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Historical Saison Band 08

Historical Saison Band 08

Titel: Historical Saison Band 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Ashley
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ist der Mann schwer von Begriff oder faul oder beides. Ich möchte, dass jemand mir das Gepäck der Dame in meine Suite trägt. Vielleicht findet sich darin etwas, das uns verrät, wer sie ist.“
    „Sofort, Mylord.“
    „Falls sich darin nichts von Bedeutung befindet, und ihr Gedächtnis auch in den nächsten Tagen nicht zurückkehrt, muss ich einen Mann nach Newcastle schicken.“
    „Tim wäre der Richtige dafür, Mylord. Seine Familie lebt dort.“
    „Gut.“
    Oswald verbeugte sich und verließ das Zimmer. Guy wusste, dass er sich auf seinen Butler verlassen konnte.
    Er wollte seine Korrespondenz erledigen und erst dann nach oben gehen, um die Sachen der Frau unter die Lupe zu nehmen. Einige Geschäftsangelegenheiten ließen sich nun einmal nicht auf die lange Bank schieben.
    Einige Stunden später betrat er seine privaten Zimmer. „Jeffries!“, rief er nach seinem Kammerdiener.
    Der Diener erschien in der Türöffnung zum Ankleidezimmer. „Ja, Mylord.“
    Jeffries war klein, drahtig, geschniegelt und gestriegelt. Selbst stets tadellos gekleidet, war er darauf bedacht, dass sein Herr wie aus dem Ei gepellt herumlief – wenn der es zuließ.
    „Ich habe etwas Privates zu erledigen. Ich werde Sie rufen, wenn ich Sie wieder brauche.“
    Jeffries warf einen Blick auf das Gepäck, das in der Mitte des Raums auf dem Boden stand. „Wie Sie wünschen, Mylord.“
    Guy wartete ab, bis der Diener gegangen war, bevor er sich dem kleinen Koffer der Frau zuwandte. Er wirkte teuer, war aus feinem Leder und mit ziselierten Silberbeschlägen versehen. Die Fläschchen und Tiegel im Inneren waren aus geschliffenem Kristallglas. Sowohl der Kamm als auch der Stil der Bürste waren aus echtem Silber, und in beide waren ein großes F und ein großes A eingraviert. F und A. Vermutlich ihre Initialen. Alle Utensilien glänzten. Er leerte das Köfferchen ganz aus und drehte es um. Dann fuhr er mit seinen Fingern über die Ecken, um zu prüfen, ob es einen Haken oder Hebel gab, hinter dem sich ein Geheimfach verbarg.
    „Aha“, murmelte er, als er mit seinen Fingern eine winzige Erhebung ertastete. Sekunden später sprang eine winzige Schublade auf.
    Etwas Goldenes funkelte ihm entgegen. Er nahm den einfachen Ring heraus und ging mit ihm nah an eine Kerze. Die winterliche Dunkelheit hatte wieder früh eingesetzt.
    Er drehte den Ring, sodass er die Innenseite betrachten konnte. Oftmals befand sich hier eine Gravur. Genau so verhielt es sich auch in diesem Fall. Mit Mühe entzifferte er die Namen Felicia und Edmund. Handelte es sich um einen Ehering? Es sah ganz danach aus. Aber gehörte er ihr? Und wenn ja, warum trug sie ihn nicht? Der Ring war zu klein, um einem Mann zu gehören.
    Guy legte ihn auf den Tisch, auf dem er auch das Köfferchen abgestellt hatte, und räumte alle Utensilien wieder an ihren ursprünglichen Platz zurück. Dann nahm er in einem der zwei großen Lehnstühle Platz, die auf das prasselnde Kaminfeuer ausgerichtet waren.
    Wahrscheinlich war sie verheiratet. Dafür sollte er dankbar sein. Eine verheiratete Frau wurde zwar möglicherweise geächtet, wenn bekannt würde, dass sie einige Zeit im Haus eines Junggesellen verbracht hatte, aber sie war nicht vollkommen ruiniert wie es bei einer Jungfrau der Fall wäre. Er war also nicht gezwungen, diese Frau zu heiraten, egal was passierte.
    Vielleicht befand sich etwas in ihrem Reisekoffer, das ihm verriet, wer sie war. Er stand wieder auf und ging zu dem Gepäckstück, hielt jedoch inne, als er die Hände bereits auf den Verschluss gelegt hatte. Ihre Unterwäsche würde sich darin befinden, und der Gedanke ließ ihn zögern. Doch er benötigte mehr Informationen als die eingravierten Namen Felicia und Edmund auf der Innenseite eines Eherings.
    Mit einer raschen Handbewegung öffnete er den Verschluss und klappte den Koffer auf. Das Erste, was zum Vorschein kam, war ein warmes schwarzes Wollkleid mit langen Ärmeln, das am Hals hochgeschlossen war. In London trugen die Damen von Welt dünne Musselinkleider. Offenkundig war sie also keine Sklavin der Tagesmode. Er legte das Kleid zur Seite.
    Das Nächste war eine zarte Batistunterhose, die mit Brüsseler Spitze besetzt war. Sie glitt wie feinste Seide durch seine Hände. Lavendelduft stieg von dem hauchdünnen Stoff auf. Ohne nachzudenken hielt er ihn sich an die Nase und sog den Duft ein. Lavendel, ein Duft der so unschuldig wie die Wäsche selbst war und doch so aufreizend wie die Vorstellung, die Fremde kaum

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