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Historical Saison Band 08

Historical Saison Band 08

Titel: Historical Saison Band 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Ashley
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noch zu diesem Ausritt eingeladen?“
    „Niemanden. Wieso?“ Provozierend hob er die Brauen. „Fühlst du dich plötzlich unbehaglich in meiner Gesellschaft? Muss ich deshalb die Begleitung deines unverschämten Dieners ertragen?“
    Ohne die Hänselei zu beachten, hielt sie einen Finger hoch. „Und wer soll die Fuchsstute reiten?“
    „Du, meine Liebe. Übrigens war das Pferd der Grund meiner Abwesenheit vor dem Ball. Um sie zu begutachten, fuhr ich nach Gloucestershire. Ich möchte sie für meine Zucht verwenden. Aber erst einmal sollst du sie möglichst oft reiten und ihre Qualitäten prüfen. Traust du dir das zu?“
    „Versuch mich daran zu hindern!“ Entschlossen übersah Beth das sorgenvolle Gesicht ihres Dieners, der ihr in den Sattel half. „Sie müssen nicht auf mich warten, Rudge. Wenn Sie wollen, kehren Sie nach Ashworth House zurück. In Sir Philips Obhut wird mir sicher nichts zustoßen.“
    Amos Rudge machte den Mund auf, als wollte er protestieren. Dann besann er sich eines Besseren und erklärte, dass er hierbleiben und später gemeinsam mit ihr nach Hause reiten wolle.
    Auch Philip hatte das Unbehagen des Mannes bemerkt, und er nahm an, Rudge sei beunruhigt, weil seine Herrin ein fremdes Pferd ritt. Diese Bedenken teilte er nicht, da er wusste, welch hervorragende Reiterin Beth war. Und so erstaunte es ihn nicht im Mindesten, als sie nach einer kurzen Proberunde durch den Park einen forschen Galopp anschlug. Zufrieden mit den Fähigkeiten der Fuchsstute, passte er sich Beth’ Tempo an.
    Plötzlich zügelte sie das Pferd und starrte in Richtung des Waldes, der die Stavely-Ländereien im Westen begrenzte. Auch Philip hielt an, folgte ihrem Blick und sah eine Gestalt in einem dunklen Umhang zwischen den Bäumen verschwinden. „Ist das der junge Napier?“
    Sie nickte verstört. „Vorhin war er in Stavely Court, weil er Phoebe treffen wollte. Doch er wurde nicht vorgelassen. Reiten wir zum Bach, setzen wir uns ans Ufer.“
    Nur zu gern erfüllte Philip ihr diesen Wunsch. Während sie auf einem umgestürzten Baumstamm am Rand des Forellenbachs Platz nahm, band er die Pferde fest. Dann ging er zu ihr, setzte sich indes nicht an ihre Seite, sondern stellte einen gestiefelten Fuß auf den Stamm. Einen Ellbogen lässig auf sein Knie gestützt, fragte er: „Was bedrückt dich?“
    Eine Zeit lang schaute sie schweigend auf die sanft plätschernden Wellen, bevor sie leise seufzte. „Wenn du willst, sag mir, ich soll mich mit meinen eigenen Angelegenheiten befassen, Philip. Das würde ich dir nicht verübeln. Aber darf ich erfahren, welche Absichten du hinsichtlich meiner Cousine Phoebe hegst?“
    Dass sie ihn so unverblümt fragte, erstaunte ihn nicht. Das tat sie, seit er sie kannte, und einmal hatte sie sogar wissen wollen, ob er sich eine Geliebte zugelegt habe. Damals hatte er ihre Neugier nicht befriedigt. Aber obwohl es diesmal keinen Grund für eine ausweichende Antwort gab, erkundigte er sich: „Wieso glaubst du, ich wäre an ihr interessiert?“ Ein Blick in ihr ausdrucksvolles Gesicht genügte ihm. „Natürlich, Constance! Also wirklich, Beth, ich wundere mich über dich. Eigentlich dachte ich, du wärst zu vernünftig, um die Fantastereien meiner Schwester ernst zu nehmen. Seit drei Jahren versucht sie mich mit diversen Damen zu verkuppeln. Da fällt mir ein – ich muss dir danken, dass du Connie nicht in ihrem Bestreben unterstützt, Lady Barfields und Phoebes Aufenthalt im West Country zu verlängern.“
    Beschämt senkte Beth den Kopf. „Ehrlich gesagt – das habe ich nicht dir zuliebe getan, sondern für mich.“
    Obwohl ihn das Geständnis verwirrte, fragte er nicht nach Beth’ Beweggründen. Stattdessen erkundigte er sich mit sanfter Stimme: „Würde es dich stören, wenn ich an deiner Cousine interessiert wäre?“
    Hinter ihnen wieherten die Pferde, als ob sie von irgendeinem Geräusch aufgeschreckt worden wären. Aber Philip achtete nicht darauf, denn seine ungeteilte Aufmerksamkeit galt Beth’ Gesicht, das sich plötzlich verschloss. Schweigend starrte sie über den Bach hinweg in den Park. Er setzte sich zu ihr auf den Baumstamm.
    „Du hast meine Frage nicht beantwortet“, rief er ihr in Erinnerung und beobachtete verwundert, wie ihre Lippen zu zittern begannen. Bekämpfte sie ihren Lachreiz? Oder wurde sie von anderen Gefühlen erfasst? Das vermochte er nicht festzustellen.
    Schließlich erwiderte sie tonlos: „Phoebe würde nicht zu dir passen. So wie ihre

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