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Historical Saison Band 09

Historical Saison Band 09

Titel: Historical Saison Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Moore
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Er hatte noch nie etwas für Augustus übrig. Und denken Sie daran, dumm und langweilig zu wirken“, fügte er hinzu. „Ich stelle mir vor, die Dienerschaft wird viel neugieriger auf Sie sein als auf mich.“
    Was Esme nicht gerade beruhigte. Ein Lakai drückte sich am Butler vorbei und kam die Treppe herunter, um den Kutschenschlag zu öffnen.
    MacLachlann stieg aus und hielt Esme die Hand hin, um ihr herauszuhelfen.
    „McSweeney, du alter Hund!“, rief er, während sie die Treppe hinaufgingen. „Ich dachte, du seiest schon längst tot.“
    „Wie Sie sehen können, Mylord, ist dem nicht so“, entgegnete der Butler im Ton eines Leichenbestatters im Haus eines Leidtragenden.
    „Und auch bei keiner anderen Familie im Dienst?“
    „Doch, Mylord, bis Ihr Anwalt sich erkundigte, ob ich wieder nach Dubhagen House zurückkehren würde.“
    „Er bot Ihnen auch keine schlechte Summe an, wie ich vermute. So einen Anwalt lob ich mir. Immer bereit, das Geld seines Klienten mit vollen Händen auszugeben.“
    Esme drückte unwillkürlich seine Hand, erschrocken über den beleidigenden Ton, aber MacLachlann achtete nicht auf sie, sondern ging ungerührt weiter.
    Im Haus sah er über die Schulter, während der Butler den Kutscher anwies, hinter das Haus zu fahren, und flüsterte Esme eindeutig erleichtert zu: „McSweeney hat nicht mit der Wimper gezuckt. Wenn wir ihn täuschen können, dann auch alle anderen.“
    Sie war erleichtert, aber nicht so sehr wie MacLachlann. Er war den Luxus eines reichen Haushalts gewöhnt, sie hingegen nicht, und sie fühlte sich ein wenig unbehaglich.
    Ein runder Mahagonitisch, auf dem eine riesige, mit Rosen gefüllte orientalische Vase stand, bildete den Blickfang des marmorgetäfelten Foyers. Der starke Geruch von Bienenwachs und Zitronen überdeckte fast den Duft der Blumen. Spiegel hingen an den meergrünen, mit kunstvoller weißer Stuckarbeit verzierten Wänden.
    Zwei nicht mehr ganz so junge Stubenmädchen, Besen und Kehrbleche in den Händen, standen im Korridor, der zum hinteren Teil des Hauses führte. Ein Junge mit einem leeren Kohleneimer lungerte neben einer Tür, die wahrscheinlich in die Dienstbotengefilde führte. Ein weiterer Lakai in scharlachroter Livree wartete neben einer Tür, die, wie Esme annahm, zum Salon führte. Drei weitere Stubenmädchen lugten von dem Treppenabsatz über ihnen neugierig herunter. Unglaublich, wie viele Dienstboten hier beschäftigt wurden!
    „Sorgen Sie dafür, dass unser Gepäck sofort ausgepackt wird“, wies MacLachlann den Butler an. „Ich werde Ihre Ladyschaft selbst zu ihrem Schlafgemach begleiten. Gewiss kann ich davon ausgehen, dass es bereits fertig ist?“
    „Selbstverständlich, Mylord“, erwiderte McSweeney. „Ihr Anwalt hat eine ausgezeichnete Haushälterin eingestellt, also ist alles vorbereitet. Obwohl nur wenig Zeit war.“
    MacLachlann griff den Butler so plötzlich an, dass selbst Esme erschrak. „Erdreisten Sie sich etwa, mich zu kritisieren, McSweeney?“
    Der arme Mann wich einen Schritt zurück. „Nein, Mylord. Natürlich nicht, Mylord.“
    „Gut.“ MacLachlann wandte sich an Esme, als wäre nichts geschehen. „Komm, meine Liebe.“
    Er warf ihr wieder diesen ganz besonderen Blick zu – den Blick, der ihr durch und durch ging. Unwillkürlich zuckte sie zusammen. Er würde sie küssen. Er zog sie an sich – und kniff sie in den Po.
    Es kostete sie alle Selbstbeherrschung, die sie aufbringen konnte, um ihn nicht zu ohrfeigen, besonders da sie seinen belustigten Ausdruck bemerkte. Und dann, ohne jede Vorwarnung, hob er sie auf die Arme und schritt auf die Treppe zu.
    Entsetzt und voller Angst, er könnte sie fallen lassen, schlang Esme ihm die Arme um den Nacken. Sie wollte ihn gerade anfahren, er solle sie gefälligst wieder absetzen, da sah sie das bestürzte Gesicht des Butlers.
    Sie musste ihre Rolle spielen, also flüsterte sie stattdessen laut genug, dass der Butler und die anderen Bediensteten sie hören konnten: „Lass mich runter, liebster Ducky! Was wird die Dienerschaft denken?“
    Er antwortete nicht, sondern ging unbeirrt die Treppe hinauf.
    Da sie nicht wusste, was sie tun sollte, plapperte sie weiter wie ein Hohlkopf. „Oh, du bist so romantisch, mein Liebster! Bin ich froh, dass du so stark bist. Du hast mir nicht gesagt, wie großartig dein Haus ist, Ducky, sonst hätte ich dich gebeten, mich früher herzubringen. Während der ganzen Zeit, die du um mich geworben hast, hast du kein Wort gesagt.

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