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Historical Saison Band 08

Historical Saison Band 08

Titel: Historical Saison Band 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Ashley
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sich einer Kur unterziehen“, meinte sie sachlich. „Er wird immer dicker. Offensichtlich genießt er die angenehmen Dinge des Lebens viel zu ausgiebig. Da wir gerade davon reden …“ Sie trat zu dem Sideboard mit den Kristallkaraffen. „Darf ich mir eine Erfrischung einschenken? Ich komme um vor Durst. Seit heute Morgen bin ich unterwegs.“
    „Bedien dich. Und bring mir bitte ein Glas Madeira mit.“
    Nachdem sie seinen Wunsch erfüllt und sich selbst mit Portwein versorgt hatte, sank Beth in den Sessel, aus dem Waldo zuvor aufgestanden war. Erst jetzt fiel ihr die ungewohnte Stille auf, die im Haus herrschte. „Wo sind denn deine Gäste?“
    „In Wells. Unter uns, Beth – abgesehen von Simon, der morgen abreisen will, bin ich nicht besonders traurig, wenn sie alle verschwinden. Und das gilt auch für meine Schwester. Ich habe ihr gesagt, dass sie ihren Ehemann und die Kinder schon viel zu lange vernachlässigt hat. Keinesfalls soll sie meinen kleinen Unfall als Vorwand benutzen, um hierzubleiben.“
    „Es war kein Unfall, Philip“, widersprach Beth energisch. „Inzwischen müsstest du das erkannt haben.“
    „Ja“, gab er zu, „offenbar wurde der Sattelgurt mutwillig beschädigt. Aber mein Reitknecht scheint nicht zu wissen, was passiert ist.“
    „Umso besser weiß ich Bescheid.“ Zunächst erzählte sie nur teilweise, was sie am Vortag herausgefunden hatte. „Crispin wollte sicher keinen ernsthaften Schaden anrichten. Und Rudge hat den Sattelgurt wieder festgezurrt.“
    „Dafür bin ich ihm dankbar.“ Verwundert schüttelte Philip den Kopf. „Aber warum spielt der junge Napier mir einen so albernen Streich? Was habe ich ihm angetan? Wann immer er im Pfarrhaus wohnte, wurde er zu allen gesellschaftlichen Ereignissen auf Stavely Court eingeladen.“
    „Hast du es wirklich nicht bemerkt?“ Beth verdrehte die Augen. „Er ist unsterblich in Phoebe verliebt. Nur ihretwegen kam er hierher. Gestern wurde ihm das Vergnügen verwehrt, sie zu sehen. Deshalb war er wütend und beleidigt. Er dachte, dass du dich vor ihr blamieren würdest, wenn du vom Pferd fällst. Auf dem Ball muss sie viel zu begeistert von dir geschwärmt haben. Kurz nachdem er den Sattelgurt gelockert hatte, bereute er seine übereilte Tat, der arme Junge.“
    „Wenn ich den armen Jungen das nächste Mal sehe, wird er mich kennenlernen“, entgegnete Philip ohne einen Funken Verständnis.
    „Das solltest du dir überlegen.“ Sein mangelndes Mitgefühl amüsierte Beth. Lächelnd fügte sie hinzu: „Wenn Simon Joyce morgen abreist, könnte Crispin sich nützlich machen, dich vertreten und deine weiblichen Gäste da- oder dorthin begleiten. So würden sie deine Nerven nicht mehr strapazieren.“ Sie wurde wieder ernst. „Crispin hat den Gurt gelockert, aber später nicht angeschnitten – dies war nämlich die Ursache deines Sturzes. Und das muss jemand getan haben, während wir am Ufer des Forellenbachs saßen. Denkst du nicht auch?“
    Es dauerte eine Weile, bis Philip antwortete, denn ihm fiel das Wiehern der Pferde wieder ein. Irgendetwas hatte die Tiere aufgestört. „Also meinst du, dass es nicht der junge Napier war? Wir sahen ihn im Wald verschwinden. Erinnerst du dich?“
    „Er schwor mir, an diesem Anschlag sei er unschuldig, und ich glaube ihm“, sagte Beth ohne Zögern. „Im Wald ist ihm jemand begegnet, ein groß gewachsener, hagerer Mann mit langen, ungepflegten schwarzen Haaren. Kennst du jemanden, der so aussieht? Vielleicht war es dein Wildhüter?“
    „Nein, der ist klein und stämmig.“ Seufzend zuckte Philip die Achseln. „Im Augenblick fällt mir niemand ein, auf den diese Beschreibung passt. Ich werde mit meinem Verwalter reden. Mal sehen, ob er vielleicht einen neuen Tagelöhner eingestellt hat. Allerdings kann ich mir um diese Jahreszeit nicht denken, zu welchem Zweck.“
    Beth wusste zu schätzen, dass Philip die Angelegenheit nicht auf sich beruhen lassen wollte. Trotzdem nahm sie sich vor, ihre eigenen Nachforschungen fortzusetzen, um den Schurken zu entlarven. Als sie eine halbe Stunde später aufbrachen, wunderte sich ihr Diener, warum sie nicht den Weg nach Ashworth House einschlug, sondern ihr Pferd in die entgegengesetzte Richtung lenkte.
    „Wohin reiten wir, Miss Beth?“, erkundigte er sich. „Doch nicht schon wieder nach Markham?“
    Belustigt registrierte Beth seinen mürrischen Ton. Am Vormittag waren sie eine Zeit lang in dem Marktflecken umhergewandert, auf der Suche nach einem

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