Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Saison Band 08

Historical Saison Band 08

Titel: Historical Saison Band 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Ashley
Vom Netzwerk:
hatte ich das Geld?“
    Chillings blickte sie ein wenig spöttisch an. „Ihrer Kleidung und dem Gepäck nach zu schließen, halte ich Sie keinesfalls für eine mittellose Frau.“
    „Ich bin also wohlhabend genug, um mir eine private Kutsche zu mieten, die mich den ganzen Weg bis nach London bringt?“
    „So scheint es. Allerdings sind Sie offenkundig nicht reich genug, um eine eigene Reisekutsche zu unterhalten.“
    Sie seufzte. „Noch so ein Puzzleteil, das mir nicht weiterhilft.“
    Er stand auf. „Mit etwas Glück weiß jemand in Newcastle, wer Sie sind.“
    „Und wie wollen Sie das herausfinden?“
    „Der Mann, den ich geschickt habe, wird eine Anzeige in die Zeitung setzen lassen. Das ist vielleicht vergeblich, aber immerhin einen Versuch wert. Außerdem wird er Anwälte aufsuchen. Wenn Sie eine vermögende Frau sind, werden Sie einen Anwalt haben.“
    Sie erhob sich und nickte anerkennend. Auch wenn sie sich nicht sicher war, ob sie ihn mochte, sein Plan klang genau durchdacht. Das musste der Neid ihm lassen. „Sehr scharfsinnig von Ihnen, Mylord. Ich glaube kaum, dass ich auf diese Ideen gekommen wäre.“
    „Irgendwann wären Sie sicher auch darauf gekommen.“ Und um das Kompliment völlig zu ruinieren, fügte er hinzu: „Sie sind keine dumme Frau.“
    Sie riss sich zusammen, um keine beleidigende Antwort zu geben. Um ihre Verärgerung zu verbergen, schaute sie sich im Zimmer nach einem anderen Gesprächsgegenstand um. Sie fand ihn in Gestalt eines Porträts, das über dem marmornen Kaminsims hing. Es war ihr schon beim Eintreten aufgefallen, doch sie war nicht dazu gekommen, es eingehender zu betrachten, da er am Tisch auf sie gewartet hatte und seine Gegenwart sie von allem anderen abgelenkt hatte. Jetzt zwang sie sich, ihre Aufmerksamkeit auf das Porträt zu lenken.
    Es zeigte eine sitzende junge Dame in einem feinen Morgenkleid, deren hellblondes Haar ihr wie eine feine Seidenspitze über die Schultern fiel. Sie hatte große blaugraue Augen, mit denen sie voller Zuversicht in die Welt blickte. Ihre Lippen waren rot und geschwungen. Ihr weißes Kleid verhüllte runde Brüste und eine schmale Taille. Sie war eine Schönheit.
    Felicia schaute von der Schönheit zu ihrem Gastgeber und bemerkte, dass er das Porträt mit Andacht betrachtete. Wer ist diese Frau?
    Als hätte er ihre unausgesprochene Frage gehört, sagte Chillings ganz leise: „Das ist meine Frau.“
    Felicia spürte seine Anspannung und fühlte sich sehr unbehaglich. Und wenn sie ganz ehrlich mit sich selbst war – und sie hielt das für einen ihrer Charakterzüge –, musste sie zugeben, dass sie einen stechenden Schmerz empfand, der sich wie Eifersucht anfühlte. Sicherlich ist es das nicht! Wie konnte sie denn eifersüchtig auf eine Frau sein, von der sie nur ein Porträt kannte? Und noch dazu in Bezug auf einen Mann, von dem sie nicht einmal mit Bestimmtheit wusste, ob sie ihn mochte?
    Sie wünschte bereits, das Bild keines Blickes gewürdigt zu haben. Besser wäre sie gleich aufgestanden und auf ihr Zimmer zurückgekehrt. Aber dafür war es zu spät.
    Ihr blieb nichts anderes übrig, als etwas zu entgegnen. „Sie ist sehr hübsch.“ Damit beschrieb Felicia seine Frau nur unzureichend, doch ihr war an einem raschen Themenwechsel gelegen.
    „Sie war sehr hübsch“, bemerkte er leise.
    Bestürzt holte Felicia Luft. Offensichtlich hatte Chillings einen Verlust erlitten, der mit dem ihren vergleichbar war. Auf einmal empfand sie tiefes Mitgefühl für ihn und hatte den Eindruck, dass etwas sie miteinander verband. Sie streckte eine Hand nach ihm aus, zog sie jedoch rasch wieder zurück. Sie kannte ihn nicht gut genug, um ihn zu berühren, und spürte, dass er nicht erfreut auf ihr Mitleid reagieren würde.
    Stattdessen begnügte sie sich mit Worten. „Das tut mir sehr leid.“
    Mit finsterer Miene schaute er sie an. „Es ist lange her.“
    Sie nickte hilflos, denn ihr fiel nichts Tröstliches ein. Sie wünschte sich, Mrs Drummond, die über so viele Dinge geredet hatte, hätte ihr davon erzählt.
    Um seinen Kummer zu vertreiben, versuchte sie, ihn auf andere Gedanken zu bringen. „Ich würde gern mit dem Kutscher reden. Ich möchte Ihre Gastfreundschaft nicht noch länger in Anspruch nehmen. Es ist Zeit für mich, nach London aufzubrechen.“
    Verärgert sah er sie an. „Verhalten Sie sich immer so schwierig?“
    Unvorbereitet auf eine solche Schelte, wich sie einen Schritt zurück. „Verzeihen Sie, Lord Chillings, aber Sie

Weitere Kostenlose Bücher