Historical Saison Band 08
haben“, wandte sie sich an den Butler. „Und bitte richten sie Mrs Drummond aus, wie dankbar ich ihr für ihre liebevolle Pflege bin.“
„Sie will sich persönlich von Ihnen verabschieden, Madam.“
Als Felicia die Eingangstür erreichte, stand die Haushälterin vor ihr. Sie schien sichtlich traurig über ihre Abreise. „Vielen Dank, Mrs Drummond. Ohne Ihre gute Pflege wäre ich jetzt zweifellos nicht in der Lage aufzubrechen.“
Die Haushälterin strahlte. „Es war mir eine große Freude, Ihnen zu helfen, Madam.“
„Ein bisschen Beeilung, bitte!“, rief Guy ungeduldig von draußen. „Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit, und ich möchte ein Stück geschafft haben, bevor wir eine Unterbrechung für die Nacht einlegen.“
„Auf Wiedersehen“, verabschiedete sich Felicia von Mrs Drummond und schritt rasch hinaus.
Kalter Wind blies ihr ins Gesicht und blähte ihren Umhang auf. Sie schaute in den bewölkten Himmel und rechnete damit, dass es noch vor dem Abend schneien würde. Es sah nach keinem guten Reisewetter aus, aber das spielte keine Rolle.
Sie trat auf den Kiesweg, auf dem Guy wartete und missmutig seine Reitpeitsche hin und her schwang.
„Viscount Chillings“, begrüßte sie ihn reserviert. „Ich dachte, wir wären uns einig gewesen, dass ich allein reise. Ich benötige Ihren Schutz nicht und hätte Ihre Kutsche nicht in Anspruch genommen, wenn ich das gewusst hätte.“
„Sie hätten also lieber wieder so einen ungeschickten Kutscher angeheuert?“ Sein Tonfall verriet, dass er keinen Widerspruch duldete. „Annabell ist schon eingestiegen. Ich helfe Ihnen.“
Sosehr es ihr auch missfiel, wenn sie sich weigerte, würde es noch länger dauern, bis sie London erreichte.
Als ob er ihre Gedanken lesen könnte, sagte er: „Ich lasse nicht zu, dass sie noch einmal allein reisen.“
„Sie sind auch nicht viel besser als die anderen Männer in meinem Leben. Sie denken, Sie wüssten, was richtig für mich ist, und übergehen meine Wünsche.“
Seine Miene verfinsterte sich bedrohlich. „Steigen Sie jetzt besser ein.“
Er wandte sich ab und ging zu seinem Pferd, das in der Nähe ungeduldig mit den Hufen scharrte. Guy gab einem Lakaien einen Wink, der Felicia in den Wagen half. Erhobenen Hauptes stieg sie ein, weil sie wusste, dass ihr nicht viel anderes übrig blieb.
Sie nahm gegenüber von Annabell Platz und rieb in ihrem warmen Muff die Hände gegeneinander.
„Ich dachte, ich hätte Ihnen erzählt, dass es unmöglich ist, sich ihm zu widersetzen, wenn er denkt, dass er das Richtige tut“, bemerkte Annabell nachsichtig.
„Das haben Sie in der Tat getan. Ich habe wohl nicht gut genug zugehört“, erwiderte sie verstimmt.
Felicia fror und fühlte sich hungrig und müde, als die Kutsche schließlich anhielt. Sie beugte sich vor und schob den Samtvorhang beiseite, der das graue Tageslicht und ein wenig von der Kälte abhielt. Das Hotel The Swan war zu erkennen und versprach den erschöpften Reisenden und ihren Pferden eine willkommene Ruhepause.
Annabell öffnete die Augen und gähnte. „Wir sind also am Swan angekommen.“
„Woher wissen Sie das?“, erkundigte sich Felicia. „Sie haben nicht einmal rausgesehen.“
Annabell rollte mit den Augen. „Guy hält immer am Swan.“
„Oh.“ Felicia versetzte es einen Stich. Sie wusste so wenig über den Mann, in den sie sich verliebt hatte. Aber sie würde ihn ohnehin nicht wiedersehen, sobald sie in London angekommen war.
Guy öffnete die Kutschentür. Die Schultern seines Wintermantels waren mit Schnee bestäubt.
„Komm schon raus, Bella“, forderte er seine Schwester auf und half ihr aus der Kutsche. Dann wandte er sich an Felicia und fragte freundlich: „Wie geht es Ihnen?“
„Danke, sehr gut.“
„Lügnerin“, murmelte er. „Sie haben Ringe unter den Augen und machen auch sonst einen extrem erschöpften Eindruck.“ Er ergriff ihre Hand und zog Felicia auf sich zu. „Sind Sie mir noch immer böse?“
Reumütig sah sie ihn an. „Ich bin furchtbar müde und froh, dass wir für die Nacht eine Pause einlegen. Außerdem bin ich Ihnen auch nicht mehr böse. Das Gerüttel in der Kutsche rückt alles in eine andere Perspektive.“
Er half ihr heraus und stützte sie. Bevor sie sich von ihm lösen konnte, legte er ihr den Arm um die Taille. Das Gefühl von Sicherheit und ein hitziges Verlangen erfassten sie.
„Bitte, Guy, lass mich los“, flüsterte sie.
„Du bist kurz davor, zusammenzubrechen“, stellte er
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