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Historical Saison Band 09

Historical Saison Band 09

Titel: Historical Saison Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Moore
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annehmen. Zudem wird nun, da der Zar und die anderen Berühmtheiten hier sind, ein großes Fest auf das andere folgen. Wäre es nicht nett, wenn wir mindestens einen der berühmten Herren dazu bringen könnten, an Sophies Ball teilzunehmen?“
    „Bin ich etwa nicht berühmt genug?“, fragte Belfont.
    „Du bist einfach zu englisch.“
    „Ah, du möchtest den Zaren oder den preußischen König, vielleicht auch Blücher oder Wellington einladen. Nun, wie ich höre, gibt es Gastgeberinnen, die Stehplätze an der Treppe vermieten, wenn jemand wirklich Wichtiges bei ihnen zu Gast ist.“
    Jetzt war es Sophie, die in amüsiertes Lachen ausbrach. „Sie haben recht, Euer Gnaden: Ganz London muss verrückt geworden sein! Nun, ich jedenfalls wünsche mir keinen großen Ball. Lieber wäre mir ein kleines Fest mit einigen ausgewählten Gästen.“
    Harriet seufzte. „Darüber haben wir doch schon gesprochen, meine Liebe. Es würde dem Ruf meines Bruders schaden, wenn wir zu bescheiden auftreten. Im Übrigen haben Sie selbst inzwischen eine Menge Freunde gewonnen, die alle darauf brennen, eine Einladung zu erhalten.“
    „Ich wünschte, es wäre anders“, murmelte Sophie.
    „Wie können Sie das sagen“, spottete der Duke, „da Sie doch bisher alles getan haben, um sich interessant zu machen? Sie reden dauernd von diesem Buch, das Sie schreiben. Und dann brüsten Sie sich damit, dass ein Conte um Sie angehalten hat.“
    Vor Zorn stieg ihr das Blut in die Wangen. „Ich brüste mich keineswegs damit. Conte Cariotti wollte mich wirklich heiraten.“
    Cariotti, dachte Belfont, irgendwo habe ich den Namen schon gehört. Bin ich dem Mann womöglich begegnet, als ich versucht habe, den Feind auszuspionieren? Möglicherweise war es wichtig, dass er sich daran erinnerte. Also sagte er in beiläufigem Ton: „Sie müssen den Conte recht gut gekannt haben.“
    „Nein“, gab Sophie zurück. „Er war zwar mit Papa befreundet, aber ich mochte ihn nicht und bin ihm, wenn möglich, aus dem Weg gegangen.“
    Da James sich längst eine eigene Meinung über Lord Langfords Bekanntenkreis gebildet hatte, sagte er nichts. Zweifellos waren die meisten dieser sogenannten Freunde nichts weiter als Trinkkumpane oder Spieler gewesen. Arme Sophie! Inzwischen schien jeder in London über gewisse Details aus ihrer Vergangenheit Bescheid zu wissen. Selbst Prinny hatte von der jungen Dame gehört. Es war wirklich eine Last, der Beschützer einer so temperamentvollen und unkonventionellen Person wie Sophie zu sein.
    „Da Sie sich seit einiger Zeit nicht mehr in Italien, sondern in England aufhalten, und da ich im Dienste des Prinzregenten stehe“, mahnte der Duke, „muss ich Sie nochmals bitten, mit Ihren Bemerkungen sehr vorsichtig zu sein.“
    „Oh, Euer Gnaden, um nichts in der Welt möchte ich Sie in Verlegenheit bringen! Zukünftig werde ich ein Muster an jungfräulicher Zurückhaltung sein. Und wenn mich jemand nach meinem Buch oder nach den Gentlemen fragt, die um mich angehalten haben, werde ich so tun, als hätte ich weder von dem einen noch von den anderen jemals gehört. Ich werde zu jedermann außerordentlich höflich sein.“
    Ihr Ton und ihre Wortwahl entlockten Belfont ein Lächeln. Sie machte sich schon wieder über ihn lustig. Bei Jupiter, nie hätte er erwartet, dass ihn das amüsieren könne. Doch tatsächlich liebte er ihren Humor!
    Die Kutsche wurde langsamer, und Harriet erklärte: „Nun sind wir doch in einen dieser Menschenaufläufe geraten. Himmel, wo kommen all diese Leute nur her? Ich begreife nicht, dass sie in einer Frühlingsnacht nichts Besseres zu tun haben, als die Straßen zu bevölkern und nach Berühmtheiten Ausschau zu halten.“
    Sie hörten, wie der Kutscher mit der Peitsche knallte und rief: „Macht Platz für Seine Gnaden, den Duke of Belfont!“
    Zum Glück war es nicht mehr weit bis Belfont House. Und zum Glück herrschte in der South Audley Street kein solches Gedränge wie ein paar Straßenzüge weiter. James konnte Harriet und Sophie problemlos zur Haustür geleiten. Dabei beobachtete er Letztere unauffällig. Die Vorstellung, dass sie sich in ein Muster jungfräulicher Zurückhaltung verwandeln würde, gefiel ihm nicht. Es gehörte einfach zu ihr, dass sie eine eigene Meinung hatte und diese auch temperamentvoll verteidigte. Einer wohlerzogenen jungen Dame wie Ariadne Jefferson wäre das nie eingefallen. Sie und ihre Freundinnen waren nicht einmal fähig, eine interessante Unterhaltung zu führen.

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