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Historical Saison Band 09

Historical Saison Band 09

Titel: Historical Saison Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Moore
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zurückgekommen, und Esme würde es nicht wundern, wenn er vorhätte, die ganze Nacht unten zu bleiben.
    „Herein“, antwortete sie und legte das juristische Lehrbuch auf den Tisch neben ihrem Sessel. Nach MacLachlanns kindischem Abgang hatte sie beschlossen, sich die Unterschiede zwischen schottischem und englischem Recht wieder in Erinnerung zu rufen, um auf alles vorbereitet zu sein. Sie würde gewiss ihre Zeit nicht damit verschwenden, über MacLachlanns geistigen Zustand nachzudenken oder über gewisse Fähigkeiten – erotischer oder anderer Natur –, über die er verfügen mochte.
    Doch dann trat MacLachlann selbst ein, ein großes Tablett mit mehreren Gerichten in einer Hand balancierend, als wäre er ein Diener.
    Das ziemte sich kaum für einen Adligen, und eine mögliche Erklärung kam Esme sofort in den Sinn – allerdings machte er nicht den Eindruck, betrunken zu sein. Tatsächlich war sein Gang bemerkenswert sicher, als würden das Tablett und die Teller darauf so gut wie nichts wiegen.
    Nicht sicher, was sie tun sollte, nahm Esme ihr Buch und ging aus dem Weg, damit er das Tablett auf den Tisch stellen konnte.
    „Sie werden sich noch die Augen verderben, wenn Sie im Dunkeln lesen“, sagte er ruhig, als hätten sie sich nicht gerade vorhin gestritten.
    Da er ignorieren wollte, was geschehen war, würde sie das auch. „Es war noch hell genug zum Lesen. Und wenn ich das hinzufügen darf: Ein Earl würde wohl kaum ein Tablett tragen.“
    „Wenn er hungrig ist, schon. Ich habe außerdem unten angemerkt, dass ich einen albernen Streit mit meiner lieben Frau wieder gutmachen wollte.“ Er machte ihr ein Zeichen, sich zu setzen. „Das Dinner ist serviert, Mylady.“
    Zwar hielt sie ihren Streit nicht für albern, aber sie mussten miteinander auskommen, um Jamie helfen zu können, also würde sie sich benehmen, als gäbe es ein Friedensabkommen zwischen ihnen. Sie legte ihr Buch beiseite, setzte sich an den Tisch und nahm eine Serviette von einem kleinen Korb, der mit frisch gebackenem Brot gefüllt war. Es duftete himmlisch.
    MacLachlann ließ sich auf seine gewohnte männlich geschmeidige Art in einen Sessel sinken. „Ich nehme an, das ist kein Roman“, sagte er mit einem Blick auf ihr Buch, während er sein Brot mit Butter bestrich.
    „Es ist ein Buch über Hypotheken und Schuldverschreibungen.“ Esme hob den Deckel über der Schüssel genau vor ihr und enthüllte einen dunklen Rindfleischeintopf mit Karotten und Kartoffeln in sämiger Soße. Er duftete fast so gut wie das Brot.
    „Lieber Himmel! Und Sie sind nicht darüber eingenickt?“
    „Mir gefällt das Studium des Rechts.“
    „Wahrscheinlich gibt es auch Menschen, denen es gefällt, sich einen Zahn ziehen zu lassen“, bemerkte er trocken dazu und füllte sich von dem Eintopf auf den Teller.
    Es war zwar wichtig, sich mit ihm zu verstehen, aber sein Ton ärgerte Esme. „So wie es wohl auch Menschen gibt, denen es gefällt, sich bis zur Bewusstlosigkeit zu betrinken.“
    „Zu denen habe ich nie gehört.“
    „Ach?“, meinte sie zweifelnd, während sie voller Genuss weiteraß.
    „Ich leugne nicht, mich oft betrunken zu haben, ich leugne nur, dass es mir gefallen hätte.“
    „Warum haben Sie es dann gemacht?“
    Er sah auf, zögerte nur kurz und antwortete dann auf eine Art, die seine Ehrlichkeit zeigte: „Um zu vergessen.“
    Was zu vergessen, dachte Esme unwillkürlich. Was wollte er vergessen? Seine Familie? Irgendeine Missetat? Eine Frau?
    Er senkte wieder den Blick auf seinen Teller. „Ich war ein Dummkopf, der in Selbstmitleid schwelgte und anderen die Schuld an meinem Unglück gab – den Spielern, die mir mein Geld abnahmen, meinen angeblichen Freunden, die mich im Stich ließen, als ich nichts mehr besaß. Meinem Vater, der mich nie gemocht hatte. Dem Rest meiner Familie, mit dem ich nichts gemein hatte. Ich glaube, ich hielt auch meine Mutter verantwortlich für mein Pech, weil sie starb, als ich noch ein Kind war. Ich wollte nicht zugeben, dass ich entsetzliche Fehler begangen hatte. Und dann fand ich mich eines Abends allein auf der Tower Bridge wieder, betrunken, mittellos und überzeugt, der Welt einen Gefallen zu tun, wenn ich einfach sprang und nie wieder zum Vorschein kam.“
    Daraufhin sah er Esme wieder an. „In dem Moment fand Ihr Bruder mich. Er hatte von einem meiner falschen Freunde, die er als Anwalt vertrat, erfahren, dass ich in London war, und suchte nach mir. Ich weiß nicht mehr, wie es genau

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