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Historical Saison Band 09

Historical Saison Band 09

Titel: Historical Saison Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Moore
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gepasst hätte als in einen Salon.
    Ich würde mich besser fühlen, wenn ich mehr Raum zum Atmen hätte, dachte Esme verstimmt. Doch sie lächelte schwach und antwortete wahrheitsgemäß: „Ich bin so große Abendgesellschaften nicht gewohnt.“
    Lady Stantonby schenkte ihr ein verständnisvolles Lächeln, bedachte sie aber mit einem so listigen Blick, dass Esme sofort auf der Hut war. „Ich nehme an, mit Dubhagen verheiratet zu sein, ist auch sehr anstrengend.“
    „Ich bin nicht sicher, was Sie meinen“, erwiderte Esme unschuldig, obwohl sie sich denken konnte, worauf die Frau anspielte.
    Lady Elvira Cameron, eine Frau von mindestens fünfundsechzig, die mit ihrem blassrosa Seidenkleid und dem übertriebenen Rouge auf den Wangen wohl versuchte, wie zwanzig auszusehen, setzte sich auf einen Stuhl gegenüber von ihnen und beugte sich vor, als hätte sie schon den ganzen Abend verzweifelt darauf gewartet, mit Esme zu sprechen. „Gewiss hat er sich seit seiner Heirat verändert. Sie sind so reizend, dass er sicher keinen Grund sah, herumzustreunen. Jedenfalls hoffe ich das sehr. In seiner Jugend war er jedenfalls recht rastlos.“
    „Lady Dubhagen möchte sicher nicht über jede Missetat Ihres Mannes informiert werden“, tadelte Lady Stantonby sanft.
    „Nun, sie soll froh sein, dass sie den Ältesten und nicht den Jüngsten geheiratet hat – Quinine oder Quentin oder wie er auch immer hieß“, meinte Lady Elvira. „Er wurde von der Schule verwiesen, weil er seine Zeit in Spielhöllen und bei wüsten Trinkgelagen verbrachte.“ Sie tippte Esme leicht mit ihrem zarten, filigran gearbeiteten Elfenbeinfächer auf den Arm. „Ein wahrer Satansbraten, sag ich Ihnen. Kein Wunder, dass sein Vater ihn enterbte. Aber ich bin sicher, das wissen Sie alles schon.“
    „Nein, gar nicht. Ich weiß nicht sehr viel über den jüngsten Sohn des verstorbenen Lord Dubhagen.“
    Lady Elvira riss ungläubig die Augen auf. „Nein? Der arme Mann muss sich zu sehr geschämt haben, um von ihm zu sprechen.“
    „Oder zu reumütig“, meinte eine alte Dame und setzte sich auf Esmes andere Seite.
    Im Gegensatz zu Lady Cameron war Lady Marchmont geschmackvoll gekleidet mit ihrem narzissengelben Seidenkleid, Topasen am Hals und einer Straußenfeder in ihrem rabenschwarzen Haar. Nur einige wenige kleine Falten in den Augenwinkeln deuteten darauf hin, dass sie älter als fünfundzwanzig war. „Der Cousin meines Mannes kennt Quintus MacLachlann noch aus seiner Schulzeit. Er glaubt, es ist schändlich, wie ungerecht der arme Mensch behandelt wird.“
    „Wenn man meinen Sohn wegen Trunkenheit von der Schule verwiesen hätte, hätte ich ihn auch enterbt“, meinte Lady Stantonby mit einem verächtlichen Schnauben.
    „Mein Mann sagt, Quintus hätte sich betrunken, weil er gerade erfahren hatte, dass seine Mutter gestorben war, und man ihm nicht erlaubte, zu ihrer Beerdigung nach Hause zu fahren. Er glaubt, Quintus hat es getan, damit man ihn nach Edinburgh schicken musste.“
    Esme spürte, wie eine Welle des Mitgefühls sie überlief. „Er liebte seine Mutter also?“
    „Oh ja, sehr.“
    „Sie waren sich sehr ähnlich“, bemerkte Lady Elvira Cameron schnippisch. „Sie war sehr hübsch und ziemlich nutzlos, bis auf das Kinderkriegen natürlich. Wenigstens gab es nie den Verdacht, die Kinder wären nicht seine. Jeder Sohn sah genauso aus wie er. Ansonsten, na ja … Sie ging ständig zu Gesellschaften und Bällen.“
    „Eine Gelegenheit, außer Haus zu sein“, stimmte Lady Stantonby zu. „Der Earl war ein hitzköpfiger Mann und konnte sehr unangenehm werden, obwohl es ja ihre Mitgift war, die ihm erlaubt hatte, sein Gut zu behalten.“
    Wenn die Ehe unglücklich war, konnte man MacLachlanns Mutter nicht übel nehmen, dass sie jede nur mögliche Gelegenheit nutzte, um ihrem Mann zu entkommen. Esme hätte der armen Frau sogar empfohlen, eine Scheidung anzustrengen, wenn auch die Angst davor, ihre Kinder nie wiedersehen zu können, sie wahrscheinlich davon abgehalten hätte. Das war das Risiko, das eine Frau immer einging, weil der Mann bei einer Scheidung meist die Oberhand gewann.
    „Ah, hier kommen ja die Gentlemen“, sagte Lady Stantonby, als Catrionas Vater den Salon betrat, gefolgt von den übrigen Herren, einschließlich MacLachlann.
    „Ihr Gatte ist bei Weitem der hübscheste Gentleman heute Abend“, sagte Lady Elvira mit einem Zwinkern, „also selbst wenn er das hitzige Naturell seines Vaters geerbt hat, gibt es

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