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Historical Saison Band 08

Historical Saison Band 08

Titel: Historical Saison Band 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Ashley
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Philips Finger in ihrer Hand.
    Als Rudge heranritt, hatte Philip sein Bewusstsein wiedererlangt. Abgesehen vom pochenden Schmerz in seiner Schläfe schien er sich nur den rechten Fußknöchel verstaucht zu haben.
    Mit der Hilfe des Dieners, von Philips Flüchen begleitet, zog Beth ihm den Stiefel von dem verletzten Fuß und fand ihren Verdacht bestätigt. „Morgen wirst du mir danken, weil ich diesen teuren Stiefel gerettet habe“, prophezeite sie und zeigte kein Mitleid, obwohl sie ihrem Freund zusätzliche Schmerzen bereitet hatte. „Würdest du ihn noch länger tragen, müsste er aufgeschnitten werden.“
    Verständlicherweise besserten diese Worte Philips Laune kein bisschen, und er starrte sie nur an, die Stirn gerunzelt.
    Beth bat ihren Diener, er möge zum Haus zurückkehren, den Doktor rufen lassen und eine Chaise herschicken, die den Master zurückbrachte. „Aber zuerst, Rudge“, fügte sie leise hinzu und ging davon, um sich aus der Hörweite des Baronets zu entfernen, „bringen Sie den Sattel in den Stall. Verstecken Sie ihn irgendwo, ich möchte ihn mir später genauer ansehen.“
    Zustimmend nickte Rudge und hob den Sattel auf. Dann ritt er davon und führte die Stute am Zügel mit sich.
    Es dauerte nur wenige Minuten, bis Beth und Philip in einer Kutsche beim Herrenhaus eintrafen. Mittlerweile konnte Beth sicher sein, dass Philip keine lebensbedrohlichen Verletzungen erlitten hatte. Und so begleitete sie ihn nicht ins Haus, um die Diagnose des Arztes abzuwarten. Stattdessen ging sie in den Stallhof und suchte nach ihrem treu ergebenen Diener.
    „Sie hatten recht, Miss Beth“, erklärte Rudge und zog den beschädigten Sattel aus dem Versteck im Heu. „Sehen Sie, an dieser Stelle hier wurde der Gurt fast durchgeschnitten. Mit einem Messer, nehme ich an. Zweifellos absichtlich.“
    „Gewiss, das sieht verdächtig aus, Rudge. Aber es ist nicht eindeutig erwiesen, dass es kein Unfall war. Vielleicht blieb der Riemen an einem scharfkantigen Gegenstand hier im Stall hängen, und das wurde übersehen.“
    „Unmöglich“, widersprach der Diener in entschiedenem Ton.
    „Was macht Sie so sicher?“, fragte sie erstaunt.
    „Ich habe die Sättel untersucht, bevor Sie mit dem Master losgeritten sind, Miss. Aus reiner Gewohnheit. Der Sattel der Stute war in Ordnung, es gab nichts daran auszusetzen. Aber der Sattel des Hengstes saß zu locker. Hätte jemand aufzusteigen versucht, wäre er sofort runtergefallen. Ich tadelte den jungen Pferdeknecht wegen seiner Schlamperei und drohte, ich würde den Vorfall dem Stallmeister melden. Aber der Junge schwor, er habe den Sattel festgezurrt. Und wissen Sie was, Miss Beth? Ich glaube ihm.“
    „Also haben Sie keine Beschädigung an dem Gurt bemerkt?“
    „Ganz bestimmt nicht, Miss. Das muss jemand getan haben, während Sie mit dem Master unterwegs waren. Vielleicht wissen Sie, wann und wo.“ Rudge strich über die Bartstoppeln auf seinem Kinn. „Und wer vorher den Riemen gelockert hat … Der Stallbursche sagt, abgesehen von Ihnen und mir war heute nur ein Besucher im Hof. Der junge Mann, mit dem Sie gesprochen haben, Miss Beth.“
    Crispin Napier. Deutlich sah Beth vor ihrem inneren Auge, wie er sichtlich verlegen bei den Pferden gestanden hatte und später im Wald verschwunden war. Dort hatte sie am Ufer des Forellenbachs mit Philip Rast gemacht.
    Jemand musste die Gelegenheit genutzt haben, um an dem Sattelgurt herumzuschneiden.
    Aber selbst wenn Crispin Napier nicht zu Philips glühenden Bewunderern zählte, würde er ihn kaum in ernsthafte Gefahr bringen. Oder doch? Es gab nur eine einzige Möglichkeit, das herauszufinden.
    Entschlossen ritt Beth zum Pfarrhaus. Da der Reverend und seine Frau unterwegs waren um Krankenbesuche zu machen, traf sie Mr Napier allein im Salon an.
    „Was für eine angenehme Überraschung!“, begrüßte er sie höflich. „Nun sehe ich Sie schon zum zweiten Mal an diesem Vormittag.“
    Dass er sich aufrichtig freute, bezweifelte sie.
    „Wahrscheinlich werden Sie meinen Besuch nicht mehr so großartig finden, wenn Sie erfahren, warum ich hier bin“, erklärte sie unverblümt, sobald die Haushälterin sie mit dem jungen Gentleman allein gelassen hatte.
    Sofort erlosch sein Lächeln.
    „Was in aller Welt hat Sie zu diesem albernen Streich bewogen? Und versuchen Sie bloß nicht, Ihre Schuld zu leugnen!“, mahnte sie, als er den Mund öffnete, um zu protestieren. „Außer meinem Diener waren nur wir beide im

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