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Historical Saison Band 08

Historical Saison Band 08

Titel: Historical Saison Band 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Ashley
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vieles an seinem Benehmen – seine Unfähigkeit, meinem Blick standzuhalten zum Beispiel – verrät, dass seine Aktivitäten seit der Rückkehr aus Spanien vielleicht nicht ganz legal waren.“
    „Trotzem hast du ihm eine Stellung angeboten?“ Bathurst verdrehte gepeinigt die Augen. „Manchmal treibst du mich zur Verzweiflung, Sebastian.“
    Kein bisschen gekränkt, brach Blackwood in Gelächter aus. „Wäre es anders, würde ich staunen. Ein Gentleman, der sich – vielleicht mit einer einzigen Ausnahme – stets an die Gesetze hielt und jahrelang als Anwalt praktizierte, muss mich selbstverständlich tadeln.“ Plötzlich wurde er ernst. „Ich bin kein Tugendbold, Charles. In den letzten Jahren habe ich einige Dinge getan, auf die ich nicht stolz sein kann. Aber ich bin auch kein Heuchler, der einen Mann verurteilt, weil er einen geringfügigen Diebstahl begangen hat, um seinen Magen zu füllen. Viel mehr dürfte Clegg nicht verbrochen haben. Und er ließ sich wohl nur dazu hinreißen, weil er keine Arbeit fand. Übrigens, falls es dich beruhigt – ich sagte ihm, in Zukunft müsste er sich aus allen Schwierigkeiten heraushalten, wenn er für mich arbeiten will.“
    „Was er anscheinend beherzigt“, warf Philip ein, „denn er trifft sich nicht mehr mit Rolf Murslow – dem Mann, den ich verdächtige, meinen Sattelriemen manipuliert zu haben.“
    „Nun, das überrascht mich nicht.“ Die Augen zusammengekniffen, starrte der Viscount in sein Portweinglas. „Der Zwischenfall im Hof des White Hart Inn wurde von einem jungen Arzt beobachtet, der vor Kurzem eine Praxis in Markham eröffnet hat. Er bestand darauf, Clegg und mich zu untersuchen, weil er sich vergewissern wollte, dass wir unverletzt waren. Ich unterhielt mich mit dem Doktor, und nachdem er gehört hatte, dass ich Clegg demnächst einstellen will, erkundigte er sich, ob er ihn bis dahin beschäftigen dürfte. Bei ihm müsse einiges repariert werden, bevor seine Frau und seine Kinder in Markham eintreffen. Dagegen hatte ich natürlich nichts einzuwenden. Jetzt bewohnt Clegg die Dachkammer im Haus des Arztes.“
    Blackwoods Worten folgte ein kurzes Schweigen, dann fragte Charles Bathurst den Baronet: „Glauben Sie, Clegg und dieser Murslow waren gemeinsam in kriminelle Machenschaften verwickelt?“
    „Möglich wäre es. Aber mit dem beschädigten Sattelgurt hatte Clegg sicher nichts zu tun.“ Philip zuckte die Achseln. „Warum sollte er? Soviel ich weiß, hegt er keinen Groll gegen mich oder meine Familie.“
    Blackwood blickte von seinem Glas auf. „Aber Murslow hat vielleicht einen Grund dazu. Als ich bei Ihnen dinierte, erwähnten Sie den Pächter, dem Ihr Vater gekündigt hat. Ist Murslow der Sohn jenes Mannes?“
    Mit einem anerkennenden Lächeln bekundete Philip, wie sehr er den Scharfsinn und das gute Gedächtnis des Viscounts bewunderte. Offenbar hatten sie mehr gemein, als er ahnte. „Ja, das stimmt. Selbstverständlich begreife ich die Verbitterung des Mannes und seinen Rachedurst. Deshalb werde ich ihn, falls ich seine Schuld an dem Anschlag beweisen kann, den Behörden nicht ausliefern und mich mit einer eindringlichen Warnung begnügen. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, an jenem Tag hielt er sich aus einem ganz anderen Grund in meinem Wald auf. Ich nehme an, er wollte herausfinden, wie man am besten in Stavely Court einbrechen und mich berauben kann.“
    „Du lieber Gott!“, stöhnte Bathurst. „Hoffentlich werden Sie das nicht auch so großmütig hinnehmen, falls es passiert.“
    „Gewiss nicht. Ich habe die Sicherheitsvorkehrungen schon verstärkt. Wenn Murslow in mein Haus einzudringen versucht, werde ich ihn festnehmen und zum Friedensrichter bringen.“
    „Aber es ist nicht der drohende Einbruch, der Ihnen Sorgen bereitet, nicht wahr, Stavely?“, fragte Blackwood, als Philip ins Leere starrte.
    „Nein“, bestätigte der Baronet zögernd. „Was für ein Mensch Murslow ist, weiß ich nicht. Vielleicht einfach nur ein Gauner, der sich mit einem Diebstahl zufriedengibt … Solange ich ihm nichts nachweisen kann, muss ich abwarten, was geschieht, und den Verlust einiger Wertsachen riskieren. Doch ich möchte sichergehen, dass seine Rachsucht ihn nicht zu verzweifelten Maßnahmen treibt. Es wäre unerträglich, wenn ich ständig über die Schulter spähen müsste, weil jemand hinter einer Hecke oder einem Baum lauern und eine Pistole auf meinen Kopf richten könnte.“
    „Was in Ihnen vorgeht, verstehe ich sehr gut.

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