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Historical Saison Band 08

Historical Saison Band 08

Titel: Historical Saison Band 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Ashley
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ertragen.“
    Ihre Direktheit gefiel ihm nicht. „Das liegt im Wesen von Vernunftehen begründet, Miss Duckworth.“
    „Ja, ich weiß.“ Sie holte tief Luft. „Bedeutet sie Ihnen etwas?“
    Er starrte sie an. „Jetzt werden Sie unverschämt.“
    „Ja, obgleich ich das nicht vorhatte. Wie bereits erwähnt, gehen wir keine Liebesheirat ein. Und dennoch sehe ich meinen Stolz verletzt.“
    „Akzeptieren Sie ganz einfach die Situation.“
    Seine zynischen Worte schufen eine Wand aus Eis zwischen ihnen. Er hätte ihr erzählen sollen, dass Felicia nichts als ein Gast war und erneut auf Bellas Anwesenheit hinweisen sollen. Stattdessen stand er schweigend auf, damit sie wusste, dass das Gespräch aus seiner Sicht beendet war.
    Sie drehte sich wieder zu ihm um. „Ich wünschte, das könnte ich, Chillings. Aber Stolz ist nun einmal mein schlimmstes Laster.“
    Es war der Moment, wo er ihr hätte beteuern sollen, dass es sich bei den Gerüchten nur um leeres Geschwätz handelte. Doch erneut schwieg er. Er hatte viele Fehler, aber er war kein Lügner.
    Nervös spielte sie mit der Kordel ihres Retiküls. Er fragte sich, warum ihm zuvor nicht aufgefallen war, dass sie gar nicht das abgeklärte ältere Mädchen war, für das er sie gehalten hatte. Sie schlug sich mehr als tapfer.
    „Stolz kann etwas Schwieriges sein“, stimmte er ihr zu. „Aber ich möchte nochmals betonen, dass wir eine Vernunftehe planen. Ich verlange nichts als einen Erben von Ihnen. Danach können Sie tun und lassen, was Sie wollen. Und ebenso werde ich es auch halten. Es tut mir leid, wenn Sie sich mehr davon versprochen haben, Miss Duckworth. Noch ist es nicht zu spät für Sie, die Verlobung zu lösen.“
    Kaum hatte er die letzten Worte ausgesprochen, wünschte er sich insgeheim, dass sie so handeln würde. Plötzlich kam ihm eine solche Ehe furchtbar vor.
    Ihr Gesicht verriet nichts über ihre Gefühle. „Ich verstehe vollkommen, was Sie von mir wollen, und ich bin gewillt dem nachzukommen, Chillings. Ich dachte nur, dass Sie mich nicht so offen mit Ihrer Untreue konfrontieren würden, und hoffe, dass Sie Ihre Mätressen nicht mit nach Hause bringen werden, wenn wir erst einmal verheiratet sind.“
    Seine Miene verfinsterte sich, und er hätte sie am liebsten angeschrien. Doch sie hatte nichts gesagt, was nicht der Wahrheit entsprach. Außerdem hatte sie ein Recht, verärgert zu sein. Andererseits war er nicht bereit, sich länger mit ihren scharfen Vorwürfen auseinanderzusetzen.
    Er verbeugte sich kurz. „Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen wollen, Miss Duckworth. Oswald wird Sie nach draußen begleiten.“
    Da sie nichts erwiderte, machte er auf dem Absatz kehrt und schritt aus dem Zimmer. Das Klirren der Goldquaste an seinen Stiefeln hallte durch den stillen Raum.
    Felicia lag mit geschlossenen Augen da. Sie war in warme Decken eingewickelt. Der Duft von Lavendel, Limone und Moschus verband sich mit dem Geruch der glühenden Kohlen.
    Sie öffnete die Augen und schaute sich suchend nach Guy um. Als sie ihn nicht sah, sank ihr Mut. Der Duft von Limone und Moschus hatte sie in die Irre geleitet.
    Obwohl sie sich schrecklich müde fühlte, schossen ihr tausend Gedanken auf einmal durch den Kopf, sodass sie trotz der Erschöpfung nicht zur Ruhe kam.
    Das Letzte, woran sie sich deutlich erinnern konnte, war das Schlittschuhlaufen auf dem See. Alles, was dann folgte, war verschwommen und lag wie hinter einer Wand aus Nebel: Kälte, Eiseskälte und plötzliche Hitze, eine feurige Hitze. Und dazwischen immer wieder Guy …
    Sie hatte einen Kutschenunfall gehabt, als sie auf dem Weg nach London gewesen war, um …
    Ihr stockte der Atem.
    Mit einem Mal erinnerte sie sich an alles. Wer sie war, warum sie Trauer trug und weshalb sie so eilig nach London hatte reisen wollte.
    Sie nahm eine Bewegung in der Nähe des Bettes wahr. Die wiederkehrenden Erinnerungen hatten sie so beschäftigt, dass sie nicht gemerkt hatte, wie sich die Tür geöffnet hatte.
    „Felicia?“
    Die warme Baritonstimme weckte ihre tiefsten Sehnsüchte. Sie öffnete die Augen.
    „Chillings?“, flüsterte sie. „Guy.“
    „Felicia.“ Er klang erleichtert und froh.
    Er beugte sich zu ihr vor, sodass sie seine dunkelblauen Augen sah. Sein Haar wirkte zerzaust, die oberen Hemdknöpfe waren geöffnet, und sein ungebundenes Krawattentuch hing lose an beiden Seiten vom Kragen herab. Felicia sehnte sich nach ihm.
    Er war ihre Sicherheit, ihre Wärme, ihre Leidenschaft.
    Sie

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