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Historical Saison Band 08

Historical Saison Band 08

Titel: Historical Saison Band 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Ashley
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Clegg“, bestätigte der Mann und tippte sich mit schmutzigen Fingern an die Schläfe.
    „Dass Sie aus dieser Gegend stammen, haben Sie damals gar nicht erwähnt, Mr Clegg.“
    „Nun, ich komme aus dem Süden des County, Miss. Auf der Suche nach Arbeit verschlug es mich hierher. Zunächst wollte ich mein Glück in Bristol versuchen. Da hatte ich keinen Erfolg. Und so bin ich in Markham gelandet. An Markttagen braucht der Wirt immer eine Aushilfe. Und an den anderen Tagen verdiene ich mir da und dort ein bisschen Geld.“
    Plötzlich wich er Beth’ Blick aus und hatte es anscheinend eilig, wieder seine Pflichten zu erfüllen. Das verhinderte sie, indem sie sich nach seiner Familie erkundigte. „Soviel ich mich entsinne, haben Sie eine Frau und einen kleinen Sohn. Sind die beiden mit Ihnen gekommen?“
    Offenbar war das die falsche Taktik, denn als er sie wieder anschaute, entdeckte sie einen kalten, feindseligen Glanz in seinen Augen. „Nein, sie leben nicht mehr bei mir. Sie sind bei ihrem Schöpfer.“
    Unglücklicherweise tauchte in diesem Moment der Wirt aus dem Gasthaus auf. Da Tom Clegg nicht beim Schwatzen ertappt werden wollte, hinkte er davon und half dem Bierkutscher, der in den Hof gefahren war, Fässer abzuladen.
    Nachdem Beth nichts über den schwarzhaarigen Mann erfahren hatte, kämpfte sie ihre Enttäuschung nieder und beschloss, wenigstens das unkluge Verhalten ihres Begleiters zu unterbinden, indem sie ihn zum Lunch im White Hart Inn einlud. Bereitwillig stimmte er zu, und sie führte ihn zum Eingang. Erst als sie die Schwelle überquert hatte, fiel ihr ein, dass sie Geld brauchte, um die Mahlzeit zu bezahlen. „Oh, mein Retikül!“ Sie sah Ann an. „Ich habe es in der Kutsche liegen lassen …“
    „Ich werde es holen, Ma’am.“ Ehe sie den Viscount zurückhalten konnte, eilte er durch den Hof zu ihrer Kutsche.
    Das Hoftor war offen, und auf der Hauptstraße herrschte reger Verkehr. Zahlreiche Fuhrwerke und Chaisen rumpelten vorbei, Händler boten ihre Waren an, Bauern trieben ihr Vieh vor sich her. Auch die dicht gedrängte Menge der Besucher, die den Markttag genossen, trug dazu bei, dass ein Heidenlärm herrschte. Und so war es nicht verwunderlich, dass Blackwood den Warnruf nicht vernahm, als er den Kutschenschlag zustieß, Beth’ Retikül in der Hand. Dann prallte plötzlich jemand gegen ihn, presste ihm alle Luft aus den Lungen und stieß ihn an die Hausmauer – gerade noch rechtzeitig, ehe das wuchtige Holzfass, das von der Ladefläche des Bierfuhrwerks gerutscht war, an ihm vorbeirollte und neben ihm gegen die Wand krachte. Zum Vergnügen der Straßenjungen zerbarst es, und sein Inhalt ergoss sich schäumend auf den Boden.
    „Alles in Ordnung, Master?“
    Verwirrt starrte Blackwood seinen schmächtigen Retter an, der erstaunlich flink zu ihm gehumpelt war. „Clegg, nicht wahr?“
    „Aye, Sir, Tom Clegg. Wenn Ihnen nichts passiert ist, mache ich mich lieber wieder an die Arbeit.“
    „Nicht so schnell!“ Der Viscount umfasste Toms Schulter und fixierte ihn mit seinem durchdringenden Blick. „Wie ich vorhin hörte, haben Sie keine feste Stellung?“
    „Die werde ich auch nicht kriegen.“ Toms Gesicht verzog sich zu einem bitteren Lächeln. „Wer nimmt schon einen Invaliden, wenn er genauso gut einen gesunden Arbeiter bekommen kann?“
    „Nun, anscheinend sind Sie trotz Ihrer Behinderung gut zu Fuß. Und Sie haben mir gerade einen Dienst erwiesen. Deshalb bin ich Ihnen etwas schuldig. Wahrscheinlich kann ich mich in ein paar Wochen revanchieren. Passen Sie auf, damit Sie nicht in Schwierigkeiten geraten, dann werden wir über eine feste Anstellung reden – falls Sie mich in meine Heimat begleiten wollen, wenn ich dieses County verlasse.“
    „Meinen Sie das ernst, Major?“ Offensichtlich vermochte Tom sein Glück kaum zu fassen. „Würden Sie mir wirklich eine Stellung verschaffen?“
    „Sobald Sie mich besser kennen, werden Sie merken, dass ich nicht zu leeren Versprechungen neige, Clegg. Derzeit wohne ich bei meinem Freund Charles Bathurst. Am ersten Markttag im nächsten Monat komme ich wieder her. Erwarten Sie mich hier im Hof, und wir reden noch einmal. Vorausgesetzt, Sie handeln sich in der Zwischenzeit keinen Ärger ein.“
    Verblüfft starrte Tom dem Viscount nach, der ins Gasthaus schlenderte und das Retikül fröhlich schwenkte. Dann kratzte sich der ehemalige Gefreite am Kopf und wusste nicht, was er von den Geschehnissen halten sollte.

10. KAPITEL
    „Um

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