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Historical Saison Band 08

Historical Saison Band 08

Titel: Historical Saison Band 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Ashley
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später stand Guy vor der Tür, die in das Empfangszimmer führte. Er war nach der neuesten Mode gekleidet und wusste, dass er trotz des emotionalen Chaos, in das er und Felicia geraten waren, wie der vollendete Aristokrat aussah, dem nichts in der Welt Sorgen bereitete, außer dem perfekten Sitz seines Krawattentuchs.
    Als der Lakai die Tür öffnen wollte, um ihn anzukündigen, schüttelte er den Kopf. Er wollte Miss Duckworths Gesicht sehen, bevor sie ihn bemerkte. Vielleicht bekam er durch Beobachtung heraus, weshalb sie hier war.
    Leise betrat er das Zimmer. Annabell hatte es sich bequem gemacht und die Füße auf einen Schemel gelegt. Miss Duckworth hingegen saß kerzengerade, mit erhobenem Haupt und im Schoß gefalteten Händen da. Sie gab das Idealbild einer hochwohlgeborenen Lady ab. Offenkundig fühlte sie sich unwohl, was nicht weiter verwunderlich war. Damen, die etwas auf sich hielten – und dazu gehörte sie zweifellos –, besuchten nicht einfach einen unverheirateten Gentleman, sofern er nicht zur Verwandtschaft gehörte.
    Er starrte sie mit finsterer Miene an. „Miss Duckworth, ich bin hocherfreut, Sie zu sehen.“
    Ruckartig drehte sie sich zu ihm um. Leidenschaftslos betrachtete er sie. Sie war zwar keine große Schönheit, aber eine eindrucksvolle Erscheinung. Ihr Haar, das rot war wie eine Vogelbeere, trug sie zu einem Chignon im Nacken zusammenfasst. Die strenge Frisur betonte ihr eckiges Gesicht und den langen Hals. Er wusste, dass ihre Augen grau waren. Sie war groß und schlank. Sie würde an seiner Seite eine mehr als passable Ehefrau abgeben.
    Zudem hatte er sie für fügsam gehalten, auch wenn ihr unerwarteter Besuch ihm das Gefühl gab, sie neu einschätzen zu müssen. Nicht dass es eine Rolle spielte. Er hatte Miss Duckworth ein Angebot gemacht, und sie hatte es akzeptiert. Es war eine Abmachung, die nur ein ehrloser Mann revidierte, und er war vieles, aber nicht ehrlos.
    Annabell erhob sich und kam auf ihn zu. „Ich sagte gerade zu Miss Duckworth, dass du jeden Moment bei uns sein würdest.“
    Miss Duckworth stand ebenfalls auf Sie trug ein braunes Reisekleid aus feiner Merinowolle. Braun war zwar keine populäre Farbe, aber sie stand ihr gut. Ihr Kleidungsstil hatte Guy am meisten für sie eingenommen. Er bewunderte ihn nach wie vor.
    „Entzückend wie immer“, sagte er.
    Nachdem er näher gekommen war, ergriff er die ausgestreckte Hand seiner Verlobten und führte sie an seine Lippen. Das feine Leder ihrer Handschuhe fühlte sich weich an.
    Sie lächelte ihn an, doch es schien ein oberflächliches Lächeln zu sein. „Höflich wie stets.“
    Er hatte den Eindruck, dass sie eher verärgert als nervös war. Wahrscheinlich hatte sie von Felicia erfahren. Neuigkeiten verbreiteten sich in seinen Kreisen sehr rasch, sogar mitten auf dem Land und im strengsten Winter.
    „Ist der Tee bereits unterwegs?“, erkundigte er sich bei Annabell, um die angespannte Situation aufzulockern.
    „Selbstverständlich“, erwiderte seine Schwester in einem Ton der verriet, dass allein die Frage sie kränkte.
    „Ich hatte keinen Zweifel daran, dass du Tee bestellt hast, Bella. Es ging nur um den Zeitpunkt.“ Er wandte sich an Miss Duckworth. „Nach der Reise sind Sie sicherlich ganz durchgefroren.“
    „Der Dezember ist in der Tat nicht der beste Reisemonat“, räumte Miss Duckworth ein. „Aber wenn es wichtig ist, hat man keine andere Wahl.“
    Er hob eine Augenbraue und blickte sie streng an. Normalerweise gelang es ihm, sein Gegenüber damit einzuschüchtern. Allerdings hatte es bei Felicia nicht funktioniert. Und auch Miss Duckworth hielt seinem Blick stand ohne mit der Wimper zu zucken.
    Der Tee wurde gebracht, und Annabell schenkte ein. Nachdem sie Miss Duckworth eine Tasse gereicht hatte, wandte sie sich an Guy. „Möchtest du auch einen?“
    „Danke, Bella, aber wie du weißt, gehört das nicht zu meinen Lieblingsgetränken. Hat Oswald keinen Kaffee gebracht?“ Er war sich sicher, dass der Butler es nicht vergessen hatte. Oswald war in allem übergenau.
    Annabell schenkte ihm Kaffee ein und reichte ihm die Tasse. Dabei schüttelte sie sich theatralisch. „Ich verstehe nicht, wie du das ohne Sahne oder Zucker trinken kannst. Es schmeckt so bitter. Auch während meiner Reisen habe ich mich nie mit dem Geschmack anfreunden können.“
    Er leerte die Tasse. „Der Kaffee setzt dem süßen Kuchen etwas entgegen und hat eine ausgesprochen belebende Wirkung. Das kann ich wahrscheinlich gut

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