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Historical Saison Band 09

Historical Saison Band 09

Titel: Historical Saison Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Moore
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König“, entgegnete er. „Seiner Frau gegenüber sollte er doch wohl ein wenig leidenschaftlicher sein, meinen Sie nicht? Aber vielleicht tun Sie es ja nicht, und in dem Fall muss ich Ihren Gatten bemitleiden, sollten Sie je einen bekommen.“
    Seine Worte trafen sie wie eine Ohrfeige, denn insgeheim wünschte Esme sich schon, einmal zu heiraten und Kinder zu bekommen. „Wenn Sie unbedingt Ihre Gattenliebe öffentlich demonstrieren müssen, reicht auch ein schlichter Kuss auf die Wange.“
    „Nun gut“, gab er zu ihrer Erleichterung nach. „Ein kleines Küsschen auf die Wange also.“
    Damit wandte er den Kopf ab, um aus dem Fenster zu blicken, und sagte kein Wort mehr.
    Quinn war froh, dass Esme bis zu ihrem ersten Reiseziel stumm blieb. Er wollte nicht wieder mit ihr streiten und sich mit spöttischen Bemerkungen bombardieren lassen. Es reichte ihm schon, wie ungestüm sie ihm klargemacht hatte, dass es ihr sehr unangenehm war, seine Frau darstellen zu müssen. Was den Kuss betraf … Obwohl sie sich angestellt hatte, als hätte er ihr hier in der Kutsche Gewalt antun wollen, hatte sie seinen Kuss mit überraschender Leidenschaft erwidert. Zumindest am Anfang.
    Jedenfalls durfte er sich nicht vorstellen, wie er Esme McCallan hier und jetzt in Besitz nahm, ihren verführerischen Leib an sich drückte und sich in ihr verlor, bis sie beide den Gipfel aller Wonnen erreichten.
    Liebe Güte, was war nur los mit ihm? War es die Müdigkeit? War er krank, dass er sich in solchen Fantasien erging?
    Oder war er tatsächlich einsam?
    Zum Glück blieben nur noch wenige Meilen bis zu ihrem Ziel, und bald schon erreichten sie den Gasthof in Stamford. Es war ein Ort voller Menschen – Gäste, Diener, Lakaien, Stallknechte und Stubenmädchen –, die geschäftig hin und her liefen. Weinreben rankten sich an der Mauer hoch, die den Gasthof umgab. Große Steintröge standen mit Wasser gefüllt bereit für die durstigen Pferde, Rauch drang aus den Schornsteinen der Gaststube und Küche. Obwohl es noch nicht ganz Abend war, verhieß das Schimmern in den Fenstern Licht und Wärme für die Gäste.
    Zufrieden stellte Quinn fest, dass es nicht mehr regnete, und half Esme pflichtbewusst und wie es ihre Rollen verlangten, aus der Kutsche heraus. In der Zwischenzeit lief der Gastwirt, ein dünner, blasser Mann in einfacher Jacke, weißem Hemd und dunkler Hose, eilig auf sie zu. Ein kräftigerer Diener kam aus dem Stall heraus und begann, ihr Gepäck herunterzuhieven.
    „Guten Tag!“, rief der Gastwirt, wobei er den Blick prüfend über ihre Kleidung und die Kutsche gleiten ließ. Quinn war sicher, dass der Mann ihren Wert bis auf den Penny genau abschätzen konnte. „Bleiben Sie über Nacht, Sir?“
    „Ja.“ Quinn und schenkte ihm sein liebenswürdigstes Lächeln. „Meine Gattin und ich benötigen zwei Räume.“
    Der Gastwirt runzelte leicht die Stirn und rieb sich den fast kahlen Kopf. „Zwei, was? Es tut mir nur leid, sagen zu müssen, Sir, dass wir fast ganz ausgebucht sind. Ich habe nur ein Zimmer übrig, das für Sie und Ihre Gemahlin gut genug wäre.“
    Das war ein Problem.
    „Ich bin sicher, eins wird reichen“, warf Esme mit süßer Stimme ein und hakte sich bei Quinn ein.
    Es kostete ihn enorme Anstrengung, sie nicht anzustarren. Nie hätte er es für möglich gehalten, dass Esme McCallan so fügsam und gutmütig klingen könnte. Was das Gefühl ihres Arms an seinem anging und die Aussicht darauf, ein Schlafzimmer mit ihr zu teilen …
    Himmel noch mal, wie lange war es eigentlich her, dass er eine Frau gehabt hatte? Offensichtlich zu lange. Was sonst könnte die heiße Erregung erklären, die ihn sofort packte, kaum dass diese höhnische, prüde Frau, die ihn sonst kaum eines Blickes würdigte, außer um ihm ihre Missbilligung zu zeigen, ganz harmlos berührte? Sie konnte ihn kaum ertragen, und er hatte sich von einem einzigen Kuss und jetzt dieser Berührung mehr hinreißen lassen als von den verführerischsten Bemühungen der geschicktesten Kurtisane.
    Entschlossen, sich seine Erregung nicht anmerken zu lassen, tätschelte er ihr die behandschuhte Hand. „Ja, eins wird völlig genügen. Bitte zeigen Sie uns das Zimmer und lassen Sie das Gepäck hinaufbringen. Und wir möchten natürlich zu Abend essen. Auf unserem Zimmer.“
    Esme drückte leicht seine Hand, aber er achtete nicht darauf, sondern folgte dem Gastwirt über den Hof und in den überfüllten Schankraum. Wie nicht anders zu erwarten, sahen sich

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