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Historical Saison Band 08

Historical Saison Band 08

Titel: Historical Saison Band 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Ashley
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über diesem beklagenswerten Durchschnitt stand. Er ist mir stets respektvoll begegnet. Und wenn du auf seinen guten Charakter hinweist, hast du sicher recht. Leider …“
    „Wieso ‚leider‘?“
    „Wenn Murslow ihm irgendwie beigestanden hat, wird Clegg – falls er in dessen Machenschaften eingeweiht war – das Vertrauen des Mannes sicher nicht missbrauchen, indem er uns Anhaltspunkte liefert.“
    „Wohl kaum“, bestätigte Philip. „Schon gar nicht einem Fremden wie mir.“
    Nachdenklich warf Beth ihm einen Seitenblick zu. „Vielleicht glaubt er dem Viscount, seinem künftigen Arbeitgeber, eine gewisse Loyalität zu schulden.“
    „Ja, das wäre möglich.“ Unschwer erriet Philip, worauf sie hinauswollte. „Aber ob Blackwood das ausnutzen würde, steht auf einem anderen Blatt. Mal sehen, was ich heute Abend herausfinde … Ich diniere bei Bathurst. Sicher wird auch sein Hausgast an der Tafel sitzen. Im Lauf der Mahlzeit werde ich Clegg erwähnen. Vielleicht stellt sich heraus, dass der Viscount mehr über den Mann weiß, und vielleicht ist er sogar bereit, mir etwas über ihn zu erzählen.“
    Obwohl Philip glaubte, seine wachsende Eifersucht angesichts Beth’ offenkundiger Sympathie für Blackwood gut verborgen zu haben – sich selber machte er nichts vor.
    Allerdings wusste er nicht, wie tief ihre Gefühle gingen. Die Frage beschäftigte ihn unentwegt, als er dem Viscount an der Dinnertafel gegenübersaß.
    Ohne jeden Zweifel besaß Blackwood eine faszinierende Ausstrahlung. Abgesehen von seiner attraktiven Erscheinung verfügte der Mann nicht nur über Charme, sondern auch Mut – eine Eigenschaft, die Beth sehr an ihm bewunderte. Und sie respektierte ihn ungemein, weil er ihrem Vater so selbstlos beigestanden hatte.
    Unter Einsatz seines Lebens hatte er den tödlich verwundeten Colonel Ashworth ins Lager zurückgebracht, um wenigstens ein anständiges Begräbnis zu ermöglichen. Deshalb stand Beth natürlich in seiner Schuld. Aber gingen ihre Gefühle über Dankbarkeit und Hochachtung hinaus?
    „Entspricht der Knoten meines Krawattentuchs heute Abend nicht Ihrem stilistischen Standard, Stavely?“, spottete Blackwood, nachdem er den prüfenden Blick des Baronets eine Zeit lang erduldet hatte. „Irgendetwas an mir scheint Sie zu stören.“
    Philips Ehrlichkeit verbot ihm Ausflüchte. „Ja, einiges“, gab er zu. „Heute Morgen ritt ich mit Miss Ashworth aus, und sie erwähnte, dass Sie vorhaben, einen neuen Diener einzustellen.“
    Nach einer kurzen Pause fragte der Major: „Und?“ In seiner Stimme schwang ein abweisender Unterton mit. Anscheinend hatte er etwas dagegen, wenn man sich in seine persönlichen Angelegenheiten mischte.
    Das verstand Philip nur zu gut, was ihn aber nicht an seiner nächsten Bemerkung hinderte. „Beth hat Sie vor der schlechten Gesellschaft gewarnt, in die der Mann geraten ist. Wie einwandfrei feststeht, kennt er den Schurken, der vermutlich meinen Sattelgurt durchtrennt hat.“
    Zu seiner Enttäuschung ging Blackwood nicht auf die Enthüllung ein. Umso lebhafter fiel die Reaktion des Gastgebers aus. „Wusstest du das, Sebastian?“
    „Nein. Aber selbst wenn ich darüber informiert gewesen wäre, hätte das nichts an meinem Entschluss geändert. Und ich bleibe auch jetzt dabei.“
    „Bist du verrückt?“, rief Bathurst. „Bei der erstbesten Gelegenheit wird der Mann dich um deine Börse erleichtern!“
    Der Viscount lächelte gleichmütig und schenkte sich Portwein nach. „Ich bin sicher, ich muss nichts dergleichen befürchten, Charles. Meine Menschenkenntnis lässt mich fast nie im Stich.“ Dann wandte er sich an Philip. „Natürlich begreife ich Ihr Interesse an Clegg, Sir. Aber falls Sie hofften, ich würde ihn ins Verhör nehmen – versuchen Sie erst gar nicht, mich dazu zu überreden. So etwas werde ich nicht tun.“
    „Also, das finde ich ziemlich ungefällig von dir, Sebastian …“, begann Bathurst.
    „Schon gut“, sagte Philip hastig, ehe der Hausherr seine Ermahnung fortsetzen konnte. „Ich verstehe Blackwoods Weigerung. An seiner Stelle würde ich mich wahrscheinlich genauso entscheiden. Immerhin sind wir nicht befreundet, und er schuldet mir nichts.“
    „Das ist keineswegs der Grund, warum ich Ihren Wunsch nicht erfüllen möchte, Stavely“, erklärte der Viscount. „Clegg hat mir einen wertvollen Dienst erwiesen. Das werde ich ihm in den nächsten Wochen vergelten, indem ich ihn einstelle. Mein Entschluss steht fest, obwohl

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