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Historical Saison Band 09

Historical Saison Band 09

Titel: Historical Saison Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Moore
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vornehmen ausländischen Gäste zu sprechen kam, die sich auf Einladung des Prinzregenten in London aufhielten.
    Harriet gab ein paar Gerüchte über die bekanntesten Persönlichkeiten zum Besten, wobei sie sich bemühte, Sophie zu erklären, warum alle Welt gerade von diesen Menschen sprach. „Am meisten wird natürlich über Prinny geklatscht“, stellte sie fest. „Ist es nicht seltsam, dass die Leute sich am stärksten für diejenigen ihrer Mitmenschen interessieren, die sie nicht mögen?“
    „Stimmt es, dass der Regent seine Gattin hasst?“, erkundigte Sophie sich, als das Dessert – Obsttörtchen und andere süße Leckereien – serviert wurde.
    „Ich fürchte ja. Er hat sich von seinem Vater zur Ehe zwingen lassen, ohne seine Gemahlin zuvor auch nur ein einziges Mal gesehen zu haben. Und dann fasste er gleich beim ersten Treffen eine tiefe Abneigung gegen sie.“
    „Die Ärmste! Sie muss sich sehr einsam fühlen!“
    „Nun, das Volk liebt sie.“
    „Aber es ist doch viel wichtiger, dass man sich seinem Ehepartner nahe fühlt. Eine Prinzessin oder ein Duke sehnten sich gewiss ebenso nach Liebe wie ein Dienstmädchen oder ein Stallbursche.“
    „Liebe?“, murmelte Belfont. „Dürfen eine Prinzessin oder ein Duke sich überhaupt verlieben?“
    „Natürlich, James!“, rief Harriet aus.
    „Meine Eltern haben sich geliebt“, verkündete Sophie. „Nach Mamas Tod war Papa entsetzlich unglücklich.“ Sie betonte das, weil sie nicht wollte, dass Belfont und seine Schwester schlecht über ihren Vater dachten, obwohl Lady Myers sich ihnen gegenüber vermutlich negativ über ihn geäußert hatte.
    Niemand erwiderte etwas auf ihre Bemerkung. Und gleich darauf erschien ein Diener, um Lady Harley mitzuteilen, dass die Kutsche vorgefahren sei. Harriet erhob sich, nickte ihrem Bruder zu, gab Sophie zum Abschied einen Kuss auf die Wange und sagte: „Ich freue mich, Sie hier zu haben.“
    „Und Sie?“, fragte Sophie leise, als die Tür sich hinter Lady Harley geschlossen hatte.
    „Pardon?“ Der Duke schaute sie verständnislos an.
    „Empfinden Sie mein Auftauchen noch immer als unzumutbare Belastung?“
    Lachend erwiderte er: „Sie nehmen wirklich kein Blatt vor den Mund. Also, wir haben hier so viel Platz, dass eine entfernte Cousine durchaus willkommen ist, solange sie meinen gewohnten Lebensrhythmus nicht stört.“
    „Danke“, gab Sophie kühl zurück.
    Belfont bedauerte fast, dass seine Worte sich so wenig mitfühlend angehört haben mussten. Doch die Jahre im Ausland hatten ihn gelehrt, wie gefährlich es war, Gefühle zu zeigen. Oft war er gezwungen gewesen zu lügen. Wer unter falscher Identität Informationen für die englische Heerführung sammelte, durfte nicht aussprechen, was er wirklich dachte. Ein falsches Wort hätte den Tod bedeutet.
    Im Bemühen, Sophie nicht unnötig zu kränken, meinte er: „Harriet freut sich sehr, in Ihnen eine Freundin gefunden zu haben. Sie wird es genießen, mit Ihnen auszugehen. Seit dem Tod ihres Gatten hat sie sehr zurückgezogen gelebt. Denn auch ich konnte ihr nicht der Begleiter sein, den sie verdient hätte.“
    Will er mir zu verstehen geben, dass ich von nun an die unbezahlte Gesellschafterin seiner Schwester bin, überlegte Sophie. Nun, Harriet selbst hat das ganz gewiss kein einziges Mal angedeutet.
    „Ich muss leider auch aufbrechen“, verkündete der Duke. „Die Pflicht ruft.“
    „Selbstverständlich“, entgegnete Sophie. „Lassen Sie sich durch mich nicht in Ihrem gewohnten Lebensrhythmus stören.“
    „Gut gekontert!“ Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, dann ergriff er ihre Hand und hauchte einen Kuss darauf. „Gute Nacht, Cousine.“
    Er hatte den Raum bereits verlassen, als Sophie noch immer reglos da stand und ihre Hand anstarrte. Die Haut schien zu brennen, dabei hatten Belfonts Lippen sie doch kaum berührt. Wahrhaftig, dieser Mann hatte eine seltsame Wirkung auf sie. Warum, um Himmels willen, fühlten ihre Knie sich so weich an?
    Sie seufzte, straffte entschlossen die Schultern und machte sich auf den Weg zu ihrem Zimmer, wo sie am Schreibtisch Platz nahm und nach Tinte und Feder griff, um an dem geplanten Buch zu arbeiten. Nachmittags noch war sie überzeugt gewesen, die Worte würden nur so aus ihr heraussprudeln. Doch nun brachte sie nicht einen einzigen Satz zu Papier.
    Ihr Kopf war leer. Aber nein, das stimmte auch nicht. Sie erinnerte sich daran, wie sie von Lady Myers Abschied genommen hatte, und daran, wie

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