hat ziemlich antiquierte Ansichten. Aber sie ist kein Drachen.“ Verzweifelt versuchte Beth, den warmherzigen Glanz in seinen Augen zu ignorieren. Nur ein Ausdruck seiner freundschaftlichen Zuneigung – keine Liebe … „Inzwischen verstehe ich sie besser, ein Zeichen meiner Reife. Sie ist ambitioniert, nicht bösartig – und manchmal unklug, so wie deine Schwester.“
    Auf dem Weg zum Seitenausgang bemerkte er ihre nachdenkliche Miene. „Was bekümmert dich?“
    Beth kaute an ihrer Unterlippe. „Hast du vorhin zufällig den jungen Napier gesehen?“
    „Natürlich wurde mir seine Ankunft gemeldet, aber er wollte mich nicht sprechen.“ Er öffnete die Tür und ließ ihr den Vortritt in den Stallhof. „Warum fragst du?“
    Zu seiner Verwunderung blieb sie abrupt stehen. „Wen hast du sonst

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