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Historical Saison Band 08

Historical Saison Band 08

Titel: Historical Saison Band 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Ashley
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Stallhof.“
    Offenbar erkannte er, dass lügen sinnlos war. „Glauben Sie mir, Miss Ashworth, ich wollte keinen schlimmen Schaden anrichten.“ Mit allen Fingern fuhr er durch seine blonden Locken und glich einem zerknirschten Schuljungen. „Ich war wütend und gekränkt, weil Sir Philips Personal mir nicht erlaubte, Phoebe zu sehen.“
    „Natürlich haben die Dienstboten nur ihre Anweisungen befolgt. Und ich nehme an, sie haben ihren Auftrag nicht von Sir Philip, sondern von meiner Tante erhalten.“
    „Das weiß ich. Und nach ein paar Minuten bereute ich auch schon, dass ich den Sattelgurt gelockert hatte. Doch ich konnte nichts mehr rückgängig machen, denn in diesem Moment ritten Sie in den Hof. Und ich wollte nur, dass Sir Philip sich vor Phoebe lächerlich macht. Ich dachte, wenn er aufsteigt und vom Pferd fällt, findet sie ihn nicht mehr so wundervoll.“ Erbost schnitt Crispin eine Grimasse. „Hätten Sie bloß gehört, Miss Ashworth, wie sie gestern Abend sein Loblied sang! Was für ein eleganter Tänzer er ist, was für ein perfekter Gastgeber! Und dann erschrak ich ganz furchtbar, weil Phoebe nicht mit Sir Philip ausritt, sondern Sie . Aber er saß ganz sicher im Sattel. Also war alles in Ordnung, nicht wahr?“
    „Ja, Crispin, mein Diener hat den Gurt festgezurrt. Aber später stiegen wir beim Forellenbach ab. Sir Philip band die Pferde fest, und wir rasteten in einiger Entfernung am Ufer. Da schnitt jemand unbemerkt den Sattelgurt an. Als wir zurückreiten wollten, stürzte er von seinem Hengst. Glücklicherweise wurde er nicht ernsthaft verletzt.“
    Entsetzt schüttelte Crispin Napier den Kopf. „Aber das war ich nicht, ich schwöre es!“
    Da seine Bestürzung echt und aufrichtig wirkte, nickte sie. „Schon gut, ich glaube Ihnen. Haben Sie zufällig jemanden gesehen, als Sie durch den Wald zum Dorf gingen?“
    „Nein … Moment mal!“, verbesserte er sich im nächsten Moment. „Ja, da war jemand. Ich dachte, es wäre der Wildhüter.“
    „In welche Richtung ist er gegangen?“
    „Nach Osten, würde ich sagen.“
    „Also zum Bach. Können Sie den Mann beschreiben?“
    „Leider nicht. Ich beachtete ihn kaum, denn ich dachte immer noch an Phoebe – und ich war ziemlich schlecht gelaunt.“
    Doch sie ließ nicht locker. „Überlegen Sie, Crispin! Irgendetwas muss Ihnen an dem Mann aufgefallen sein. Sie hielten ihn für den Wildhüter. Also war er nicht besonders gut gekleidet.“
    „Eher schäbig. Das habe ich bemerkt, denn ich achte immer auf die Kleidung der Leute. Und er trug keinen Hut. Er hatte langes schwarzes Haar. Ziemlich verfilzt. Wahrscheinlich benutzt er nur am Sonntag einen Kamm. Unrasiert, dunkelhäutig. Und er hatte es eilig, schaute sich ein paarmal vorsichtig um. Vermutlich wollte er nicht gesehen werden. Ziemlich groß war er, einige Zoll größer als ich. Daran erinnere ich mich genau. Und eher hager.“
    „Gut gemacht, Crispin. Vielleicht sind das wichtige Anhaltspunkte. Mal sehen, was wir in den nächsten Tagen herausfinden …“

7. KAPITEL
    Philip blickte von seiner Lektüre der Morning Post auf und seufzte erleichtert, als er sah, dass es sein Onkel war, der die Bibliothek betrat. Fast vierundzwanzig Stunden lang der Fürsorge wohlmeinender, aber entnervender Frauen ausgesetzt zu sein – das hätte selbst die Geduld eines Heiligen auf eine harte Probe gestellt.
    „Dem Himmel sei Dank, du bist es, Waldo! Ich hatte schon befürchtet, meine Schwester wolle auf die Besichtigung der Kathedrale von Wells verzichten, um mich zu pflegen.“
    „Keine Bange, mein lieber Junge, ich habe Connie persönlich zur Kutsche begleitet. Und ich muss sagen, der junge Joyce brilliert geradezu in der Rolle des stellvertretenden Gastgebers. Fast alle Gäste konnte er dazu überreden, an dem Ausflug teilzunehmen. Und morgen reisen die meisten ohnehin ab.“ Waldo ließ sich in den zweiten Sessel vor dem Kamin fallen, sodass er Philip gegenübersaß. „Wenn die Postchaise heute Vormittag ankommt, werde ich dich auch von meiner Gegenwart erlösen.“
    Die Worte seines Onkels heiterten Philip nicht auf. „Ja, leider verlässt du mich. Und morgen wird Simon sich ebenfalls verabschieden. Dann bin ich den weiblichen Gästen allein ausgeliefert.“ Irritiert warf er die Zeitung beiseite. „Ich hätte es niemals für möglich gehalten, aber ich glaube, ich verwandle mich in einen Frauenfeind. Jedenfalls finde ich weibliche Gesellschaft immer unerträglicher.“
    Soeben hatte Waldo eine

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